Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit der Liebe eines Highlanders

Mit der Liebe eines Highlanders

Titel: Mit der Liebe eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
Vom Netzwerk:
gestiegen und hatte seine beträchtliche Kraft dazu verwendet, die Zerstörung zu vollenden. Morgan hatte eine letzte Steinlawine über Hellmans Grab niedergehen lassen, dann hatte er sich den Staub von den Händen gestreift und war auf und davon gegangen.
    Daar fuhr fort, nach dem kleinen Rest Zauber zu suchen, der offenbar überlebt hatte. Er benötigte einen neuen Stab und hätte es begrüßt, an diesem Ort einen Zweig zu finden. Das Holz, das hier wuchs, hatte die Zauberkraft vom Wasser aufgenommen, das aus dem hoch gelegenen Bergsee herunterströmte. Es war gesegnetes Holz, und ein Stab, der von hier stammte, war viel besser für seine Zwecke abzurichten.
    Daar wünschte sich den Stab jetzt mehr denn je, da er den MacKeages gegenüber nicht machtlos sein wollte. Es hatte sich gezeigt, dass sie für gewöhnliche Sterbliche über viel Macht verfügten.
    Plötzlich trat Faol in sein Blickfeld und trottete zu einer der kleinen verbliebenen Pfützen. Er trank, indem er minutenlang lässig Wasser schlabberte, ehe er seinen Kopf hob und Daar anstarrte.
    »Duncan, du alter Kämpfer«, sagte Daar nicht unfreundlich. »Deine Söhne haben sich hier ein gutes Leben geschaffen. Es ist nicht mehr nötig, dass du hier herumhängst.«
    Aus Faols Brust drang ein Knurren, er drehte sich um und machte sich daran, über den Schutt zu klettern. Der Wolf verschwand kurz aus dem Blickfeld, um gleich darauf mit einem zwei Fuß langen Stock im Maul rechts neben Daar wieder aufzutauchen.
    Mit einem Ausruf des Erstaunens sprang der Greis auf. »Das ist mein alter Stab!«, rief er aus und kletterte behände über den Schutt, um zu dem Wolf zu gelangen. »Die Hälfte, die Grey vor zwei Jahren wegwarf. Her damit!«
    Faol trottete davon, auf das Tal zu.
    »He! Komm zurück, verdammtes Hundsvieh!«, rief Daar und nahm die Verfolgung auf, indem er ihm unbeholfen nachlief. »Das ist mein Stab!«
    Faol, dessen Schweif wie ein Siegesbanner wehte, lief schneller, das gewundene und nun trockene Flussbett entlang, Daars Stab wie eine Kriegsbeute im Maul.
    Der alte Zauberer rannte, bis er außer Atem war und nicht mehr weiterkonnte. Vornübergebeugt, die Hände auf die Knie stützend, erschöpft keuchend, überglücklich zu wissen, dass sein alter Stab dem Wasserfall entkommen war, ehe dieser verriegelt worden war, und frustriert, weil er noch immer außer seiner Reichweite war.
    Da drang ein Geheul an Daars Ohren, über die Talseite in einem irren Triumphecho aufsteigend.
    Daar setzte sich auf einen nahen Baumstamm, zog den weißen Kragen aus seinem Priesterrock und öffnete drei Knöpfe. Herrgott, er war mit seiner Geduld fast am Ende. Und seine Zauberkraft würde ebenfalls bald aufgezehrt sein.
    Er schüttelte enttäuscht seinen müden Kopf. Er hatte diesen alten Stab, ein Geschenk seines Mentors, das er als Siebenundzwanzigjähriger bekommen hatte, über vierzehnhundert Jahre besessen. Und in nur zwei Jahren hatten die MacKeages es geschafft, nicht nur diesen, sondern auch den neuen Stab zu vernichten, den er für Greylens und Graces ungeborene Tochter Winter ausgebildet hatte.
    Alles, was ihm von seiner Zauberkraft geblieben war, wurde nun von einem boshaften Wolf davongeschleppt.
    Und was sollte er Greys siebenter Tochter Winter sagen, wenn sie heranwuchs und zu ihm kam und Zauberin werden wollte?
    Schließlich stand Daar auf, da er wieder zu Atem gekommen war. Er brauchte das zwei Fuß lange Stück seines alten Stabes. Faol konnte es ohnehin nicht mitnehmen, wenn er dorthin zurückkehrte, wo immer er hergekommen war. Nur der Geist vermochte Zeitgrenzen zu überschreiten, materielle Dinge konnten es nicht.
    Mit einem entmutigten Seufzer voller Selbstmitleid gab Daar die Verfolgung des Wolfes auf und schlug stattdessen die Richtung zu Michael MacBains Haus ein. Vielleicht war es an der Zeit, die Bekanntschaft mit MacBain und seinem jungen Sohn zu vertiefen, während er nach seinem alten Stab suchte, den zu finden er entschlossen war. Bis dahin würde er die MacKeages wie die Sünde meiden.
     
    Sadie brauchte zwei Stunden, um das Holzfällerlager zu erreichen, und bei jedem einzelnen Schritt wünschte sie, sie hätte den Stab des alten Priesters bei sich gehabt – nicht wegen seiner Zauberkraft, sondern als Gehhilfe.
    Wie eine Diebin hatte sie sich von den MacKeages und Vater Daar fortgeschlichen, da sie sich Greylens Zorn nicht länger aussetzen wollte – und weil sie zu feige war, sich Morgan zu stellen, wenn er erwachte.
    Die herrliche

Weitere Kostenlose Bücher