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Mit dem falschen Bruder im Bett

Mit dem falschen Bruder im Bett

Titel: Mit dem falschen Bruder im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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Birne, die in ein siebziger Jahre Schlauch-Oberteil gezwängt wurde.“
    „Das wirst du mir überlassen. Wenn ich mit diesem Kostüm fertig bin, wirst du aussehen, als wärst du dafür geboren, auf die Bühne zu gehen.“
    „Na klar, außer dass ich nicht viel gehen muss. Vielmehr hängen“, murmelte sie und fühlte sich wie eine weinerliche Närrin. Sie hing an Rhys und für Rhys, und das sollte eigentlich alles sein, was zählte.
    Es war so, als ob Jillian Gedanken lesen konnte. „Tja, das tun Frauen eben für die Männer, die sie lieben.“
    Melina schüttelte automatisch den Kopf. „Ich tue nur einem Freund einen Gefallen.“
    Jetzt musste Jillian aber lachen. „Schon gut, Schätzchen. Aber mach‘ dir deshalb keine Sorgen. Es macht ja nichts, dass sie niemals mit irgendjemandem länger als sechs Wochen befreundet gewesen waren. Wir verlieben uns alle in einen dieser Jungs zu dem ein oder anderen Zeitpunkt. Nicht alle von uns haben das Glück, dass diese Liebe erwidert wird, das ist alles.“
    „Soweit ich gehört habe, gab es jede Menge Liebschaften, während sie herumgekommen sind.“
    Jillian warf ihr einen enttäuschten Blick zu. „Du sollst doch angeblich die Kluge sein, nicht wahr?“
    Bevor Melina mehr als keuchen konnte, segelte Rhys‘ Mutter Rachel herein. Sie hatten sich schon mehrmals besucht, doch es war immer noch eine nette Überraschung, sie wiederzusehen. Die Art und Weise, wie sie Melina umarmte, gab zu verstehen, dass sie genauso empfand. „Also was meinst du, Jillian? Haben wir dir nicht gesagt, dass Melina voll gut aussieht?“
    Nickend steckte Jillian Melinas Kleid fest und richtete die Nadeln an dieser und jener Stelle noch aus. „Das stimmt auf jeden Fall. Sie ist bloß etwas im Zweifel was den Ruf deiner Jungs im Umgang mit Mädchen betrifft, aber ansonsten ist sie für mich in Ordnung.“
    Melina errötete und versuchte, eine Erwiderung zu stammeln, doch Jillian legte nur ihre Hände auf ihre Hüften und beäugte Melina von Kopf bis Fuß. „Oja! Die Zuschauer werden sie lieben“, erklärte sie felsenfest überzeugt.
    „Hoffen wir einfach nur, dass SEVEN SEAS sie so liebt.“ Rhys‘ Mutter schaute auf ihre Uhr. „Du hast noch genug Zeit für eine weitere Probe, Melina, aber Rhys sagt, dass du alles wirklich schnell aufgefasst hast. Er ist ziemlich beeindruckt von dir, junge Dame.“
    „Was macht Rhys gerade?“, fragte sie und wollte nur unauffällig interessiert erscheinen.
    „Er probt gerade auf der Hauptbühne mit Max und den anderen Mädchen.“
    „Kann ich reingehen und zuschauen?“
    „Natürlich!“, rief Rachel aus. „Du bist jetzt eine der Truppe.“
    Eine der Truppe. Als sich Melina aus ihrem schrecklichen Kostüm geschält und angezogen hatte, schlich sich ein Lächeln in ihr Gesicht. Trotz einiger flatternder Nerven begann sich ein Teil von ihr wirklich als Teil der Truppe zu fühlen . Jeder war freundlich und hatte sie mit offenen Armen empfangen, unterhielt sich mit ihr über ihre jeweiligen Familien und die Aufregung, die sie darüber empfanden, den Vertrag mit SEVEN SEAS zu bekommen.
    Als Melina Richtung Hauptbühne unterwegs war, dachte sie darüber nach, was Jillian gesagt hatte. Dass sich jeder irgendwann mal in Max oder Rhys verliebte, aber nur ein paar wenige genug Glück hatten, dass diese Liebe erwidert wurde. Sie hatte gewusst, dass Rhys und Max sie liebten, seit sie vierzehn Jahre alt war. Trotz der Höhen und Tiefen zwischen ihnen hatte Melina immer gewusst, dass sie auf die Zwilling zählen konnte, falls sie sie jemals brauchen würde. Melinas Gegenwart hier bewies, dass das auch umgekehrt galt.
    Sie achtete darauf, leise zu sein, als sie die schweren Türen zum Theater öffnete, und schlich sich in die hinterste Reihe, um Rhys zu beobachten, wie er einen Trick nach dem anderen vorführte. Es gab zwei weitere Assistentinnen, die ihm bei dieser Nummer zur Seite standen. Seit sie von der Verwandlungsvorrichtung herabgehangen war und Rhys‘ kompliziertes, neues Kunststück selbst gesehen hatte, wusste sie, warum er eine Assistentin von kleinerer Gestalt brauchte. Für seine anderen Kunststücke galt das nicht.
    Die beiden anderen Mädchen, die ihr als Amanda und Tina vorgestellt wurden, waren beinahe ein Meter achtzig, ihre Körper waren dünn und dennoch üppig gebaut, besonders um die Brust herum. Amanda hatte langes, vielfarbig gefärbtes, blondes Haar, und Tina hatte eine leicht gewellte, rote Kurzhaarfrisur, die ständig zerzaust aussah.

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