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Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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seinen staubgrauen Augen sprach Weisheit. Er schüttelte den Kopf.
    »Morgan meinte, sie wäre nicht schön«, sagte Dwayne mit Autorität und bekräftigte die Meinung ihres Mannes mit einem Nicken. »Morgan sagte, Schönheit säße nicht hier«, erläuterte Dwayne und tippte auf das Gesicht der jungen Frau. »Sie ist hier«, erklärte er und blätterte rasch zu der Frau, die Morgan für ihn ausgesucht hatte. Dwayne berührte erst die Augen der älteren Frau mit dem Finger, sodann eine Stelle unter dem Foto, wo ihr Herz saß.
    »Morgan sagte, ich und Harry sollten hinter die Oberfläche blicken, um Schönheit in einer Frau zu finden, damit wir gute Frauen bekämen und uns nicht von einem hübschen Gesicht täuschen lassen.« Dwayne kniff ein Auge zusammen und sah sie an, während er das Magazin senkte. »So wie dich, Sadie.«
    »Wie ich? Morgan sagte, wie ich?«
    »Nee«, sagte Dwayne kopfschüttelnd. »Ich sage es. Sieh deine Hand an.« Er deutete auf ihre behandschuhte Rechte. »Und ich weiß, dass du noch andere Narben hast. Aber das hat Morgan nicht davon abgehalten, dich zu wählen.« Er lächelte und berührte ihr Haar. »Weil du dir einen klugen Mann ausgesucht hast. Er hat in die Tiefe geblickt und deine Schönheit entdeckte.«
    Ein Kloß von Felsblockgröße blieb in Sadies Kehle stecken.
    Dwayne ließ seinen Finger über ihr Haar gleiten, bis er an den Enden zupfen konnte. Sein Grinsen war warm, seine Stimme zärtlich. »Du bist eine schöne Lady, Sadie«, sagte er im Flüsterton. »Ich kann nur hoffen, dass meine neue Frau nur halb so hübsch sein wird wie du.«
    Sadie warf sich in Dwaynes Arme und kämpfte darum, die aus der Angst und Unsicherheit der letzten drei Tage geborenen Tränen zurückzuhalten. Ihr alter Freund legte die Arme um sie, drückte sie fest und entschuldigte sich überschwänglich.
    »Herrje«, knurrte er. »Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.«
    »Das hast du nicht«, sagte sie. »Morgan war es.«
    Dwayne schob sie rasch von sich und ließ den Blick über das Gebüsch wandern, das sein Lager umgab.
    »Ich … ich habe nicht gesagt, dass du hübsch wärest, weil ich dich ihm stehlen wollte«, rief er und wich zurück. »Ich wollte nur erklären, was in mir vorgeht.«
    Sadie lächelte unwillkürlich. »Ach, Dwayne, ich meinte nicht, dass Morgan hier wäre«, sagte sie. »Aber was du sagtest, ließ mich an ihn denken, und da musste ich weinen.«
    Dwayne entspannte sich ein wenig und sah sie mit hochgezogenen Brauen an »Allein der Gedanke an deinen Mann entlockt dir Tränen?«, fragte er ungläubig. Er trat einen Schritt näher. »Was passiert dann, wenn du ihn tatsächlich siehst?«
    »Dann lächle ich.«
    Ihre Antwort verwirrte ihn. Er kratzte sein schmutziges Haar und blinzelte sie an.
    »Sagt Morgan dir nicht, dass du schön bist?«, fragte er unvermittelt.
    »Jeden Tag«, sagte sie wahrheitsgemäß. »Ohne Worte.«
    »Wie stellt er das an?«, wollte Dwayne wissen und trat näher.
    »Durch sein Verhalten«, erklärte Sadie. »Indem er sich um mich sorgt und an mich denkt. Indem er mich ausschimpft und mir Standpauken hält und mich herumkommandiert. Indem er mich in den Wahnsinn treibt, dass mir ganz elend wird. Er zieht mich auf, wann immer es geht. Er trägt die schweren Sachen in seinem Rucksack und erleichtert mir die Last beim Wandern. Er sorgt auch dafür, dass ich es in der Nacht warm habe. Und mich sicher fühle. Und indem er dies alles tut, gibt Morgan mir jede Minute des Tages zu verstehen, dass ich schön bin.«
    »Teufel noch mal, werde ich das alles für meine Frau auch tun müssen?«
    Sadie wischte sich noch eine Träne ab und nickte. »Das wirst du. Und du wirst es gern tun, Dwayne. Weil dein Verhalten deiner Frau zu verstehen geben wird, wie viel sie dir bedeutet. Jede kleine Handlung wird ihr sagen, dass sie für dich schön ist, dass du sie schätzt und glücklich bist, dass sie dein Leben teilt.«
    Dwayne sah nachdenklich zu Boden. »Wahrscheinlich werde ich es ihr zeigen müssen, anstatt es ihr zu sagen, genauso wie dein Morgan.« Er schaute auf, und seine Miene verriet wieder Verlegenheit. »Weil ich nämlich kein Russisch kann. Ich und Harry haben uns zwar Kassetten gekauft, aber das klappt nicht, wir kommen mit der Sprache nicht zurecht. Und in dem Buch, das mit den Kassetten kam, steht, dass in deren Alphabet ein paar Buchstaben fehlen, dafür gibt es ein paar andere, sehr sonderbare.«
    »Die Sprache der Liebe ist universal, Dwayne«, beruhigte sie

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