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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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er fuhr, wenn er sie verlassen hatte.
    Mit diesem Gedanken überrollte sie eine Welle tiefer Emotion. Sie ließ die Banane auf den Boden fallen, bedeckte ihren Mund mit beiden Händen, um den Kummer, der aus ihr hervorbrechen wollte, zu ersticken. Während sie sich umdrehte, stolperte sie, aber sie schaffte es nicht mehr bis zum Bett. Langsam sank sie zu Boden und rollte sich wie ein Fötus zusammen.
    Sie meinte, sie müsste zerspringen. Egal wie stark sie ihre Augen zupresste, die Tränen flossen dennoch und in all der Stille umso schmerzvoller hervor.
     
    ***
     
    Rhys starrte auf die geschlossene Schlafzimmertür und war sich wieder einmal unschlüssig, ob er Melina folgen sollte oder nicht. Er war bereits einen halben Meter vor der Tür mit zum Anklopfen erhobener Hand, ehe er sich wieder abwandte. Während er sich über das Gesicht rieb, murmelte er einen Fluch. Mehrere Flüche.
    Als er das Ende des Wochenendes erwähnt hatte, meinte er ein Aufblitzen von Panik in Melinas Gesicht gesehen zu haben, das seinem eigenen gleichkam. Doch dann hatte sie über die Konferenz zu sprechen begonnen, und er war sich nicht mehr sicher, was er denken sollte. Er wusste nur das Eine, dass er sie nicht verlassen wollte. Nur, wie könnte er das ihr oder sich selbst gegenüber rechtfertigen?
    Alles, was er Max gesagt hatte, war immer noch wahr. Sie wollten unterschiedliche Dinge im Leben. Wenn er bloß an sich selbst denken bräuchte, würde er nicht zögern, Veränderungen vorzunehmen. Aber da war ja nicht nur er. Er war ein wichtiger Bestandteil der Zaubershow der Dalton-Zwillinge. Eine Menge Leute zählten auf ihn, einschließlich seiner Mam und seines Dad, die ihre Rentenversorgung geopfert hatten, um in die Träume ihrer Kinder zu investieren. Ihre Truppe und ihre Assistenten hatten Familien, die sie unterstützen mussten, und Max … Rhys schloss die Augen. Max war klug und talentiert, aber er hatte einfach nicht die Konzentration oder den Antrieb, mit der geschäftlichen Seite der Show richtig umzugehen.
    Also bitte sie einfach, mitzukommen, dachte er.
    Er blickte wieder zur Tür. Sie hatte bereits bewiesen, dass sie bei weitem abenteuerlustiger war als er jemals geglaubt hatte. Zum Teufel, dieser kleine Bikini, den er gefunden hatte, hätte ihn beinahe umgehauen. Er konnte sie sich ganz leicht darin vorstellen, ihre kecken Brüste hoch und fest, ihre kurvigen Hüften und das ebensolche Hinterteil so herrlich präsentiert, dass es einem den Mund wässrig machte.
    Wie konnte er wirklich erfahren, was sie wollte, wenn er sie nicht fragte?
    Zum ersten Mal erlaubte er es sich, Hoffnung zu empfinden, was Melina betraf.
    Rhys wandte sich wieder seinem Holzrahmen zu und begann mit voller Kraft zu schleifen.
    Eine Stunde, hatte er gesagt. Er würde das hier fertig machen, sie ausführen, ihr vielleicht etwas Wein zu ihrem Essen spendieren und sie dann fragen, was sie davon hielt, wenn sie ihr kleines Experiment noch etwas ausdehnten.
    Auf unbestimmte Zeit.
     
    ***
     
    Nachdem sie durch Shastas kleine Innenstadt mit ihren kuriosen Geschäften, einschließlich eines Goldrausch-Museums, geschlendert waren, führte Rhys Melina in sein Lieblings-Bistro, wo man draußen sitzen konnte. Als der Ober ihre Mahlzeiten brachte, ignorierte Melina das schöne Wetter absichtlich genauso wie die kraftvoll blühenden Azaleenranken und Strauchrosen, die an dem eisernen Spalier, das den Innenhof umgab, emporkletterten. Stattdessen zwang sie sich, an den intensiven Schmerz zu denken, der sie an diesem Morgen lahm gelegt hatte. Sie wusste, dass sie, um noch mehr Schmerz zu vermeiden, so bald wie möglich von Rhys loskommen musste.
    „Wie wär’s mit etwas Wein?“, fragte Rhys.
    Ohne von ihrem Salat aufzublicken, schüttelte Melina den Kopf. „Lieber nicht. Ich habe leichte Bauchschmerzen.“
    „Was? Warum hast du mir das nicht gesagt?“
    Die echte Besorgnis in Rhys‘ Stimme ließ Melina aufblicken. Schuldgefühle ließen sie beinahe zusammenzucken. Er schaute so besorgt, und das ohne Grund. Sie hatte nur gesagt, dass sie Bauchschmerzen hatte, um ihre Flucht vorzubereiten, aber sie wollte auch ihre letzten gemeinsamen Augenblicke nicht verderben. Sie langte zu ihm hinüber und drückte seine Hand. „So schlimm ist es auch wieder nicht, aber ich sollte wahrscheinlich bei Wasser bleiben.“
    Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste sie. Melina schloss die Augen und befahl sich, nicht zu weinen. „Also“, zwang sie sich und zog ihre Hand

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