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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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dampfende schwarze Flüssigkeit in zwei Tassen und betrachtete Daisy, die gerade die Suppe in einen Topf umfüllte.
    „Ist in ein paar Minuten fertig“, sagte sie und trank einen Schluck Kaffee. „Erzählen Sie mir solange etwas über Brant!“
    Ihre Bitte traf ihn völlig unvorbereitet. Jericho warf ihr einen überraschten Blick zu. „Was meinen Sie?“
    „Wie war es dort? Ich meine, war Brant glücklich, wo er war? Bevor er gestorben ist?“

5. KAPITEL
    Entgeistert rief Jericho: „Glücklich? Kein Mensch ist glücklich, wenn er im Krieg kämpfen muss.“
    Sie ließ nicht locker. „Sie wissen doch, wie ich das meine!“
    Er starrte in seine Kaffeetasse. Schließlich sagte er: „Ja, das weiß ich. Aber es ist doch so: Die Leute stellen immer dieselben Fragen. Aber im Grunde wollen sie gar nicht wissen, wie es ist, im Krieg zu sein.“
    „Ich schon. Ich würde gern wissen, wie das Leben meines Bruders gewesen ist, bevor es endete.“
    Als er sie ansah, versuchte er, so neutral wie möglich zu reagieren. „Brant hat seinen Job gemacht. Und zwar sehr gut. Alle haben ihn gemocht.“
    Sie öffnete den Mund und wollte zweifellos eine weitere Frage stellen, doch er sagte schnell: „Daisy, lassen Sie es gut sein!“
    „Das kann ich nicht“, erklärte sie. Tränen schimmerten in ihren braunen Augen. „Ich muss es wissen.“
    Jericho seufzte, trank einen Schluck Kaffee und überlegte fieberhaft, was er ihr erzählen konnte. Denn Zivilisten konnten nicht verstehen, wie das Leben in Kriegsgebieten war. Sie wussten nicht, wie es sich anfühlte, in einem Moment vor Adrenalin fast zu platzen und im nächsten wieder nichts tun zu können. Sie hatten keine Ahnung, wie es war, das eigene Leben in die Hände anderer zu legen, aber für das der Kameraden verantwortlich zu sein. Sie hatten ja keinen blassen Schimmer, wie groß der Druck dort war. Aber wie sollten sie auch?
    Er versuchte, dieses Leben möglichst sachlich zu beschreiben. „Tagsüber ist es kochend heiß, während man nachts das Gefühl hat, zu erfrieren.“
    „Brant hat sich mal in einer E-Mail über die Kälte beschwert. Daraufhin habe ich seiner ganzen Einheit sofort einen Schwung Decken geschickt.“
    „Ich weiß“, erwiderte Jericho und lächelte sie an. „Dieser Tag war für alle ein Fest. Danach war Brant jedes Mal von vielen umringt, wenn er wieder ein Päckchen bekam.“
    „Das freut mich“, sagte sie, doch der Schmerz der Trauer stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    Es war nicht riskant, sie wissen zu lassen, dass sie eine gute Tat getan hatte. Zumindest so viel konnte er ihr sagen. „Die Päckchen mit den Lebensmitteln waren immer eine kleine Sensation. So was Gutes haben wir selten bekommen. Die Trinkschokolade, der Kaffee und die Lebensmittel, die Sie ihm regelmäßig geschickt haben, haben ihm auf der Beliebtheitsskala einen oberen Platz beschert. Sie müssen wissen, dass die Fertiggerichte, die man vorgesetzt bekommt, binnen kürzester Zeit nach nichts schmecken.“
    „Oh, die Fertiggerichte! Brant hat mir davon erzählt. Ich musste sogar mal probieren, es war Thunfisch.“ Angewidert verzog sie das Gesicht.
    Jericho lachte. „Man gewöhnt sich dran. Übrigens habe ich ein paar mitgenommen, nur für den Fall. Wenn Sie also möchten …“
    „Nein danke.“ Sie beugte sich vor und rührte in dem Topf auf dem Feuer.
    Als Jericho der appetitliche Duft in die Nase stieg, war er insgeheim froh darüber, dass sie für ein anständiges Abendessen gesorgt hatte.
    „Sie sind bei ihm gewesen, als er gestorben ist, oder?“
    Sie hatte die Frage so leise gestellt, dass sie fast im Rauschen des Flusses untergegangen wäre. Doch Jericho hatte jedes Wort verstanden. Und er sah ihr an, wie viel Überwindung sie es gekostet haben musste, ihn zu fragen. Auf ihrem Gesicht spiegelte sich neben ihrer Traurigkeit Furcht. Angst vor seiner Antwort.
    Er musste sehr vorsichtig sein. Konzentriert dachte er darüber nach, was er sagen konnte. Verschwieg er ihr zu viel, würde sie nicht lockerlassen. Erzählte er zu redselig, würde sie womöglich von Albträumen verfolgt werden.
    Ihm war bewusst, dass er ihr eine Antwort schuldete. Schließlich entschied er, so knapp wie möglich zu antworten. „Ja, ich war dabei.“
    „Er musste … nicht lange leiden, oder?“
    Selbst wenn es so gewesen wäre, hätte Jericho es ihr nicht gesagt. Doch in diesem Fall musste er sie Gott sei Dank nicht anlügen. „Nein, das hat er nicht. Zuletzt hat er von Ihnen gesprochen. Ich

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