Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
Vom Netzwerk:
sie bei der Zeremonie den Platz geräumt hatte, sie aufmerksam beobachtete.
     
    Beim Essen machten Scott, Cassie und Ashley keine Anstalten, Ronnie in ihr Gespräch einzubeziehen, aber sie hatte auch keine große Lust, mit ihnen zu plaudern, und hungrig war sie sowieso nicht. Nach ein paar Bissen entschuldigte sie sich und ging zur Veranda. Von dort hatte man einen großartigen Ausblick auf die Festivitäten. Im Dunkeln wirkte alles noch bezaubernder. Im silbernen Glanz des Mondes schien das weiße Zelt hell zu leuchten, und das allgemeine Gemurmel der Gäste vermischte sich mit der Musik der Band, die jetzt angefangen hatte zu spielen. Ronnie fragte sich, was sie wohl heute Abend tun würde, wenn sie in New York wäre. In den letzten Wochen hatte sie immer seltener mit Kayla telefoniert. Natürlich war sie immer noch ihre Freundin, aber Ronnie merkte, dass sie das Leben in der Großstadt gar nicht mehr vermisste. Seit Wochen hatte sie sich nicht mehr nach einer Disco gesehnt, und als Kayla ihr von dem jungen Mann erzählte, den sie gerade kennengelernt hatte und so toll fand, dachte Ronnie nur an Will.
    Sie erzählte ihrer Freundin nicht besonders ausführlich von ihm. Kayla wusste, dass sie sich oft verabredeten, aber immer, wenn Ronnie schilderte, was sie gemeinsam unternahmen - ob Angeln oder Mudding oder lange Strandwanderungen -, hatte sie das Gefühl, dass sich Kayla auf einer ganz anderen Wellenlänge befand. Sie begriff nicht, dass Ronnie mit Will einfach glücklich war. Was bedeutete das für ihre Freundschaft, wenn sie wieder nach New York zurückkam? Ihr war bewusst, dass sie sich in den Wochen hier sehr verändert hatte. Im Gegensatz zu Kayla, die gleich geblieben war. Eigentlich hatte Ronnie überhaupt keine große Lust mehr, in die Disco oder in einen Club zu gehen. Wenn sie zurückblickte, fand sie es rätselhaft, dass diese Szene sie überhaupt dermaßen interessiert hatte - die Musik wummerte immer extrem laut, und die Leute waren alle irgendwie auf der Suche. Und wenn diese Abende angeblich so wahnsinnig spannend waren, weshalb tranken dann die meisten Jugendlichen Alkohol und nahmen Drogen, um die ganze Erfahrung noch aufzupeppen? Das leuchtete Ronnie nicht ein, und während sie jetzt hier auf der Veranda stand und in der Ferne das Rausehen des Ozeans hörte, erkannte sie, dass sie es eigentlich noch nie so recht verstanden hatte.
    Sie nahm sich allerdings vor, eine bessere Beziehung zu ihrer Mutter aufzubauen. Ihr Vater hatte ihr gezeigt, dass das Zusammenleben mit Eltern ganz in Ordnung sein konnte. Ronnie bildete sich zwar nicht ein, dass Mom ihr je so vertrauen würde wie Dad, aber die Probleme zwischen ihnen lagen ja auch an ihr selbst. Wenn sie versuchte, mit ihrer Mutter so zu reden, wie sie mit ihrem Vater sprach, besserte sich vielleicht manches.
    Seltsam, wie sehr sich die Menschen veränderten, wenn sie gezwungen waren, ihr Tempo zu reduzieren.
    »Es ist bald vorbei«, sagte da eine Stimme hinter ihr.
    Weil sie so in Gedanken versunken war, hatte sie Ashleys Schritte gar nicht gehört, aber sie erkannte gleich ihre Stimme.
    »Wie bitte?« Argwöhnisch drehte sie sich um.
    »Ich freue mich, dass Will dich zu Megans Hochzeit eingeladen hat. Du solltest es ausnutzen, weil das zwischen euch ja garantiert nicht von Dauer ist. In zwei Wochen geht er weg. Ist dir das eigentlich richtig bewusst?«
    Ronnie musterte sie von oben bis unten. »Ich wüsste nicht, was dich das angeht.«
    »Selbst wenn ihr vorhabt, euch regelmäßig zu sehen -glaubst du wirklich, dass Wills Mom dich je akzeptiert?«, fuhr Ashley fort. »Megan war schon zweimal verlobt, und ihre Mutter hat beide Typen vertrieben. Das Gleiche macht sie mit dir, dagegen kommst du nicht an. Aber selbst wenn es anders läuft - du gehst von hier fort, und er auch. Das überlebt ihr nicht.«
    Ronnie verkrampfte sich innerlich. Es war grauenhaft, dass ausgerechnet Ashley ihre dunkelsten Gedanken aussprach. Aber das wollte sie nicht zulassen! Dieses Mädchen ging ihr zunehmend auf die Nerven, und mit ihren blöden Bemerkungen hatte sie eindeutig die Grenze überschritten.
    »Ich werde dir jetzt mal etwas sagen, Ashley. Und ich möchte, dass du mir gut zuhörst.« Sie trat auf die junge Frau zu, bis ihre Gesichter ganz dicht voreinander waren. »Ich habe es satt, mir deinen Quatsch anzuhören. Wenn du noch einmal versuchst, mit mir zu reden, dann schlage ich dir deine gebleichten Zähne ein, kapiert?«
    Irgendetwas in ihrem Gesicht musste

Weitere Kostenlose Bücher