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Mit dem Blick aufs weite Meer

Mit dem Blick aufs weite Meer

Titel: Mit dem Blick aufs weite Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Grant
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mich ins Krankenhaus. Von dort aus habe ich dann Anna angerufen. Sie kamen, bezahlten die Krankenhausrechnung und fuhren mich nach Hause.”
    Kent wischte die Tränen von Angelas Gesicht, und sie schmiegte sich in seine Arme. Wo zum Teufel waren ihre Eltern, als sie sie brauchte? dachte er wutentbrannt. Und dieser Schuft, den sie geheiratet hatte?
    Leise fuhr sie fort: “Ich glaube, Harvey und Anna hatten immer gehofft, Ben würde sich ändern und zurückkommen. Aber ich wusste, dass alles vorbei war. Einige Wochen später erschien die Polizei bei uns und berichtete von Bens tödlichem Verkehrsunfall.”
    Kent streichelte ihr beruhigend über das lockige Haar, bis ihre Anspannung nachließ. Ich liebe dich, dachte er zärtlich. Dabei hatte er bis jetzt nicht einmal die wirkliche Bedeutung dieser Worte gewusst. Er hielt sie im Arm, fühlte ihr feuchtes Gesicht an seinem Hals und wusste mit einemmal, dass er sein Leben mit ihr teilen wollte. Wenn sie traurig war, würde er sie trösten, und wenn sie glücklich war, wollte er mit ihr lachen. Und nachts würde sie neben ihm liegen.
    Angela stemmte sich gegen seine Brust, und Kent ließ sie los.
    “Ich sehe bestimmt fürchterlich aus”, sagte sie verlegen.
    Er zog ein Papiertaschentuch heraus und gab es ihr. “Du bist schö n.”
    “Das finde ich nicht”, widersprach sie und schneuzte sich.
    “Meinen Heiratsantrag vorhin habe ich ernst gemeint”, sagte er.
    “Das finde ich sehr ritterlich von dir. Aber du kannst doch nicht jemand heiraten, nur weil du den Wunsch hast, ihn zu beschützen. Ich würde überhaupt nicht zu dir passen. Du brauchst eine Frau mit mehr Format. Falls ich je wieder heiraten sollte, dann nur jemand, der so leben will, wie ich es mir vorstelle.”
    Kent wollte sie fragen, wie sie sich denn ihr Leben vorstellte, und ihr versprechen, sich danach zu richten. Doch es war der falsche Zeitpunkt. Ihre Augen waren vom Weinen noch geschwollen, aber sie lächelte schon wieder und versuchte, die Erinnerungen zu verscheuchen. Er dachte daran, wie sie vor einiger Zeit im Geschäft geduld ig auf Scotts endlose Fragen geantwortet hatte. Ja, sie hatte viel Liebe zu geben. Kent sehnte sich danach, Kinder mit ihr zu haben.
    Er räusperte sich und fragte entschlossen: “Wollen wir tanzen gehen?”
    Angela nickte stumm. Der Gedanke, in seinen Armen zu liegen, jagte ihr einen prickelnden Schauer über den Rücken.
    Kent bog in eine Straße ein, die bergan führte. Sie ließen die Stadt hinter sich. Angela lehnte sich im Sitz zurück und genoss es, von Kent chauffiert zu werden. Nach einer Weile lenkte er den Wagen in einen schmalen, einsamen Schotterweg.
    “Was gibt es hier?” wollte sie wissen.
    Kent war überrascht. “Warst du noch nie da?”
    “Nein.” Angelas Herz schlug plötzlich schnell. “Ich dachte, du kennst dich hier nicht aus?”
    “Harvey hat mir gestern abend in dieser Gegend ein Grundstück gezeigt.”
    Der Weg wurde immer schmaler und mündete schließlich in eine weitläufige Waldlichtung.
    Kent hielt an und stellte den Motor ab, ließ aber das Radio laufen. Leise romantische Musik war zu hören. Tanzmusik für Liebende.
    Er stieg aus dem Auto. Im hellen Mondlicht sah sie nur seine Silhouette. Er ging um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und hielt Angela die Hand hin.
    “Willst du mit mir tanzen?” fragte er mit rauer Stimme.
    Bereitwillig ergriff sie Kents Hand und ließ sich von ihm in die Arme ziehen. Die Luft war hier viel wärmer als in der Nähe des Wassers. Kent streifte Angela den Mantel ab und warf ihn auf den Wagensitz.
    “Du hast doch nichts dagegen?” fragte er besorgt.
    Sie schüttelte den Kopf und schmiegte sich an ihn.
    Das Gras unter ihren Füßen duftete, eine einschmeichelnde Melodie ertönte, und der Mond beleuchtete sie mit silbrigem Licht. Angela legte die Arme um Kents Nacken und bettete das Gesicht an seine Schulter. Dann begannen sie, zu den langsamen Klängen der Musik zu tanzen.
    Kent fasste in Angelas Haar und bog ihren Kopf sanft nach hinten, so dass sie ihn ansehen musste.
    Er betrachtete ihr vom Mondlicht beschienenes Gesicht und sagte: “Ich wollte mit dir tanzen und dich in den Armen halten.” Spielerisch ließ er ihre Locken durch die Finger gleiten.
    “Aber ich wollte mit dir allein sein, damit ich zärtlich zu dir sein kann.” Er beugte sich zu ihr hinunter, küsste sie behutsam auf den Mund und gab sie gleich wieder frei.
    Sie schloss die Augen. Jetzt berührte er mit den Lippen ihre

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