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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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erkundigte sie sich, ohne Luft zu holen. Dann wandte sie sich an Bazza.
    »Und wer sind Sie?«, fragte sie in scharfem Ton.
    »Ich bin Bazza. Ich wohne unter Belinda im selben Apartmenthaus«, erklärte er höflich und streckte die Hand zum Gruß aus.
    Staceys Augen wurden schmal. »Im Stock darunter? So, so«, murmelte sie misstrauisch. »Okay, danke … Bazza. Ab jetzt übernehme ich.«
    Bazza wirkte enttäuscht und ließ Belindas Hand los. »In Ordnung. Ich verschwinde.«
    Belinda fühlte, wie Staceys knochige Hand sich um ihre Finger schloss, und war traurig, diese gegen Bazzas warme, starke Männerhand eintauschen zu müssen. Sie wusste, es war absurd, konnte jedoch nichts dagegen tun. »Warte!«, rief sie, als sich Bazza zum Gehen wandte. »Kannst du vielleicht trotzdem bleiben? Ich meine, falls es dir nichts ausmacht. Du hast doch gesagt, dass das nichts Neues für dich ist …« Ihre Stimme versagte. Sie wusste selbst nicht, was sie tat. Warum sollte er denn bleiben wollen?
    »Belinda, was ist denn in dich gefahren?« Stacey starrte die Freundin entsetzt an.
    »Keine Ahnung«, erwiderte sie, ohne den Blick von Bazza zu wenden, während sie auf seine Antwort wartete.
    Bazza zögerte kurz, dann kam er zurück und nahm Belindas anderen Arm. »Ich bleibe, solange du mich brauchst.«
    In diesem Moment hatte Belinda plötzlich das Gefühl, als habe jemand einen Knopf gedrückt. Alles verschwamm vor ihren Augen, als die Wehen immer heftiger und in immer schnellerer Folge kamen. Dann kam der Augenblick im fortgeschrittenen Stadium der Geburt, da alles wie in Zeitlupe zu geschehen schien – und sie sich jedes Details bewusst wurde.
    Bazza tupfte ihr mit einem warmen, feuchten Tuch die Stirn, redete beruhigend auf sie ein, lobte, sie mache das großartig, und sie solle nur weiter pressen. Und Belinda brach in Tränen aus, weil er so unglaublich nett zu ihr war, aber eben nicht Andy war, was sie verwirrte und irgendwie aus der Fassung brachte.
    Dann kam der Moment, in dem eine Hebamme bissig ankündigte, sie brauche eine Rückenmarkspritze, um das zu überstehen, und sie weinte, weil sie es aus unerfindlichen Gründen ohne Betäubung hatte schaffen wollen. Stacey sprang für sie in die Bresche, vertrieb die Hebamme mit vor der Brust verschränkten Armen und bösem Blick, sodass diese sich geschlagen gab und den Kreißsaal mit erhobenen Händen verließ. Nur Minuten später wurde Belinda klar, dass sich die Schmerzen ins Unerträgliche steigerten. Jetzt verlangte sie dringend eine Rückenmarkspritze, ja bitte und vielen Dank, und kannst du die Hebamme zurückholen, und zwar SOFORT ! Und dann kam der Augenblick, nur wenige Minuten später, als Doktor Vashna erschien und sagte: »Ups, für eine Rückenmarkspritze ist es schon zu spät. Ist das nicht Ironie des Schicksals?« Und Belinda dachte: »Mein Gott, das überlebe ich nicht!«
    Schließlich kam der Moment, als sie ihr sagten, sie solle pressen, und Stacey neben der Ärztin erschien und schrie, sie könne den Kopf sehen, und Bazza ihre Hand so fest hielt und sie erkannte, dass er ebenfalls den Tränen nahe war – aber vielleicht auch nur, weil sie ihre Fingernägel in seine Handfläche grub –, und dann ertönte der Schrei eines Babys, und sie sagten ihr, dass das erste ein Mädchen sei, und Bazza fragte: »Das erste?«, aber es war keine Zeit, ihm das zu erklären, denn Minuten später wurde sie erneut aufgefordert zu pressen, und exakt acht Minuten nach der Geburt ihrer ersten Tochter kam das zweite Mädchen auf die Welt.
    Zwei winzige Mädchen.
    Und dann hielt sie beide in ihren Armen. Und sie weinte, und Stacey weinte, und Bazzas Augen glitzerten verdächtig. Und dann sah Bazza auf sie herab und sagte gelassen: »Ein Glück, dass mich diese SMS aufgeweckt hat.«
    »Was für eine SMS ?«, fragte sie, ohne den Blick von ihren beiden kleinen Töchtern zu wenden.
    »Ach, nichts Besonderes. Da hatte wahrscheinlich jemand die falsche Nummer gewählt. Aber wenn mein Telefon nicht geläutet und mich geweckt hätte, hätte ich deinen Schrei vermutlich nicht gehört.« Er hielt inne und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Die Nachricht lautete lediglich ›Du bist überfällig‹. Komisch, was?«

18
    Evelyn
    Evelyn raste in die Klinik, stürmte durch die Tür des Kreißsaals und blieb dann abrupt stehen, um Luft zu holen. Dann fragte sie in den Saal: »Wo sind meine Enkelkinder?«
    »Hallo, Evelyn!« Belinda sah sie von ihrem Bett aus an. »Die beiden sind

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