Mit dir im Himmel auf Erden
Frau hat hier ein Ferienhaus. Besuch uns doch mal. Lucy würde sich freuen.“ Er sah Roane an. „Bring deine Freundin mit. Hallo, ich bin Steve Rowland, ein Geschäftsfreund von A.J.“
Sie schüttelte ihm die Hand. „Freut mich. Roane Elliott.“
„Roane? Das ist aber ein hübscher Name.“
„Danke.“ Sie ließ seine Hand los und machte einen Schritt auf Adam zu. Seine Miene war undurchdringlich. Was hat er denn?, überlegte Roane. „Wie lange kennen Sie A.J. schon?“
„Zu lange.“ Steve lachte und sah Adam an. „Ich wollte dir noch für deinen Tipp danken. Er war goldrichtig – wie immer.“
„Gern geschehen.“ Adam schob Roane vorwärts. „Wir müssen weiter. Richte Lucy schöne Grüße aus.“
„Bitte besucht uns. Wir sind in Oak Bluffs. Du hast ja meine Handynummer.“
„Klar. Tschüß, Steve.“
„Tschüß, Steve.“ Roane lächelte zum Abschied. „War nett, Sie kennenzulernen.“
„Ich hab mich auch gefreut. Er soll dich unbedingt mitbringen.“
„Ich komme gern.“ Sie wandte sich ab. Nachdem sie einige Meter entfernt waren, fragte sie Adam neugierig: „A.J.?“
„Die meisten Leute nennen mich so.“
„Aha. Und wofür steht das J?“
„Für Jameson“, stieß er widerstrebend hervor.
Das ist doch ein ganz normaler Name, dachte sie. Warum missfällt er Adam?
„Der Mädchenname meiner Mutter“, erklärte er dann doch, weil er meinte, Roane das schuldig zu sein.
Jetzt ging ihr ein Licht auf, wieso Adam sich plötzlich so seltsam verhielt. „Den Namen Bryant benutzt du gar nicht, oder?“
„Nein.“
Sie hatten das Motorrad erreicht. „Warum nicht?“
„Weil es einfacher ist.“
Und weil er damals nicht nur die Insel, sondern auch sein Zuhause hinter sich gelassen hatte? Hatte er seinen Vater wirklich so sehr gehasst?
„Ich fürchte, das verstehe ich nicht“, sagte sie leise.
„Das habe ich auch nicht erwartet.“ Er öffnete ein Fach und verstaute die Einkäufe.
So leicht kommt er mir nicht davon, dachte Roane und zupfte ihn am Arm. „Ich würde es aber gern verstehen, Adam. Hast du sie wirklich so sehr gehasst?“
Er betrachtete ihre Hand. „Wen?“
„Deinen Vater, Jake, alle, die den Namen Bryant tragen. Eigentlich müsste dir der Name doch alle Türen öffnen.“
Diese Worte schienen seine plötzliche Anspannung noch zu verstärken. Er schob Roanes Hand weg. „Ich habe es nicht nötig, mir aufgrund meines Namens Vorteile zu verschaffen. Das ist nicht mein Stil. Ich habe meinen eigenen Weg gefunden.“
Das war wieder der mürrische Mann, den sie vor einigen Tagen kennengelernt hatte. Doch Roane ließ sich davon nicht einschüchtern. Sie legte ihm die Arme um die Taille und sah zu ihm auf. „Und was genau machst du?“
Ein Lächeln umspielte seinen Mund, doch die Augen blickten ernst. Sein Tonfall drückte Autorität aus. „Ich beschäftige mich mit verschiedenen Dingen und das sehr erfolgreich.“
Das klang recht vage. Offensichtlich wollte er ihr nicht verraten, womit er sein Geld verdiente.
Roane fühlte sich zurückgestoßen, was Adam ihr natürlich sofort ansah. Behutsam umfasste er ihr Gesicht und sah ihr tief in die ausdrucksvollen Augen. „Es ist zu kompliziert, es in einem Satz zu erklären.“
Unwillig verzog sie das Gesicht. „Hältst du mich für zu beschränkt, es zu verstehen? Ich habe zwar nicht deinen IQ, Adam, aber das heißt noch lange nicht, dass …“
Er brachte sie mit einem Kuss zum Schweigen. „Das weiß ich. So habe ich es auch nicht gemeint.“
„Wie dann? Bist du etwa ein Spion?“
Ein amüsiertes Lächeln erhellte seine Miene. „Nein, ganz so aufregend ist es nicht.“
„Dann kannst du es mir auch sagen.“
Noch ein Kuss. Eigentlich liebte sie seine Küsse, aber jetzt wollte sie sich nicht vom Thema ablenken lassen. Warum war Adam so daran gelegen, nichts über sein Leben zu erzählen? Hatte er Angst, sie könnte zur Stalkerin mutieren, wenn er sie verließ?
„Das werde ich auch tun, aber nicht jetzt.“ Er atmete tief durch und schmiegte sich kurz an sie. „Bitte tu uns den Gefallen und gedulde dich noch etwas.“
Wer war dieser Mann? Sie schlief mit einem Fremden. Seltsamerweise machte ihr das keine Angst.
„Aber es ist nichts Illegales?“
„Nein.“ Diese Vorstellung fand er sehr amüsant.
„Und auch nichts Unethisches?“
„Nein, so etwas würde ich nie tun.“
„Und unmoralisch ist es auch nicht?“
Verneinend schüttelte er den Kopf und lächelte frech. „Was du mir alles zutraust.
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