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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Grant
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ab und schloss hinter ihnen ab. “Hältst du mich für einen solchen Snob, dass ich nicht auch einmal mit einem Imbiss zufrieden wäre?”
    “Ja”, gab sie zu und wurde rot.
    Er lachte laut. “Bist du immer so unverblümt? Warte hier unter dem Dach, bis ich das Auto aufgeschlossen habe.”
    “Du willst fahren? Aber es ist doch gleich an der nächsten Straße! Wir können hingehen.”
    “Dann werden wir aber klitschnass.”
    Angela drückte sich unter das Markisendach und wickelte den Regenmantel fest um sich.
    Kent lief durch den Regen zum Auto, schloss es in aller Eile auf und stieg ein. Angela dachte, er würde jetzt die Beifahrertür für sie öffnen, aber er setzte zurück und hielt neben ihr.
    “Komm, steig schnell ein!”
    So etwas Verrücktes, dachte sie. Warum habe ich nur ja gesagt? Sie stieg ein, schlug die Tür zu und blickte missmutig durch die Windschutzscheibe. Sie empfand es als zu intim, zusammen mit Kent in dem engen Wagen zu sitzen. Außerdem hatte sie Angst vor dem bevorstehenden gemeinsamen Abendessen.
    Wegen der schlechten Sicht konzentrierte sich Kent ausschließlich auf das Fahren, sprach nicht und sah kein einziges Mal zu Angela hinüber. Selbst dann nicht, als er vor dem Restaurant hielt.
    Angela schwieg und überlegte, worüber sie beim Essen reden könnten. Sie hatten doch nichts miteinander gemeinsam, abgesehen von jenem nächtlichen Gefühlsausbruch vor zwei Wochen. Sie überlegte, weshalb er gekommen sein könnte.
    Kent fasste Angela am Arm, und sie liefen in das Lokal. Drinnen erkundige er sich: “Was soll ich dir holen? Such einen freien Tisch für uns, während ich die Bestellung aufgebe.”
    Sie sagte es ihm und überlegte dann, ob sie darauf bestehen sollte, selbst für sich zu bezahlen. Doch er würde sicherlich etwas dagegen haben, und außerdem lohnte es sich nicht, mit ihm darüber zu streiten. Sie fand einen Tisch in der Nähe eines Fensters. Links davon saßen drei halbwüchsige Jungen und rechts eine ältere Frau, die in einem Taschenbuch las.
    Kent brachte das Tablett und stellte die Sachen auf den Tisch. Dann betrachtete er die Plastikbehälter mit dem Hamburger und den Chicken Nuggets. “Möchtest du wirklich nicht lieber irgendwo ein anständiges Steak essen? Oder Lasagne, vielleicht auch Hummer?”
    Lächelnd schaute sie zu ihm hoch. Er passte wirklich nicht hierher. “Und was sollen wir damit machen? Vielleicht aus dem Fenster werfen?”
    Er lächelte unverhofft gewinnend. “Wir schenken es den Jungen dort”, schlug er vor. Doch als Angela lachend den Kopf schüttelte, ließ er sich gehorsam am Tisch nieder. Beim Hinsetzen berührte er mit dem Bein kurz ihr Knie.
    Sie öffnete die Tüte mit der Senfsoße und stippte ein Stück Huhn hinein. “Ich könnte mir auch ein besseres Essen vorstellen”, gab sie zu und schob sich die kleine Portion in den Mund.
    Kent widmete sich seinem Hamburger.
    “Du tropfst”, sagte sie und reichte ihm eine Serviette.
    “Hmm.” Er fing die tropfende Soße auf und biss in den Hamburger. “Ich möchte wetten, dass du deswegen hergekommen bist, weil es hier hell ist. Hast du Angst vor mir in der Dunkelheit?”
    Sie merkte, dass sie rot wurde. Trotzdem sagte sie: “Ich traue dir eben nicht über den Weg.
    Das wäre auch dumm von mir, nicht wahr? Mach bloß nicht so ein selbstzufriedenes Gesicht.
    Du magst zwar…” sie zögerte kurz, “große Überredungskunst besitzen, aber ich bin nicht…”
    Kent nickte. “Ich verstehe schon, du bist nicht interessiert.”
    Sie bemerkte, dass einer der drei Jungen vom Nebentisch sie beobachtete. “Hast du eigentlich in Vancouver eine Freundin?”
    “Keine, die wirklich wichtig ist.”
    Das ist der springende Punkt, dachte sie betrübt. Ihm ist niemand wichtig. Auch ich würde ihm hinterher nichts bedeuten. Sie stellte sich ihr zukünftiges Schicksal vor. Ein zweites Mal würde sie es nicht ertragen können, von dem Mann verlassen zu werden, den sie von ganzem Herzen liebte.
    “Hast du etwas von Charlotte gehört?” erkundigte sie sich, um das Thema zu wechseln.
    “Nicht direkt.” Kent hatte gerade den letzten Rest seines Hamburgers gegessen. “Aber sie benützt ihre Kreditkarten. Anscheinend ist sie in Mexiko.”
    “Sie ist mit Harvey in Cabo San Lucas.”
    “Aha. Dann hat er sie in San Francisco doch noch getroffen. Das ist gut.”
    Erstaunt sah Angela Kent an. “Du hast nichts dagegen, dass Charlotte und Harvey zusammen sind?”
    “Nein, warum fragst du?”
    “Nun, ich

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