Mit dir, fuer immer
meinte sie nachsichtig lächelnd. „Es hat dich nur geärgert, dass ich so blöd war, in das Erdloch zu rutschen. Als wir dann wieder in Sicherheit waren, hast du mich zur Strafe für meine Dummheit ge küsst. Und dann hast du ganz automatisch darauf reagiert, dass ich eine Frau bin. Das hat nichts mit mir persönlich zu tun. Du bist eben ein sehr sinnlicher Mann."
„Du hast ja eine schöne Meinung von mir", stellte Rio fest.
Es war ihm bei Frauen nie nur um Sex gegangen. Doch das, was er gesucht hatte, hatte er bisher nie gefunden - eine Frau, die auch sein Herz erobern konnte. Im Vergleich zu der unschuldigen Paloma war er sic her ein erfahrener Mann. Doch das war bei ihr nicht der springende Punkt. Sie war in jeder Hinsicht die richtige Frau für ihn, das spürte er, und er wollte Paloma zur Frau. Hätte sie geahnt, dass es ihm um so viel ging, hätte es ihr bestimmt Angst eingejagt.
„Ich habe dich geküsst, weil ich dich wollte, und ich will dich auch jetzt. Lass mich in Ruhe mit deinen Vermutungen." Langsam schob er ihre Hand auf dem Schlafsack tiefer, zu seiner Brust, seinem Bauch und seinen Hüften, um Paloma vorsichtig zu zeigen, wie sehr er sich nach ihrer Berührung sehnte.
Zuerst zuckte sie zurück, als hätte sie sich verbrannt. Doch dann raubte sie ihm den Atem, indem sie mit der Handfläche verführerisch über den Schlafsack rieb - genau über der unmissverständlichen Erhebung.
Er zog scharf die Luft ein und stieß ihre Hand dann weg. „Das reicht! Ich treibe keine Spielchen!"
Sie zog einmal fest an seinem schwarzen Haar. „Ich auch nicht. Komm herein."
Er legte die Hände um ihren Kopf. „Ich brauche keinen Sex als Dank."
„Wie arroga nt", sagte sie provozierend. „Hör mir gut zu, Blaylock. Falls du dich erinnerst, bin ich diejenige gewesen, die dich ins Freie befördert hat. Muss ich dich jetzt hereinschleppen und über dich herfallen?"
Beinahe hätte er über ihre Ausdrucksweise gelacht. Stattdessen zog er sie zu sich herunter und drückte die Lippen leicht auf ihren Mund.
„Ich habe nur Boone jemals von meiner Mutter erzählt", flüsterte sie zwischen seinen sanften Küssen.
„Verwechsle mich nicht mit Boone. Ich will dich - und das nicht nur für heute Nacht." Und er küsste Paloma, wie er sich das schon die ganze Zeit wünschte - zuerst zärtlich und dann immer leidenschaftlicher, bis sie mit einem süßen Seufzer die Lippen für ihn öffnete.
Nach dem Kuss sah sie ihn lange an und grub die Finger in seine Schultern.
„Oft hast du noch nicht geküsst", flüsterte er. Mit vierunddreißig war sie sicher keine Jungfrau mehr, aber sie hatte wenig Erfahrung. Meine Braut, ging es ihm durch den Kopf, und es war eine gute Vorstellung.
Ihr trotziger Blick ließ erkennen, dass das Leben mit ihr nicht einfach, aber sehr erfüllend sein würde. „Ich kann durchaus mit dir mithalten, du Frauenheld. Und wie sollte ich dich mit Boone, diesem reizenden Mann, verwechseln? Du bist ungezügelt und rau, und genau das brauche ich jetzt. Bei dir ist alles echt, nichts ist gespielt. Du bist mir im Moment näher als jeder andere Mann, den ich kenne. Aber wahrscheinlich macht es einem Frauenhelden wie dir Angst, auf deine sonstigen Überlegenheitsspielchen zu verzichten."
Paloma überraschte Rio mit ihrer Offenheit, ihrem Mut und ihrer Bereitschaft, ihre Gefühle auszuleben. Er lächelte, weil sie ihn einmal mehr herausforderte, und stöhnte erregt auf, als sie ihn sanft in die Unterlippe biss.
„Es ist für mich schon lange her", antwortete er, „aber wenn ich dich erst im Bett habe, bist du mein."
„Wir werden ja sehen, wer wen hat." Lachend stand Paloma auf und ging in die Hütte.
Heute Nacht wollte Paloma herausfinden, was für ein Mann Rio Blaylock wirklich war. Wer der Mann war, der sich mal als lässiger Frauenheld und mal als leidenschaftlicher Wilder gab.
Heute Nacht wollte sie die ganze Wahrheit wissen, die sie in diesem einen Kuss in der Mine gespürt hatte.
Wie altmodisch, dachte sie, als Rio erst zwanzig Minuten später die Hütte betrat. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihr Zeit lassen würde, es sich noch einmal zu überlegen und die Tür zu verschließen oder sich auf ihn vorzubereiten. Fast fühlte sie sich wie eine Braut, als sie in dem großen Bett auf ihn wartete.
Rio trug nur noch Jeans, die er nun langsam auszog. Sein Haar schimmerte feucht, der Feuerschein aus der offenen Ofentür fla
ckerte über seinen nackten Körper. Seinen
Gesichtsausdruck
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