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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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weil sich der Bulle gleich auf dich gestürzt hat. Dafür muss es doch einen Grund geben.«
    Ronnie zog eine Grimasse. »Ich glaube, mein Dad hat ihm gesagt, er soll mich suchen. Der Cop wusste sogar, wo ich wohne.«
    »An dir klebt echt Pech, du Pechvogel.«
    Ronnie lachte. Blaze nahm den Salzstreuer, drehte ihn um und schüttete Salz auf die Tischfläche. Mit dem Finger schob sie es zusammen, sodass ein kleiner Salzberg entstand.
    »Wie findest du Marcus?«, wollte sie wissen.
    »Ich habe mich gar nicht richtig mit ihm unterhalten.
    Wieso?«
    Blaze schien sich ihre Antwort genau zu überlegen. »Marcus konnte mich nie leiden«, begann sie. »Als wir noch jünger waren, meine ich. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich ihn besonders toll fand. Er war immer ziemlich ... gemein zu den anderen. Aber vor zwei Jahren hat sich plötzlich alles verändert. Und als ich ganz dringend jemanden gebraucht habe, war er für mich da.«
    Ronnie betrachtete den wachsenden Salzberg. »Und?«
    »Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt.«
    »Sehr gut«, sagte Ronnie. »Meinetwegen.«
    »Du mich auch.«
    »Was meinst du?«
    Blaze kratzte ein bisschen schwarzen Lack von einem Fingernagel. »Ich habe früher viele Gymnastikwettkämpfe gemacht, und vier oder fünf Jahre lang war Gymnastik das Wichtigste in meinem Leben. Aber dann habe ich aufgehört. Schuld daran war mein Trainer. Er war ein echter Tyrann, immer hat er nur darauf rumgehackt, was ich alles falsch mache. Nie hat er einem ein Kompliment gemacht oder etwas gelobt. Jedenfalls habe ich irgendwann mal einen anderen Abgang vom Barren gemacht, und da kam er schreiend angelaufen und hat mir Anweisungen gegeben, wie ich die Füße halten soll und dass ich absolut reglos dastehen muss und lauter solchen Kram, den ich schon hunderttausendmal gehört hatte. Es hing mir alles meilenweit zum Hals raus! Also habe ich gesagt: Meinetwegen.< Und er packte mich so fest am Arm, dass ich hinterher blaue Flecken hatte. Jedenfalls sagte er zu mir: >Weißt du, was das heißt, wenn du meinetwegen sagst? Das ist ein Code für das berühmte Wort, das mit F anfängt, gefolgt von einem you. Und in deinem Alter sagt man das nicht, zu keinem.« Blaze zuckte die Achseln. »Deshalb antworte ich immer, wenn jemand >Meinetwegen sagt, gleich mit >Du mich auch<.«
    In dem Moment kam die Bedienung mit den Bestellungen, die sie mit großer Geste servierte. Als sie weg war, griff Ronnie gleich nach ihrem Colaglas und sagte: »Das ist ja wirklich eine herzergreifende Geschichte.«
    »Meinetwegen.«
    Ronnie lachte wieder. Blazes Humor gefiel ihr.
    Ihre neue Freundin beugte sich über den Tisch. »Was ist das Schlimmste, was du je in deinem Leben getan hast?«
    »Wie bitte?«
    »Ich meine es ernst. Ich stelle diese Frage allen Leuten. Ich finde sie interessant.«
    »Okay«, erwiderte Ronnie. »Was ist das Schlimmste, was du je getan hast?«
    »Das ist einfach. Als ich klein war, hatten wir eine Nachbarin, die Mrs Banderson hieß. Sie war nicht besonders nett, aber eine Hexe war sie auch nicht. Also, an Halloween hat sie nicht die Tür abgeschlossen oder so was.
    Für sie war das Allerwichtigste ihr Garten. Und ihr Rasen. Solche Frauen kennst du sicher auch. Wenn man über ihren Rasen lief, zum Beispiel auf dem Weg zum Schulbus, dann kam sie sofort angerannt und hat geschrien, man würde ihr Gras kaputt trampeln. Einmal hat sie im Frühling lauter Blumen in ihrem Garten gepflanzt. Hunderte von Blumen. Wunderschön. Auf der anderen Straßenseite wohnte ein Junge, der hieß Billy, und der konnte Mrs Banderson auch nicht besonders gut leiden, weil er einmal einen Baseball geschlagen hat, und der Baseball ist im Garten hinter ihrem Haus gelandet, und sie hat ihn nicht zurückgegeben. Irgendwann haben wir in dem Schuppen bei ihm zu Hause herumgestöbert und eine riesige Spraydose mit Roundup gefunden. Das ist ein Unkrautbekämpfungsmittel, aber das weißt du ja sicher. Als es dunkel wurde, haben Willy und ich uns in ihren Garten geschlichen und die neuen Blumen angesprüht. Frag mich nicht, warum. Ich denke, wir fanden das damals witzig. Keine große Sache. Sie konnte sich ja schließlich neue Blumen kaufen. Man hat es sowieso nicht gleich gemerkt, es hat ein paar Tage gedauert, bis das Mittel wirkte. Und Mrs Banderson ging jeden Tag in ihren Garten, hat die Blumen gegossen und Unkraut gejätet. Bis sie schließlich gemerkt hat, dass ihre schönen neuen Blumen alle miteinander anfingen zu welken. Zuerst haben Billy und

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