Mit Chic Charme und Chanel
vor. Was Metallisches?«
»So faszinierend ich das finde«, flüsterte James mir ins Ohr und riss mich aus meiner Trance, »wie wär’s mit einem Tanz?«
Auf der anderen Seite des Tisches blickten Blake und Jennys vorheriges Objekt der Zuneigung gleichermaßen angenervt drein. Wie es aussah, war Jennys Mann nicht begeistert, seine Eroberung an eine Diskussion über Designerschuhe verloren zu haben, und Blakes Wut steigerte sich zur Weißglut, als er zusehen musste, wie James mich durch den Raum führte. Ich warf einen Blick zurück auf Jenny und Tessa, die beide mit den Armen fuchtelten und voller Enthusiasmus die Vorteile der Fußbekleidung von Giuseppe Zanotti gegen die zehenfreien Plateaumodelle von Roger Vivier abwogen. Sie würden mich keine Sekunde vermissen. Und mir war wirklich nach Tanzen zumute, obwohl ich kein gutes Gefühl dabei hatte, mit James zu tanzen. Es war ein gänzlich unangemessener warmer Kitzel. Mist, sagte ich mir und ließ mich mitziehen. Ein Tanz konnte keinem wehtun. Gut, Blake womöglich schon, aber im Moment empfand ich das entschieden als Plus.
Die Musik schien ein wenig lauter zu werden, ein wenig
schneller, als James mich an sich zog und sich im Rhythmus zu bewegen begann. Er presste seine Handflächen gegen meine, schob dann seine Finger durch meine, sodass sich unsere Hände verschränkten, und zog mich an sich heran. Er war wirklich ein großartiger Tänzer, bewegte sich mit Leichtigkeit und nahm mich mit, indem er mich ständig schwenkte, drehte und mir keine Sekunde Zeit zum Nachdenken ließ. Mein Kopf ruhte in Herzhöhe an seiner Brust, meine warme Wange drückte gegen sein Hemd. Während wir unseren Rhythmus fanden, drehte James mich herum, presste meinen Rücken an sich und schlang seine Arme fest um meine Taille. Was auch gut war, denn sonst wäre ich umgekippt. Absätze von dreizehn Zentimetern waren raschen Tanzschritten oder einer raschen Flucht nicht zuträglich. Seine Hände glitten nach unten über meinen Bauch und ließen in ihrem Gefolge einen ganzen Schmetterlingsschwarm zurück, dann wirbelte er mich herum und zog dabei meine Arme hoch über meinen Kopf.
Obwohl ich erst so kurze Zeit in L.A. war, glaubte ich bereits vergessen zu haben, was Spaß machte. Und war es nicht das, was L.A. auszeichnen sollte? Spaß? Ständig hatte ich mir Sorgen wegen des Interviews gemacht, war wegen Alex in Panik geraten und wegen dieser idiotischen Fotos ausgeflippt. Und stand binnen Kurzem total unter Stress. Aber so musste sich Spaß anfühlen, da war ich mir ziemlich sicher. Zusammen sein mit Leuten, die mich nicht verurteilten oder mir wegen irgendwas das Leben schwer machten, das gar nicht passiert war. So musste es sich anfühlen, mit jemandem zusammen zu sein, der mit mir zusammen sein wollte. Ich streckte meine Hände hoch über den Kopf, strich mir damit über mein Haar und warf den Kopf in den Nacken, um James anzusehen. Er hatte seine Augen geschlossen und sang laut zur Musik. O mein Gott, er sah so umwerfend aus.
Ich kehrte in seine Arme zurück, schlang meine Arme um seinen Hals, wo meine Finger an seinem Kragen entlangstrichen. James öffnete seine Augen und schaute zu mir hinab, wobei er einen Moment innehielt, ehe er mich plötzlich tief nach hinten fallen ließ, bis fast auf den Boden. Ich hatte nur zwei Möglichkeiten, wie ich so völlig aus dem Gleichgewicht und absolut hilflos in seinen Armen hing, sein Gesicht nur Zentimeter von meinem entfernt. Laut lachen oder ihn küssen.
Also lachte ich.
Dann küsste er mich.
Zehn
»Entschuldige«, flüsterte James und zog mich wieder hoch. Ich klammerte mich an seine Schultern, während das Blut wieder in meinem Körper zu zirkulieren begann. »Hätte ich dich erst fragen sollen?«
Mir gingen zu viele Dinge auf einmal durch den Kopf, als dass ich darauf hätte antworten können. Wenn es nur ein kleiner Kuss, ein Küsschen gewesen wäre, hätte ich ihn mit einem Lachen abtun können, aber offenbar machte Übung tatsächlich den Meister. Es war ein echter Hollywoodkuss gewesen. Meine Lippen prickelten, aber keine Spur von Bartstoppelbrennen. Kein Wunder, dass James sich durch halb Hollywood gearbeitet hatte – jede einzelne meiner Körperfasern brannte lichterloh.
»Angela?«
»Entschuldige.« Ich blinzelte, ließ sein Hemd los und presste meine Finger auf meine Lippen. »Was ist?«
»Alles okay mit dir? Du wirst dich jetzt nicht übergeben müssen, oder?« Vor dem Hintergrund seiner bisherigen Erfahrungen mit
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