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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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mit Marcus zusammen, sie stürzten beide zu Boden, verfingen sich in den Seilen, die Pflöcke wurden herausgerissen, und langsam, ganz langsam fiel das Zelt in sich zusammen.
    Die Leute begannen zu schreien. Es gab einen fürchterlichen Knall, weil eine der Eisskulpturen umstürzte. Alle Gäste rannten kreischend durcheinander. Will und Marcus kämpften auf dem Boden, aber Marcus konnte sich befreien. Blitzschnell entfloh er dem Chaos, huschte zurück zum Uferweg und verschwand von der Bildfläche.
    Würde sich in dem allgemeinen Durcheinander überhaupt jemand daran erinnern, ihn gesehen zu haben?
     
    An Ronnie erinnerten sich alle. Als sie in Toms Arbeitszimmer saß, kam sie sich vor, als wäre sie wieder zwölf Jahre alt. Sie wollte möglichst schnell fort und sich zu Hause unter ihrer Bettdecke verkriechen.
    Immer wieder sah sie das einstürzende Zelt vor sich, während sie im Nebenzimmer Susan schimpfen hörte.
    »Sie hat die Hochzeit deiner Schwester ruiniert!«
    »Das stimmt nicht!«, schrie Will zurück. »Ich habe dir genau erklärt, was passiert ist!«
    »Du erwartest doch nicht vor mir, dass ich dir das abnehme? Dass sich ein Fremder unter die Gäste geschmuggelt hat und du versucht hast, ihn aufzuhalten?«
    »Genauso war's!«
    Warum Will keinen Namen nannte, begriff Ronnie nicht, aber sie hatte keine Lust, selbst irgendwelche Informationen beizusteuern. Insgeheim hatte sie Angst, dass in der nächsten Sekunde ein Stuhl durch die Fensterscheibe krachte. Oder dass die beiden ins Arbeitszimmer gestürmt kamen und Susan über sie herfiel.
    »Will, ich bitte dich! Angenommen, deine Geschichte stimmt - warum war dieser fremde Mann überhaupt hier? Jeder weiß, dass wir strengste Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben. Sämtliche Richter aus dem Umkreis waren anwesend. Der Sheriff hat die Straße überwacht. Um Himmels willen! Es muss mit diesem Mädchen zusammenhängen. Erzähl mir doch keinen Unsinn ... Ich kann dir ansehen, dass ich recht habe! Außerdem, was hast du mit ihr beim Boot deines Vaters verloren?«
    Die Art, wie sie »dieses Mädchen« sagte, klang so verächtlich, als wäre Ronnie irgendetwas Ekliges, in das Susan aus Versehen getreten war und das sie nicht von ihren Schuhen kratzen konnte. »Mom -«
    »Schluss jetzt! Komm mir nicht mit irgendwelchen neuen Ausreden. Es war Megans Hochzeit, Will, begreifst du das denn nicht? Ihre Hochzeit! Du weißt, wie wichtig dieser Tag für uns alle war. Du weißt, wie sehr dein Vater und ich uns bemüht haben, alles entsprechend vorzubereiten.«
    »Ich wollte das doch auch nicht!«
    »Das spielt keine Rolle, Will.« Susan seufzte abgrundtief. »Du hast genau gewusst, was passieren würde, wenn du sie mitbringst. Du siehst doch selbst, dass sie nicht so ist wie wir ...«
    »Du gibst ihr keine Chance!«
    »Richter Chambers hat sie erkannt! Er hat mir erzählt, dass sie noch in diesem Monat wegen Ladendiebstahls vor Gericht erscheinen muss. Entweder hast du das nicht gewusst, und sie hat dich angelogen, oder du hast es gewusst und hast mich angelogen.«
    Es folgte eine angespannte Stille, und obwohl Ronnie es nicht wollte, spitzte sie die Ohren, um Wills Antwort zu verstehen. Er klang bedrückt.
    »Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich wusste, du verstehst es nicht.«
    »Will, mein Junge ... begreifst du denn nicht, dass sie nicht gut für dich ist? Du hast deine Zukunft noch vor dir, und das Letzte, was du im Leben brauchst, ist so ein Mädchen. Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass du selbst dahinterkommst, aber du bist offensichtlich emotional zu engagiert, um es zu merken. Dabei liegt es auf der Hand. Sie kommt aus der Unterschicht. Aus der Unterschicht]«
    Susan redete immer lauter. Ronnie wurde so übel, dass sie Angst hatte, sie müsste sich übergeben. Wills Mutter hatte zwar nicht recht, aber in einem Punkt gingen ihre Vermutungen in die richtige Richtung: Marcus war wegen Ronnie da gewesen. Wenn sie doch nur ihrem Instinkt gefolgt und zu Hause geblieben wäre! Sie gehörte nicht hierher.
    »Ist alles okay?«, fragte Tom. Er stand im Türrahmen, die Autoschlüssel in der Hand.
    »Es tut mir furchtbar leid, Mr Blakelee«, blubberte es aus Ronnie heraus. »Ich wollte nicht, dass so etwas passiert.«
    »Das weiß ich«, beruhigte er sie. Aber trotz seiner verständnisvollen Reaktion war ihr klar, dass auch er sich entsetzlich aufgeregt hatte. Zwar hatte sich niemand ernsthaft verletzt, aber zwei Gäste waren gestürzt und vorsichtshalber ins

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