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Mit Chic Charme und Chanel

Mit Chic Charme und Chanel

Titel: Mit Chic Charme und Chanel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelk Lindsey
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anrief. Und wenn doch, Pech gehabt.
    »Hallo?«
    »Alex, ich bin es«, sprudelte es aus mir heraus.
    »Es tut mir so leid; ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass du drangehst. Ich habe nur gerade die chaotischste Nacht hinter mir …«
    »Angela?«
    »Ja?«
    »Es ist vier Uhr morgens.«
    »Ich weiß.«
    »Was willst du?«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Ich wollte einfach mit dir reden. Dir sagen, dass ich dich vermisst habe.«
    »Bist du betrunken?«
    »Nein. Ich habe nur einen Abend hinter mir, der sich zum richtigen Albtraum entwickelt hat. Wir waren aus, und James geriet in einen Kampf und dann waren da jede Menge Paparazzi …«
    »Im Ernst, Angela, ich schlafe schon. Ruf mich morgen an, okay?« Alex seufzte.
    Ich versuchte, es nicht schwer zu nehmen. Er hatte ja alles Recht der Welt, ein wenig ärgerlich zu sein, aber ich hatte gehofft, er fände meinen Spontananruf vielleicht toll. Er selbst schien es nämlich absolut akzeptabel zu finden, zu sämtlichen Nachtstunden vor meiner Tür zu stehen. War es nicht romantisch,
jemanden einfach um vier Uhr morgens anzurufen, um ihm zu sagen, dass man ihn vermisst hat?
    »Okay«, murmelte ich ins Telefon, »dann schlaf weiter. Ich wollte nur sagen – ich wollte einfach nur anrufen und … nun, ich liebe dich.«
    »Was?« Plötzlich hörte er sich viel wacher an.
    »Ich werde dich morgen anrufen, schlaf wieder. Bye.« Ich legte auf, warf mein Telefon zurück in meine Tasche, als stünde es in Flammen, und hielt mir eine Hand vor den Mund. Wie konnte mir das herausrutschen?
    »Haben Sie was gesagt?«, fragte James, der wieder neben mir stand.
    Ehe ich etwas erwidern konnte, klingelte das Hoteltelefon einmal und hörte dann auf.
    »Das ist Ihr Taxi«, sagte James, nahm mich am Arm und führte mich zur Hintertür des Bungalows. »Morgen sehen wir uns dann also nicht? Es sei denn, Sie möchten vorbeischauen und bei meiner Maskenprobe zusehen?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Gegen einen Hauch Guyliner hatte ich nichts einzuwenden. Hatte ich Alex tatsächlich gesagt, dass ich ihn liebte?
    »Dann hole ich Sie am Mittwochmorgen ab. Ist elf Uhr eine gute Zeit?«
    »Hervorragend«, sagte ich und legte stolpernd die kurze Strecke zwischen der Hintertür seines Bungalows und dem offenen Spalt der rückwärtigen Tür des wartenden Taxis zurück.
    »Und machen Sie sich keine Sorgen«, sagte James, der hinter mir die Tür schloss. »Heute Abend war ein Montag wie jeder andere, so deprimierend das ist. Sehen Sie zu, dass Sie etwas Schlaf bekommen.« Er steckte seinen Kopf durchs Fenster, gab mir einen weichen, warmen Kuss auf die Wange und klopfte dann aufs Wagendach.

    Wären alle meine Montage derart ereignisreich, überlegte ich dösig, als wir vom Hotel losfuhren und auf den Sunset Boulevard einbogen, dann würde ich mehr als nur »etwas« Schlaf benötigen, um meine Woche durchzustehen.

Sieben

    Ohne von Paparazzi verfolgt zu werden, kam es mir vor, als würde die Fahrt zu The Hollywood eine Ewigkeit dauern. Endlich kamen wir vor dem Eingang zum Stehen, und ich schleppte mich hundemüde durch die Lobby und hinauf zu meinem Zimmer. Ich brauchte dringend Schlaf.
    »Wo verdammt noch mal bist du gewesen?«
    Schlaf, der mir offenbar nicht vergönnt war. Jenny stand mitten in meinem Zimmer und sah aus wie eine Furie.
    »Jenny.«
    »Dein ›Jenny‹ kannst du dir sonst wohin stecken«, schimpfte sie und stampfte mit ihrem kleinen Fuß auf. »Du hast mich in diesem Club zurückgelassen! Hast mich auf dem Boden liegen lassen und bist mit diesem Arschloch weggelaufen. Ich fass’ es einfach nicht!«
    »Ich bin nicht weggelaufen, ich wurde weggetragen«, begann ich und hielt dabei Abstand, weil ich Angst hatte, ihr zu nahe zu kommen. Jenny hielt ihre Schuhe in der Hand, was sie nicht nur schneller machte als mich, sondern sie auch noch in den Besitz einer tödlichen Waffe brachte. Ich wusste aus eigener Erfahrung um die Gefährlichkeit von Stilettos. »Es tut mir fürchterlich leid, Jenny, ich habe ein ganz schlechtes Gewissen. Aber James meinte, du kämest schon klar, und ganz ehrlich, du hättest nicht bei uns sein wollen …«
    »Oh, ›James meinte‹?«, schrie sie und warf einen der Schuhe nach mir. Ich duckte mich, wenigstens hatte sie jetzt eine Waffe weniger.

    »Nun, wenn James das meinte, dann war es bestimmt in Ordnung, dass du mich auf dem Fußboden eines Clubs hast liegen lassen, tropfnass vom Drink eines Typen. Ich glaub’ das einfach nicht. Du verbringst einen Tag mit so

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