Mit der Liebe eines Highlanders
zu kommen.«
Wieder verfiel sie in Schweigen, und er konnte nicht unterscheiden, ob sie froh oder beunruhigt war. Plötzlich gähnte sie, offenbar seine lächerliche Bemerkung als Wahrheit akzeptierend, und schmiegte sich wie eine zufriedene, satte Katze an ihn.
»Morgan?«, flüsterte sie schläfrig in die Stille.
»Ja?«
»Sollte ich das Gold finden, gebe ich Harry und Dwayne etwas davon ab.«
17. KAPITEL
E ine Ehe hatte ganz entschieden gewisse Vorteile, und einer davon war, dass man sich an einen großen, sehr warmen Körper kuscheln konnte.
»Guten Morgen, Eheweib.«
Ja, es war Morgen – der Morgen danach, um genau zu sein. Was sagte eine Frau zu einem Mann, mit dem sie erst vor ein paar Stunden intim gewesen war?
Sadie beschloss, seinem Beispiel zu folgen.
»Guten Morgen, Mann.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Bist du wieder bei Kräften?«, fragte er heiser und mit einem Blick, den eindeutige Absichten verdunkelten.
»Es … es ist helllichter Tag.«
Er nickte. »Ja, es ist heller Tag.«
»Wir können nicht … wir sollten nicht … nein, Morgan, ich bin noch sehr müde.«
Er starrte sie wieder einen langen Augenblick an, dann schob er plötzlich den Schlafsack zurück, stand auf und griff nach seiner Hose, als er sich aufrichtete. »Zu schade«, sagte er und zog die Hose an. »Ich wollte dich eigentlich zu einem alten Holzfällerlager in der Nähe führen.«
Wieder schob er die Schultern hoch und zog sein Hemd an. »Ich dachte mir, es könnte das sein, das du suchst und zu dem Faol uns führte. Aber wenn du noch Ruhe brauchst, dann schlaf ruhig weiter.«
Sadie fuhr auf und stand auch schon, ehe ihr einfiel, dass sie von der Mitte abwärts nackt war. Ihre Backen – im Gesicht und auf der Kehrseite – drohten vor Verlegenheit Blasen zu werfen. Sadie zerrte ihren Hemdsaum herunter, um sich zu bedecken. Diesmal war ihr Bekleidungszustand umgekehrt. Nun war sie die Exhibitionistin und er der interessierte Betrachter.
»Dreh dich um.«
»Nein.«
Warum wunderte seine Antwort sie nicht? »Hast du nicht einen Elch zu zerteilen oder sonst etwas zu tun?«
»Die Arbeit fiele mir leichter mit einem Guten-Morgen-Kuss«
»Nein.«
Im Unterschied zu ihr war er von ihrer Antwort völlig überrascht. »Warum nicht?«, fragte er, die Arme vor der Brust verschränkend, und sah sie unwillig an.
»Das weißt du doch genau. Wenn du mich küsst, führt eines zum anderen und ich liege flach auf dem Rücken, schneller als ich niesen kann.«
Er verzog einen Mundwinkel zu einem Lächeln. Er löste seine Arme und versteckte beide Hände hinter dem Rücken. »Ich verspreche, dass ich dich nicht anfassen werde, Mädchen. Nur meine Lippen werden dich berühren.«
»Ich küsse dich erst, wenn wir beide ganz angezogen sind und ich mich mit einem Frühstück gestärkt habe.« Ihr verführerischer Blick verriet, dass sie sich von seiner Behauptung, Frauen wären schwach, nicht hatte hinters Licht führen lassen. »Obwohl ich mein Boot verwette, dass du die Kräftigung nötiger hast als ich.«
Offenbar nicht erbaut, dass er mit seinen eigenen Worten geschlagen wurde, machte Morgan auf dem Absatz kehrt und verschwand flussabwärts im Gebüsch.
Sadie atmete erleichtert auf. Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und glättete die Vorderseite ihres Hemdes. Plötzlich lächelte sie. Toi, toi, toi. Sie hatte soeben die zweite Nacht mit Morgan MacKeage überlebt.
Und ihrer Meinung nach war alles gut gelaufen. Verdammt, sie war sogar stolz auf sich. Sie hatte es geschafft, mit dem Mann Liebe zu machen, ohne sie beide in Verlegenheit zu bringen, sie hatte ihn nicht wieder gebissen und sie hatte eben in einem entscheidenden Willenswettstreit gewonnen. Sie fühlte sich heute Morgen ganz ehefraulich und gelangte allmählich zu der Ansicht, dass diese Ehe vielleicht doch klappen würde. Sie konnte das Zusammensein mit Morgan überleben.
Sie konnte sich sogar an die Idee gewöhnen, dass er ein wenig sonderbar war. Was war denn dabei, dass der Mann ständig ein Schwert trug? Offenkundig konnte er es gut handhaben. Gestern hatte er diesen Elch sehr gekonnt erlegt. Es sollte keine Rolle für sie spielen, warum dies die Waffe seiner Wahl war, solange er sie nicht gegen sie richtete.
Plötzlich regte sich ein Lüftchen, hob ihren Hemdsaum und schickte ein Schaudern über ihre nackte Kehrseite und ihr Rückgrat. Sadie wurde gewahr, dass sie noch immer auf ihrem Schlafsack stand, noch immer nackt bis auf ihr Flanellhemd.
An
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