Mit Chic Charme und Chanel
ausgelassen hat?«
»Mag sein«, gähnte Jenny. »Ich bin noch immer sauer, aber auch wahnsinnig müde. Lass uns morgen darüber reden. Lass uns was Tolles machen.«
»Äh, ja?«
»Sag einfach ja«, brummte Jenny in ihr Kissen und knipste ohne zu fragen das Licht aus.
»Gute Nacht, Jenny«, flüsterte ich und schlief schon, ehe mein Kopf das Kissen berührte.
Mein Wecker war auf neun Uhr gestellt, und deshalb war ich völlig durcheinander und konnte mit dem Lärm nichts anfangen,
denn auf meinem kleinen Wecker las ich acht Uhr zwanzig.
»Schalt dieses blöde Telefon aus«, murmelte Jenny in ihr Kissen.
»Wer könnte da anrufen?«, krächzte ich, noch immer wie erschlagen.
»Wer wohl? Alex?«
O Mist, Alex.
Ich wälzte mich aus dem Bett und grapschte meine Tasche vom Boden. Es war eine 212er Nummer, aber nicht Alex’ Festnetz.
»Hallo?«
»Angela Clark, würden Sie mir bitte erklären, was da drüben los ist?« Es war Mary. »Angela? Sind Sie noch dran? Oder sind Sie noch immer zu müde von der Nacht, in der Sie unser aller Leben vermasselt haben, um mit mir zu reden?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Mary.« Ich rieb mir die Augen. Igitt, die Wimperntusche vom letzten Abend.
»Ich schlage vor, Sie schauen mal, ach ich weiß nicht, bei Perez Hilton, TMZ oder vielleicht irgendeiner anderen Website der ganzen Welt rein, und dann rufen Sie mich wieder an und haben hoffentlich eine sehr gute Entschuldigung dafür parat, warum ich Sie nicht feuern soll.«
Ich blinzelte das tote Telefon an. Wovon redete sie? Ich kroch zu meinem Computer, loggte mich rasch ein und blätterte zu Perez. Eine Seite, die ich tatsächlich während meines James-Jacobs-Recherche/Huldigungsanfalls zu meinen Lesezeichen hinzugefügt hatte.
Und da war es. Oder besser, da waren sie. Ein Foto von mir und James, wie wir am Strand von Santa Monica sitzen. Ein Bild von uns, wie wir im 25 Degrees essen. Er, wie er mich aus dem Teddy’s trägt. James, der mich am Chateau über den angeblichen Geheimausgang ins Taxi setzt. Nun, James hatte
allem Anschein nach recht: Die Fotos sahen nicht gut aus. Vor allem nicht, da sie in eine vollkommen fiktive Fotostory über unsere angebliche Affäre eingebettet waren.
Seufz. Hollywoods begehrtester britischer Import James Jacobs bricht uns erneut das Herz! Es dürfte gerade mal eine Woche her sein, dass er dabei fotografiert wurde, wie er im Hyde mit einer Dreckschlampe heiß und heftig zur Sache ging, aber nein, ungeachtet der allgemeinen Meinung ist er weder im Boden versunken, noch hat er nachgelassen. Sieht ganz danach aus, als wäre James verliebt. Der Star von Casino Night suchte gestern mit einer neuen Herzensdame mehrere romantische Lokalitäten von L. A. auf. Ein guter Rat, James – wenn du dir schon den ganzen Tag Mühe gegeben hast, ein Mädchen zu umwerben, dann ist es nicht gerade cool, sie schon nach einer Stunde in deinem Chateau-Marmont-Bungalow wieder zu verabschieden. Auf dem Set zu seinem neuen Film The Big Time heißt es, James brauche länger als alle anderen, bis eine Szene abgedreht ist. Er nimmt sich also wenigstens in seinem Job Zeit, um seine Arbeit dort besser zu machen als auf mindestens einem Gebiet seines Lebens. Tut mir leid, Süße, James fährt eben voll auf sein »Handwerk« ab.
O Mist. Wenigstens zeigten sie nicht das Foto von mir in James’ Morgenmantel. Noch nicht. Ich schlich mich ins Badezimmer und rief The Look an. Es dauerte, bis ich zu Mary durchgestellt war, hatte aber keine Ahnung, was ich sagen sollte.
»Hoffentlich haben Sie was Gutes zu berichten«, sagte sie, sobald sie dranging.
»Hören Sie, Mary, ich habe mir die Fotos angesehen«, ich holte tief Luft, »aber es ist ganz und gar nicht so, wie es aussieht. Ehrlich.«
»Ist das das Beste, was Ihnen einfällt?«
»Es ist die Wahrheit.« Ich zog ein Handtuch vom Halter und wickelte es mir um die Beine.
»Alles hat sich korrekt abgespielt, es wird nur im Internet anders dargestellt. Ich weiß nicht, was ich Ihnen sonst sagen soll. Es ist Unsinn, absoluter Unsinn.«
»Und das soll ich Ihnen glauben?«
»Ja.« Ich zog meine Schultern bis über die Ohren hoch.
»Nun«, sagte Mary nach längerer Schweigepause. »Das hat man davon, wenn man unerfahrene Reporter zu wichtigen Aufträgen schicken. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, mit Ihrer Geschichte ein Techtelmechtel anzufangen?«
»Ein Techtelmechtel? Ich und James Jacobs? Also wirklich, Mary.« Ich versuchte zu lachen. »Die
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