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Mit den scharfen Waffen einer Frau

Mit den scharfen Waffen einer Frau

Titel: Mit den scharfen Waffen einer Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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nicht“, entgegnete er. „Die ganze Zeit tust du, was du willst, und erwartest von uns, dass wir mitspielen.“
    „Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert“, konterte sie gekränkt und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich tue es gerade.“ Zwei Schritte, und er stand vor ihr. „Sam ist zu alt, um durch den Schlamm zu laufen. Aber auf die Idee bist du wahrscheinlich gar nicht gekommen, was?“
    „Er ist doch kein Greis, Jericho!“
    „Und das darfst du entscheiden?“
    „Nein“, antwortete sie. „Es war ganz allein Sams Entscheidung. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten“, fügte sie hinzu. „Was ist der wahre Grund für deine schlechte Laune? Und erzähl mir nicht, es wären Tim und Sam! Was steckt wirklich dahinter, Jericho? Raus mit der Sprache!“
    Er fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht und atmete ärgerlich aus. „Ich leite dieses Camp auf meine Art, verstanden? Hör einfach auf, meine Ansagen zu missachten, und alles ist gut.“ Wütend blickte er durch den Raum. „Und hör bitte auf, aus diesem Raum ein Mädchenzimmer zu machen!“
    „Mädchenzimmer?“
    „Kissen, Teppiche, Deckchen …“ Er brach den Satz ab und murmelte: „Zum Teufel, ich weiß ja gar nicht mehr, was mich erwartet, wenn ich den Raum betrete.“
    „Ja, natürlich“, sagte Daisy sanft. „Verstehe. Kissen und Stickereien sind ja auch lebensgefährlich …“
    Er funkelte sie gereizt an. „Du weißt ganz genau, was ich meine. Kümmere dich einfach nur um deinen Job.“
    „Hm-hm. Soll ich jetzt strammstehen?“
    „Könnte vielleicht nicht schaden!“
    „Du bist wirklich unmöglich!“, entgegnete sie und stemmte die zu Fäusten geballten Hände in die Hüften. „Du fühlst dich doch nicht ernsthaft von ein paar Kissen und Läufern bedroht! Drehst du wirklich beim Geruch von Duftkerzen durch?“
    „Das hier ist immer noch mein Haus“, erklärte er fest, obwohl er sich allmählich wie ein Idiot vorkam.
    „Kein Mensch behauptet etwas anderes. Sag mir doch einfach, was wirklich los ist, Jericho. Hast du vielleicht Angst vor mir? Dass ich dir zu nahe kommen könnte?“
    Die Tatsache, dass sie damit den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, verwirrte ihn noch stärker. Er blitzte sie an. Zwischen zusammengebissenen Zähnen presste er hervor: „Wie nah ein Mensch mir kommen darf, bestimme ich ganz allein. Wenn du bei meinem Anblick von einem Häuschen im Grünen träumst, solltest du lieber zum Augenarzt.“
    Offenbar unbeeindruckt von seinem schlechten Benehmen lächelte Daisy ihn an. Gelassen schüttelte sie den Kopf und trat auf ihn zu. Sie legte beide Hände flach auf seine Brust, stellte sich auf die Zehenspitzen und hob die Lippen dicht an seinen Mund. „Ich sehe dich klar und deutlich, Jericho. Und das seit unserer ersten Begegnung.“
    Plötzlich war all sein Ärger verflogen. Es war nicht leicht, hart zu bleiben, wenn einem pure Erotik entgegenschlug. „Ich bin nicht der richtige Mann für dich.“
    „Da irrst du dich“, widersprach sie sanft und lächelte geheimnisvoll. „Du bist genau der richtige Mann für mich.“
    Als sie sich in seine Arme fallen ließ, presste Jericho sie eng an sich. Dabei ging ihm durch den Sinn, ob Daisy das sagte, weil sie von seinen Schuldgefühlen gegenüber Brant wusste.
    Einige Tage später, es war ein grauer kühler Nachmittag, packte Jericho seine Angelausrüstung in den Truck. Wie jedes Jahr würde er mit seinen Brüdern Jesse und Justice angeln fahren. Obwohl er im Moment alles lieber getan hätte als das.
    Seit zwei Tagen verhielt er sich Daisy gegenüber so vorsichtig, als wäre sie das sprichwörtliche Pulverfass, das jeden Moment explodieren könnte. Er wusste nicht einmal genau, warum. Normalerweise ließ Daisy sich nicht leicht aus der Ruhe bringen. Sie war sonst so fröhlich und ausgeglichen, dass man sie noch nicht einmal die Stirn runzeln sah. Doch mittlerweile war seine Anspannung auch auf sie übergegangen. Daisy wirkte misstrauisch und verunsichert.
    Seit ihrer Auseinandersetzung im Gesellschaftsraum gingen sie nicht mehr entspannt miteinander um.
    Du bist genau der Richtige für mich .
    Immer wieder musste er an ihre Worte denken und war leichter reizbar als gewöhnlich. Was zum Teufel hatte sie damit gemeint? Brauchte sie ihn? Wozu?
    Sex?
    Oder hatte sie noch etwas anderes im Sinn? War sie wirklich so naiv, dass sie Luftschlösser baute? Das wäre wirklich fatal, so viel stand fest. Denn er wäre niemals der Richtige für sie. Zwischen ihnen

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