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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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versuchte tapfer, die Zähne zusammenzubeißen. Und das imponierte Jericho. Er ließ sich sogar zu dem Gedanken hinreißen, sie möglicherweise unterschätzt zu haben. Vielleicht hatte er wegen ihrer unpraktischen Kleidung und ihrer Aufmachung vorschnell geurteilt.
    Die Sache war nur die: Er wollte ganz sichergehen. Für ihn wäre es wesentlich einfacher, wenn sie den kleinen Test nicht bestand und wieder dahin verschwand, wo sie hergekommen war.
    Als sie sich daranmachten, das Lager aufzuschlagen, gab Daisy sich Mühe, alles richtig zu machen. Sie half Jericho, die Schlafsäcke auszurollen, und sah ihm aufmerksam dabei zu, wie er das Lagerfeuer vorbereitete. Dafür legte er einen Kreis aus großen Steinen und entfernte gleichzeitig überflüssige Äste, die hätten Feuer fangen können.
    Als er damit fertig war, legte er einen weiteren Ring aus Steinen in den Kreis und begann, in der Mitte Scheite aufeinanderzulegen. Sobald die Flammen prasselten, übernahm Daisy.
    Wieder einmal überraschte sie ihn. Sie füllte am Fluss Wasser in die zerbeulte Kaffeekanne und stellte sie auf die Steine des Lagerfeuers, um das Wasser zum Kochen zu bringen.
    „Scheint fast, Sie wüssten, was Sie da tun“, sagte er anerkennend.
    „Na ja, ist zwar schon eine ganze Weile her. Aber als ich klein war, war ich bei den Pfadfinderinnen“, erklärte sie. Als sie ihn ansah und er ihr Lächeln auffing, waren ihre Gesichtszüge im Schein des Feuers sanft, eben und wunderschön.
    Allmählich brach die Dunkelheit herein, und bald begannen die Sterne am Himmel wie Diamanten zu funkeln. Nikki hatte sich auf einem Schlafsack zusammengerollt, während Daisy und Jericho einander gegenüber vorm Feuer saßen.
    Während sie darauf wartete, dass das Wasser zu kochen begann, zog sie aus ihrem Rucksack ein paar Plastikdosen.
    „Was ist das?“
    „Dinner!“ Erfreut sah sie ihn an. „Ich habe gestern Abend noch ein paar Pasteten gemacht. Außerdem habe ich hier noch eine kräftige Suppe vorbereitet, die wir einfach nur aufwärmen müssen.“
    Verblüfft schüttelte er den Kopf. „Sie wissen schon, dass das hier kein Picknick sein soll?“
    „Aber da wir etwas essen müssen, dachte ich, dass es so bequemer ist. Keine Sorge“, sagte sie mit einem Hauch Sarkasmus. „Ab morgen können wir dann auf Borke und Blätter umsteigen, wenn Sie unbedingt wollen. Aber heute geht das Dinner auf mich.“
    Ein raues Lachen entfuhr ihm. „Borke und Blätter?“
    Sie neigte den Kopf und sah ihn amüsiert an. „Das sollten Sie öfter tun.“
    „Auf Borken herumkauen?“
    „Nein. Lächeln.“
    Jericho beobachtete, wie sie Kaffeepulver in die Kanne füllte, sich zurücklehnte und wartete. „Sie überraschen mich“, sagte er nach einer Weile. „Eigentlich habe ich erwartet, Sie machen viel früher schlapp.“
    „Ich weiß.“
    „Ist das der Grund, warum Sie weitergelaufen sind?“
    „Teilweise schon, glaube ich“, erwiderte sie, zog die Beine eng an den Körper und umschloss sie mit den Armen. „Aber auch, um mir zu beweisen, dass ich es kann“, fügte sie hinzu und lächelte reuevoll. „Stattdessen hätte ich auch jammern können. Aber das habe ich nicht. Ich wollte mich durchschlagen.“
    „Das haben Sie.“
    „Heißt das, ich habe bestanden?“
    „Noch nicht.“ Jericho dachte an die Herausforderung, die sie am nächsten Tag erwarten würde. Morgen Abend würde Daisy noch aufgewühlter sein. Die Vorstellung bereitete ihm Unbehagen. „Sie müssen schon die vollen zwei Tage und Nächte durchhalten.“
    „Das werde ich auch.“
    Ihr Tonfall erinnerte ihn an Stahl, der in Samt gehüllt war. Sanft, aber trotzdem stark. Und durch den Feuerschein hindurch sah er die Entschlossenheit in ihren Augen blitzen. „Ich bin überzeugt, Sie werden Ihr Bestes geben“, meinte Jericho.
    „Das ist doch schon was.“
    Hinter ihnen war das Rauschen des Flusses. Ein kalter Windhauch strich durch die Bäume, und Daisy zog die Enden ihrer geborgten Jacke fester um sich. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass es hier oben so kalt ist.“
    „Wahrscheinlich haben wir Ende des Monats sogar den ersten Schnee.“
    „Ich kann’s kaum erwarten, dieses Schauspiel mitzuerleben.“ Mit glänzenden Augen sah sie ihn an.
    „Das werden wir noch sehen.“ Jericho streckte eine Hand nach der Kaffeekanne aus und berührte sie vorsichtig mit den Fingerspitzen. Zufrieden nahm er ein Handtuch, wickelte es um den Henkel der heißen Kanne und nahm sie vom Feuer.
    Er goss die

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