Mit dem Kühlschrank durch Irland
für mich.
Junge, Junge, war ich ein toller Showmaster! »Okay, wir fangen mit einer Schere an!«
Jubel von den Mädchen, die die Schere abgegeben hatten.
»Ein Eiswürfel!«
Jubel von der Clique, die den Eiswürfel abgegeben hatte. Ein Muster zeichnete sich ab. Jede Gruppe unterstützte nur das Ding, das sie selbst abgegeben hatte.
»...Ein Kamm! Eine kleine Plastikgabel! Eine Batterie! Ein Pinsel! Ein gezeichneter Toaster!...«
Hier wartete ich auf Jubel, denn das war mein Lieblingsbeitrag, aber leider wurde die Publikumsreaktion ihm nicht gerecht.
»...Ein Maßband! Ein Löffel! Ein Etui mit Nähzeug! Ein Feuerzeug! Und ein leeres Glas!«
Das leere Glas war ohne Zweifel der am wenigsten beeindruckende Beitrag, und trotzdem erhielt es den lautesten Jubel, weil es von der größten Gruppe eingereicht worden war.
»Das kann ich nicht glauben! Sie sind wirklich parteiisch. Wir können doch nicht den Preis an jemanden verleihen, der einfach ein leeres Glas abgegeben hat.«
»Du hast den Spülmaschinenkorb vergessen!«, schrie der Mann, der den Spülmaschinenkorb abgegeben hatte.
»O ja, das stimmt. Okay, wer findet, dass der Spülmaschinenkorb gewinnen soll?«
Lauter Jubel brach aus, und der Sieger stand fest. Ich lud ihn ein, nach oben auf die Bühne zu kommen, und wollte mir von ihm bestätigen lassen, dass er den Korb nicht einfach in der Küche des Pubs geklaut hatte.
»Nein, ich habe ihn von zu Hause mitgebracht«, versicherte er mir und dem Publikum.
»So, so. Sie haben also eine Industriespülmaschine zu Hause.«
»Genau.«
Allein für seine Bereitschaft, zu lügen, hatte er den nichtexistenten Preis verdient.
»Sind Sie sich sicher, dass Sie nicht lügen?«
»Ja, das bin ich.«
»Nun, in dem Fall haben Sie gerade zwei Wochen auf Barbados gewonnen.« Großer Jubel.
»Sie haben aber das Pech, dass ich lüge.« Noch größerer Jubel. Und auch ein paar Lacher. Ich hatte schon fast vergessen, was es für ein Gefühl war, für Lacher zu sorgen.
»Möchtest du tanzen?«, rief ich Mary vom Rand der Tanzfläche aus zu.
Wir befanden uns im Nachtclub des Westimers, der gestopft voll war. Alle Spuren einer Kühlschrank-Party waren von der Flut der Nachtschwärmer umfassend getilgt worden.
»Gerne«, antwortete Mary.
Ich glaube, ich habe schlucken müssen. Ich hatte nicht erwartet, dass sie ja sagen würde. Ich musste jetzt damit rechnen, dass ich ihr gefiel. Sie gefiel mir, so viel stand fest. Sie hatte sinnliche Lippen.
Wir tanzten, als ob wir ganz alleine wären, und eine Stunde später saßen wir nicht weit vom Pub entfernt auf einer Mauer beim Kanal und küssten uns genauso unbefangen. Wir waren völlig betrunken und hatten ganz vergessen, dass wir uns in der Öffentlichkeit befanden, und waren uns auch nicht der Gegenwart eines jungen Kerls bewusst, der hinter uns stand. Als ich ihn endlich entdeckte, kommentierte er nicht unsere widerlich leidenschaftlichen Küsse, die vermutlich so aussahen, als würde einer versuchen, etwas aus dem Mund des anderen zu essen. Er fragte nur: »Hast du einen Filzstift?«
»Was?«
»Hast du einen Filzstift? Ich will auf dem Kühlschrank unterschreiben.«
Ich hatte vergessen, dass wir Saiorse dabeihatten. Wie peinlich, sich vor einem Kühlschrank derart gehen zu lassen.
»Klar«, sagte ich und fummelte in meiner Tasche herum, bis ich einen Stift für ihn gefunden hatte.
»Danke«, sagte er, nachdem er unterschrieben hatte, und verschwand in der Nacht.
Mary lachte.
»Wurdest du schon mal für so was beim Küssen gestört?«
»O ja. Das passiert mir dauernd.«
Obwohl wir abstoßend, widerlich und peinlich betrunken waren, küssten wir uns mit großem Einfallsreichtum. Jedes Mal, wenn wir Luft schnappen mussten, fühlten wir uns genötigt, Dinge wie »Das war schön« oder »Das war toll« zu sagen, und wir meinten es wirklich ernst. Marys Küsse waren außerordentlich. Ich hatte gesehen, dass sie den Abend über Kette geraucht hatte, aber ihr Mund und ihr Atem wiesen keine Spur von schalem Zigarettengeschmack auf. Die »Sich bewegende Statue von Ballinspittle« konnte mir gestohlen bleiben. Das hier war in meinen Augen ein echtes Wunder.
»Ich fühle mich dir sehr nahe«, flüsterte ich und küsste sie sanft auf den Nacken.
»Ich mich dir auch«, antwortete sie und umarmte mich mit überraschender Intensität.
Dann fiel ich von der Mauer.
»Willst du mit in mein Hotel kommen?«, fragte ich gut gelaunt, nachdem wir festgestellt hatten, dass die
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