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Mit dir an meiner Seite

Mit dir an meiner Seite

Titel: Mit dir an meiner Seite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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eingezogen.«
    Will blinzelte verdutzt. »So sehr hasst du das Klavier?«
    »Ja.«
    »Weil dein Dad auch dein Klavierlehrer war?«
    Ronnie schaute ihn verdutzt an, sagte aber nichts. Er fuhr fort: »Er hat an der Juilliard School unterrichtet, nicht wahr? Da ist es doch nur logisch, dass er auch dein Lehrer war. Und ich würde wetten, du hast sehr gut gespielt - wenn man etwas dermaßen hasst, muss man es vorher geliebt haben.«
    Für einen Autoschrauber beziehungsweise Volleyballer war er sehr einfühlsam, dachte Ronnie mit einer Portion Selbstironie. Sie grub ihre Finger noch tiefer in den Sand, der sich kühl und schwer anfühlte.
    »Er hat mir Klavierunterricht gegeben, seit ich laufen gelernt habe. Stundenlang habe ich gespielt, sieben Tage in der Woche, jahrelang. Wir haben sogar gemeinsam komponiert. Das hat uns zusammengeschweißt, weißt du, Dad und mich. Und als er ausgezogen ist ... Ich hatte das Gefühl, dass er nicht nur die Familie betrogen hat, sondern mich ganz persönlich, und ich war so wütend deswegen, dass ich mir geschworen habe, nie wieder zu spielen und nie wieder zu komponieren. Und dann bin ich hierhergekommen und habe den Flügel gesehen, und Dad hat dauernd gespielt. Als wäre das, was er damals getan hat, völlig ohne Bedeutung. Als könnten wir einfach wieder von vorn anfangen. Aber das geht nicht. Man kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen.«
    »Aber gestern Abend hatte ich das Gefühl, ihr versteht euch gut.«
    Ronnie zog langsam die Hände aus dem Sand. »Ja, klar. Seit ein paar Tagen kommen wir gut miteinander aus. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich wieder Klavier spiele.«
    »Es geht mich ja nichts an, aber wenn du so gut warst, dann schadest du doch nur dir selbst, wenn du nicht spielst. Es ist eine Gabe! Und wer weiß - vielleicht könntest du an der Juilliard School studieren.«
    »Das könnte ich bestimmt. Sie schreiben mir immer noch und sagen, ich darf mich jederzeit bewerben, falls ich es mir anders überlege.«
    »Warum gehst du dann nicht hin?«
    Ronnie blitzte Will verärgert an. »Ist dir das so wichtig - dass ich nicht genauso bin, wie du es dir vorgestellt hast? Dass ich eine besondere Begabung habe? Bin ich dadurch erst gut genug für dich?«
    »Sag doch so was nicht«, protestierte er. »Für mich hast du dich nicht verändert. Du bist immer noch so, wie ich dich sehe - wie ich dich gleich im ersten Moment gesehen habe. Und du kannst unmöglich noch besser zu mir passen.«
    Ronnie schämte sich für ihren Ausbruch. Will klang ehrlich, und sie wusste genau, dass er meinte, was er sagte.
    Sie kannten sich erst seit ein paar Tagen, das durfte sie nicht vergessen. Und doch ... er war so nett, so intelligent, und sie spürte, dass er sie liebte. Als könnte er Gedanken lesen, beugte er sich zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund. Und Ronnie wünschte sich nichts sehnlicher, als immer und immer wieder in seinen Armen zu liegen, so wie jetzt.
     

Kapitel 22
    Marcus
     
    Marcus beobachtete sie aus der Ferne. So läuft das also, was?
    Blöder Mist. Blöde Kuh. Es war Zeit, einen draufzumachen.
    Teddy und Lance hatten den Alkohol angeschleppt, und es trafen schon die ersten Leute ein. Vor einer Weile hatte er beobachtet, wie eine Familie, die hier Ferien gemacht hatte, ihre Sachen für die Heimreise in ihren mickrigen Minivan packte, samt dem blöden Hund und den noch blöderen Kindern. Sie hatten in einem der Strandhäuser gewohnt, nicht weit von Ronnies beschissenem Bungalow entfernt. Marcus kannte sich aus und wusste, dass die neuen Feriengäste erst morgen eintrafen, nachdem der Putztrupp da gewesen war, also musste man sich nur Zugang verschaffen, dann gehörten die Räume die ganze Nacht ihm und seinen Freunden.
    Gar nicht so schwierig, denn er hatte ja den Schlüssel und den Sicherheitscode. Die Feriengäste schlossen nie die Tür ab, wenn sie an den Strand gingen. Warum auch? Außer Lebensmitteln und vielleicht ein paar Videospielen brachten sie ja nicht viel mit, weil sie meistens nur eine Woche blieben. Und die Leute, denen die Häuser gehörten - vermutlich wohnten sie in Charlotte oder sonst wo und hatten es satt, die Anrufe der Sicherheitsfrmen anzunehmen, wenn die Idioten von Mietern mitten in der Nacht den Alarm auslösten. Jedenfalls waren sie so freundlich gewesen und hatten den Code direkt über der Tastatur der Sicherheitsanlage in der Küche angebracht. Sehr klug. Wirklich sehr klug. Mit etwas Geduld schaffte Marcus es immer, ein oder

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