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Mit den Augen der Fremden

Mit den Augen der Fremden

Titel: Mit den Augen der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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waren, aber nie das Wort ergriffen.
    „Dieser Idiot in seinem Elfenbeinturm!“ sagte die Stimme. „Der muß wahrscheinlich nie arbeiten, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.“
     

 
15
     
    Das Expeditionsschiff lag sicher unter zwölf Metern Mondfelsgestein. Jason war zufrieden. Seine Mannschaft hatte voller Hingabe gearbeitet, und auch wenn die Verhüllten Leute vielleicht den Ruml irgendwie vergleichbar waren, würde es ihren Instrumenten – selbst wenn sie Argwohn geschöpft haben sollten – schwerfallen, die Expedition aufzuspüren.
    Jason ging durch die Konstruktionsabteilung. In den Räumen dieser Abteilung arbeiteten die sechsundfünfzig Mitglieder der Expedition – mit Ausnahme seiner Person und des Kapitäns – rund um die Uhr, um fremde Gegenstände und Geschöpfe nachzubauen, in denen die winzigen Sender untergebracht werden sollten. „Informationssammler“, war ihre offizielle Bezeichnung – „Sammler“ in der Sprache der Expedition selbst.
    Es gab drei Modelle, von denen zwei bereits ausgeschickt worden waren. Bei einer Type handelte es sich ganz einfach um Nickel-Eisenbrocken mit einer monomolekularen Oberflächenschicht, die sensibilisiert worden war, um bis zu drei Tage lang Bilder der Umgebung aufzunehmen. Zusätzlich waren diese Sammler mit winzigen Antriebsaggregaten ausgerüstet worden, um sie zum Planeten der Verhüllten Leute und wieder zurück zum Schiff zu befördern – sofern sie nicht im Falle einer Entdeckung vorzeitig durch Fernsteuerung zur Explosion gebracht werden mußten.
    Einige tausend dieser wie Meteoritenstücke aussehenden Geräte waren zum Planeten geschickt worden und mit weniger als zwanzig Prozent Verlust infolge zufälliger Beschädigungen oder notwendiger Selbstzerstörung auch wieder zurückgekommen. Soweit dies den Ruml an Bord des Schiffes bekannt war, hatte man kein einziges dieser Primärgeräte als etwas anderes als ein Stück Stein erkannt – und keines war einem der fremden Eingeborenen in die Hände gefallen. Fünf Wochen waren so verstrichen, und die Expedition besaß jetzt eine vollständige detaillierte Karte der Welt der Verhüllten Leute, in der selbst die Konturen der tiefsten Ozeangründe nicht fehlten.
    Das war Phase eins der Aufklärungsarbeit der Expedition gewesen. Jason hatte sie in seinem privaten Logbuch abgehakt und dahinter geschrieben: „ Perfekt abgeschlossen.“
    Die nächste Phase hatte darin bestanden, die Sekundärsammler zu dem Planeten zu schicken. Auch hier handelte es sich wieder um Nickeleisenstücke, nur daß sie etwas größer waren und einen kleinen Laderaum enthielten. Nach vier weiteren Wochen, die diese Phase beanspruchte, hatten die Xenobiologen der Expedition drei Arten kleiner Lebewesen der Erde als tertiäre Sammler vorgeschlagen. Jason hatte nach Rücksprache mit dem Kapitän zugestimmt.
    Hinter Phase zwei schrieb Jason in sein privates Logbuch: „ Perfekt abgeschlossen.“
    Bei den drei Spezies eingeborenen Lebens, die man ausgewählt hatte, handelte es sich erstens um ein kleines, fliegendes, blutsaugendes Insekt, das die Eingeborenen als Moskito bezeichneten; die zweite war ein kriechendes sechsbeiniges Pseudoinsekt, nach der Klassifizierung der Verhüllten Leute eine der Arthopoden, eine ‚Spinne’, wie man sie genauer bezeichnete; die dritte schließlich war ein kleines, scharfnasiges, langschwänziges Nagetier, das offenbar in erster Linie von Lebensmittelresten und alldem lebte, was es in Lagerhäusern und Speichern in den Städten der Verhüllten Leute stehlen konnte. Im Augenblick beschäftigte sich die Expedition mit der Herstellung und der Duplizierung dieser Lebewesen.
    Die Duplikate, die die Mannschaft herstellte, waren alles andere als ideale Nachahmungen – konnten es auch kaum sein, wenn sie unter so beschränkten Bedingungen und in solcher Eile hergestellt werden mußten, wie sie auf dem Schiff herrschten. Aber ebenso wie die früheren Sammler konnte man sie im Falle einer Untersuchung oder Gefangennahme durch die Eingeborenen sofort zerstören; sie brauchten daher keiner eingehenderen Untersuchung standzuhalten.
    Man hatte bereits damit begonnen, diese Duplikate in die Städte der Erde einzuschleusen. Jason blieb an einem der Monitorschirme stehen, um einen Filmbericht zu studieren, den ein Sammler aus einem der Krankenhäuser der Eingeborenen geschickt hatte. Jason starrte fasziniert auf das Bild eines Raumes mit zwei Schlafpodesten, die je auf vier Beinen standen.
    Die

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