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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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bin fast ausgeflippt, als Mum mich einen Tag später angerufen und mir gesagt hat, ich müsse tatsächlich nach Hause kommen – Andy sei tot. Ich habe mich natürlich gefragt, ob der Junge hellseherische Fähigkeiten besessen hat – dass er gewusst hat, was ihm zustoßen würde. Mir ist jetzt erst klar geworden, wie die Nachricht gemeint war. Er wollte der Möglichkeit vorbeugen, dass euer Hochzeitstermin vorgezogen werden müsste – aufgrund deiner Schwangerschaft.«
    »Ja, richtig!«, rief Evelyn triumphierend. »Ich hab’s doch gleich gesagt. Schuldzuweisungen dieser Art waren nicht sein Stil. Jetzt ergibt das alles einen Sinn!«
    Über ihrer Freude, dass sich alles aufgeklärt hatte, hatte Evelyn völlig vergessen, dass sie seit Monaten kein Wort mehr mit James gewechselt hatte. Sie ahnte, dass eine Entschuldigung fällig war, weil sie es abgelehnt hatte, Belinda in die Familie aufzunehmen.Aber das konnte warten. Belindas Gesichtsausdruck blieb skeptisch.
    »Belinda!«, schrie Stacey plötzlich atemlos, und die Babys zuckten im Schlaf leicht zusammen. »Dieselbe SMS hat Bazza erhalten! Du bist überfällig . Und es war der Text, der dir das Leben gerettet und dich in die Klinik gebracht hat. Andy muss sie verschickt haben. Er hat versucht, dich zu beschützen, dir mit seinen letzten Worten in diesem Leben zu sagen, dass er auf dich aufpasst.« Stacey machte ein sehr zufriedenes Gesicht.
    Evelyn zog die Augenbrauen hoch.
    »Stacey, bitte! Erstens hat Bazza mir nicht das Leben gerettet. Da war kein Einbrecher. Es war dein Freund Shanks! Und übrigens: Seit wann glaubst du an Gespenster?«
    »Wenn es keine andere Erklärung gibt …«, erwiderte Stacey.
    Evelyns Blick schweifte zwischen Belinda und Stacey hin und her. »Ich habe keine Ahnung, worum es hier geht! Aber ich finde, wir haben genug geredet. Wenn ich jetzt nicht eines dieser süßen Mädchen auf den Arm nehmen darf, dann drehe ich durch …«
    Belinda sah Evelyn zum ersten Mal lächelnd an und fiel in das ungewohnte »Du«. »Nimm sie dir einfach! Du bist ihre Großmutter. Sie kuscheln bestimmt gern mit dir.«
    Evelyn nahm das Baby, das ihr am nächsten lag, und hob es aus dem Bettchen. »Haben die beiden schon Namen?«, fragte sie, presste das warme Bündel an ihre Brust und sah lächelnd zu James, der an ihre Seite trat und das Baby eingehend betrachtete, ihrem Blick auswich und sich auf die Babys konzentrierte.
    »Nein«, antwortete Belinda. »Für mich sind sie noch Zwilling A und Zwilling B. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie ich sie nennen soll.« Zwilling A schlug in diesem Moment die Augen auf und sah die Erwachsenen kurz durch dichte, lange Wimpern an. Evelyn verlor sich völlig in diesen blauen Augen.
    »Hier«, sagte sie schließlich, als erwache sie aus einer Art Trance, und sah zu James auf. »Nimm deine neugeborene Nichte auf den Arm.« Damit reichte sie ihrem Sohn das kleine Paket und nahm Zwilling B aus dem Bettchen.
    Die beiden winzigen Gesichter waren überraschend unterschiedlich. Zumindest hat Belinda nicht das Problem, die beiden nicht auseinanderhalten zu können. Da war es ihr anders ergangen.
    Evelyn starrte noch immer wie verzaubert in die Augen ihres Enkelkindes, als James sie in die Gegenwart zurückholte. »Kann ich mal kurz allein mit Belinda sprechen?«, bat er, legte Zwilling A vorsichtig in das Bettchen zurück und forderte Evelyn mit einem Blick auf, dasselbe mit Zwilling B zu tun.
    Sie sah ihn aus schmalen Augen an. »Erwarte nicht, dass ich es lange ohne meine Enkeltöchter aushalte«, warnte sie. Damit legte sie das Baby neben die Schwester. »Wir geben dir zehn Minuten«, fügte sie hinzu und machte Stacey ein Zeichen, ihr zu folgen.
    Stacey sah überrascht auf. Offenbar hatte sie nicht erwartet, dass auch sie den Raum verlassen sollte. »Oh!«, murmelte sie erstaunt. »Weshalb sollen wir die beiden denn allein lassen?«
    »Weiß der Himmel! Wir tun einfach, was man von uns verlangt. Je schneller wir gehen, desto schneller sind wir wieder da.« Damit zog sie Stacey aus dem Raum. »Aber nur zehn Minuten!«, bekräftigte sie, bevor die Tür zufiel. »Vi muss jeden Moment kommen. Kann mir nicht vorstellen, dass sie sich lange davon abhalten lässt, ihre Großnichten zu bewundern.«
    Evelyn und Stacey schlenderten den Gang entlang, bis sie einen kleinen Warteraum mit Sitzgelegenheiten gefunden hatten. Ein junger Mann ging dort im Kreis umher, die Miene angespannt, die Hemdsärmel aufgerollt, die Krawatte

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