Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mit dir im Himmel auf Erden

Mit dir im Himmel auf Erden

Titel: Mit dir im Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TRISH WYLIE
Vom Netzwerk:
betrachtete sie die vorbeifliegende Landschaft aus dieser völlig neuen Perspektive. Im Auto war sie natürlich schon unzählige Male auf den Straßen von Martha’s Vineyard unterwegs gewesen – in einer Limousine, als Beifahrerin in Jakes Cabrio oder in ihrem eigenen kleinen Flitzer. Aber der Blick von einem Motorrad aus war ein ganz anderer. Sie fühlte sich der Natur näher, spürte den kühlen Fahrtwind, atmete den Duft der frisch gemähten Wiesen und der salzigen Seeluft ein und beobachtete fasziniert, wie die Sonnenstrahlen sich einen Weg durch das dichte Blattwerk der Alleebäume bahnten. Es war unübertrefflich.
    Dann endete der grüne Naturtunnel, und vor ihnen erstreckte sich der Ozean mit seinen weißen Wellenkämmen, die an den hellen Sandstrand rollten. Roane klammerte sich fester an Adam und schaute glücklich in den blauen Himmel hinauf.
    Adam wandte sich kurz um und lächelte. Er hatte natürlich gewusst, dass ihr der Motorradausflug gefallen würde. Offenbar kannte er sie besser, als sie sich selbst. Nun teilte sie also seine Liebe zum Motorradfahren. Ob er eines Tages auch ihre Liebe zum Fliegen teilen würde? Jedenfalls war es ein Gefühl grenzenloser Freiheit.
    Offensichtlich profitierte sie mehr von ihm, als er von ihr. Es stellte sich also die Frage, was er außer Sex von ihrer Beziehung hatte.
    In der Mittagszeit trafen sie in Vineyard Haven ein. Der belebte Hafen lag zwischen den beiden Kaps East Chop und West Chop, die einen natürlichen Schutz für den Hafen boten, der zu Zeiten von Adams Urgroßvater von vielen Schonern angesteuert wurde.
    Roane stellte sich den Kapitän mit dem Kompass um den Hals vor, wie er von Bord des Segelschiffs seiner Frau zum Abschied zuwinkte. Vielleicht war er ja tatsächlich von hier aus ausgelaufen. Verträumt lächelte sie bei dieser Vorstellung und überlegte, wie tief Adams Familie auf Martha’s Vineyard verwurzelt war. Es war traurig, dass er der Insel trotzdem ohne Bedauern den Rücken gekehrt hatte.
    Sie fuhren an alten Kapitänshäusern vorbei, die schon von Weitem durch ihre strahlend weißen Veranden mit üppigem Blumenschmuck auffielen, und bogen in die von Bäumen gesäumte Hauptstraße ein. Dort parkte Adam und half Roane vom Sitz. Sie nahm den Helm ab und versuchte, ihr Haar zu richten.
    „Hast du Hunger?“, fragte Adam und nahm ihre Hand.
    Glücklich verschränkte sie die Finger mit seinen und sah lächelnd auf. „Ich bin halb verhungert.“
    „Dann komm. Wir bestellen uns etwas zum Mitnehmen und picknicken bei einem der Leuchttürme.“
    „Gute Idee.“ Roane strahlte.
    Als Roane mit großem Hallo von den Mitarbeitern des kleinen Supermarktes begrüßt wurde, schüttelte Adam ratlos den Kopf. „Ich wusste gar nicht, dass du berühmt bist.“
    „Ich bin doch nicht berühmt, nur freundlich.“ Sie schob sich den Griff des Einkaufskorbs über die Hand und suchte nach frischen Brötchen. „Du solltest es auch mal mit Freundlichkeit probieren. Du kannst ganz schön mürrisch sein, wenn du jemanden kennenlernst.“
    „Mürrisch? Ich?“
    „Ja, du.“ Sie lachte über sein gespieltes Entsetzen und packte die Brötchentüte in den Korb, bevor sie in den nächsten Gang einbog, wobei sie Adam aus dem Augenwinkel einen frechen Blick zuwarf. „Und brüsk.“
    „Mürrisch und brüsk.“ Mit diesem Ausdruck musterte er sie, musste dann jedoch herzlich lachen. „Du hast was vergessen. Ich bin nämlich auch hinreißend.“
    „Ha ha ha. Das habe ich noch gar nicht bemerkt“, behauptete sie wider besseres Wissen.
    Adam hielt sie fest und drehte sie zu sich herum. „Stimmt ja, ich hatte ganz vergessen, dass du mich gar nicht leiden konntest.“
    „Das war vor vier Tagen. Wie konntest du das so schnell vergessen?“
    „ Du hast es vergessen. Jetzt magst du mich ja.“
    Da hatte er natürlich recht. Sie mochte ihn wirklich. Wie viel einfacher wäre es, wenn sie ihn nicht ausstehen könnte! Doch so lief sie Gefahr, dass es ihr das Herz brach, wenn er sich von ihr verabschiedete.
    Adam ließ sie los und sah sich suchend um, bis er das Regal mit dem gewünschten Artikel gefunden hatte.
    „Was brauchen wir denn noch?“, fragte sie, bevor sie bemerkte, worum es sich handelte. „Oh.“
    „Such dir was aus“, sagte Adam, beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr: „Kauf aber eine Großpackung. Denk an Kraft und Ausdauer …“
    Frech gab er ihr einen Klaps auf den Po und ging weiter, als wäre nichts geschehen. „He, wohin willst du?“
    Er

Weitere Kostenlose Bücher