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Mit der Liebe spielt man nicht

Titel: Mit der Liebe spielt man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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sie den Wein aussuchte.
    Teresa war so vertieft in die Unterhaltung, so konzentriert auf Devin, dass sie die vielen Blicke, die sie auf sich zog, gar nicht bemerkte. Ihr Temperament, ihre vor Glück strahlenden Augen schienen eine magische Wirkung auf die männlichen Passagiere auszuüben. Besonders ein Mann am Nachbartisch konnte den Blick nicht von ihr lösen. Teresa, die bisher meist die Rolle des Mauerblümchens gespielt hatte, ahnte nicht, dass sie auf einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand.
    Devin dagegen entging das Interesse der anderen Männer nicht. Als sie später in der Bar Platz genommen hatten, spürte er drohendes Unheil. Sein Instinkt täuschte ihn nicht. Während Teresa sich wieder einmal über ihr Lieblingsthema ereiferte, sah Devin einen blonden Hünen auf ihren Tisch zukommen.
    „Da heißt es zum Beispiel, dass es ein Ungeheuer gibt, dessen Blicke töten können“, sagte Teresa gerade. „Natürlich existiert dieses Tier nicht in Wirklichkeit; die Legende entstand aus Erzählungen, in denen Menschen beim Anblick eines unbekannten Reptils vor Schreck gestorben sind. Und die Mönche, die pflichtbewusst ihre Bücher schrieben, wie sollten die nachprüfen, ob die Berichte, die ihnen aus fernen Ländern über alle möglichen Tiere zugetragen wurden, auch stimmten?“
    Wenn Blicke tatsächlich hätten töten können, wäre der Blonde, der nun direkt neben Teresa stand, längst umgefallen. Devins Starren blieb jedoch in jeder Hinsicht ohne Wirkung. Der andere hatte nur Augen für Teresa. Sicherlich war Devins Stock von ihm nicht unbemerkt geblieben, und er nahm an, dass Devin als Konkurrent ausschied, zumindest was das Tanzen anging. Die Band war besonders gut an diesem Abend, und Devin wusste ganz genau, dass Teresa gleich zum Tanzen aufgefordert werden würde.
    „Entschuldigen Sie“, sagte der Mann da auch schon. Sein übertrieben breites Lächeln wies ihn als einen lockeren Kalifornier aus, der nichts zu tun hatte, als sich am Strand zu tummeln. „Hätten Sie Lust zu tanzen?“ Teresa sah ihn überrascht an. Bevor sie antworten konnte, wandte sich der Fremde an Devin. „Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn ich Ihre Dame mal kurz entführe?“
    Unausgesprochen hingen die Worte in der Luft: Als Krüppel sind Sie ja nicht dazu in der Lage, ihr dieses Vergnügen zu bieten. Warum sollte ich es daher nicht tun?
    Die Haltung des blonden Hünen hatte eine provozierende Wirkung auf Devin. Normalerweise ließ er sich nicht so leicht herausfordern. Er kannte Teresa inzwischen auch gut genug, um zu wissen, dass sie durchaus nicht zu den Frauen gehörte, die Männer gegeneinander ausspielten, sowie sich die Gelegenheit bot. Himmel, Teresa hatte ja keine Ahnung von solchen Tricks. Aber dieses Wissen machte seinen Zorn auf diesen blonden Strand-Casanova nicht geringer.
    „Wie bitte?“, sagte Teresa. Sie blickte den Mann noch immer mit ihren großen braunen Augen verblüfft an.
    „Ich bin überzeugt, Sie würden gern mit mir tanzen. Ich heiße übrigens Steve. Steve Waverly.“ Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. Sein Selbstbewusstsein war frappierend. Offensichtlich hielt er sich für unwiderstehlich und Teresas
    Begleiter für harmlos.
    „Oh Es klang erstaunt und geschmeichelt zugleich. „Oh, tut mir leid. Ich bin keine gute Tänzerin, wissen Sie. Mir fehlt die Übung. Und ich war gerade dabei, meinem Freund Devin etwas über Ungeheuer zu erzählen.“
    „Ungeheuer?“, wiederholte Steve Waverly ungläubig. Das Lächeln gefror auf seinen Lippen.
    „Ja, es gibt sehr interessante Legenden über Fabelwesen“, erklärte Teresa freundlich. „Sicher haben Sie schon einmal von dem Ungeheuer gehört, dessen Blicke genügen sollten, um zu töten. Nur vor Wieseln schreckte es angeblich zurück. Aber vielleicht waren es gar keine Wiesel, sondern Mungos. Zumindest ist von Mungos bekannt, dass sie Schlangen angreifen. Und da es sich bei diesem Ungeheuer wahrscheinlich um eine besondere Schlangenart gehandelt haben dürfte, scheint es logisch, dass ..."
    Sie brach jäh ab, als Devin unterdrückt aufstöhnte. Besorgt sah sie zu ihm hinüber.
    Er hatte das Gesicht leicht verzogen. „Tut mir leid, Liebling. Meine Rippen schmerzen. Du weißt, der Arzt hatte ja vorausgesagt, dass ich noch eine Weile darunter zu leiden haben würde.“ Wie zur Unterstreichung seiner Worte betastete er vorsichtig die entsprechenden Stellen. „Und ich befürchte fast, dass die Anstrengungen heute zu viel für mich

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