Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
hier.«
Evelyn eilte zu ihr und entdeckte die beiden winzigen Babys dicht aneinandergekuschelt in einem Babybettchen neben Belindas Bett.
»Sie scheinen zufriedener zu sein, wenn sie zusammen sind«, erklärte Belinda.
Evelyn blickte auf die beiden Babys hinab. »Die hier sieht aus wie Andy!«, rief sie, und ihre Augen füllten sich prompt mit Tränen. »Oh, Belinda! Die beiden sind zauberhaft!« Sie sah auf, ließ den Blick durch den Raum schweifen und erkannte Barry. »Bazza! Was um Himmels willen machen Sie denn hier!«
Belindas Augen wurden groß. »Ihr beide kennt euch?«
»Augenblick. Ich bin Ihnen wohl eine Erklärung schuldig. Ich habe erst vor kurzem erfahren … und es Ihnen neulich zu sagen versucht …«, begann Bazza und hob entschuldigend die Hände.
Es bedurfte einiger Erklärungen, aber schließlich hatte jeder verstanden, wer wen und wie gut kannte. Daraufhin folgte peinliche Stille, denn niemand wusste darauf etwas zu sagen. Bazza brach schließlich das Schweigen, indem er verkündete, die Frauen jetzt allein zu lassen. Er wusste nicht genau, wie er sich verabschieden sollte, tätschelte schließlich leicht Belindas Arm, bevor er verlegen aus dem Kreißsaal eilte.
Als er fort war, lehnte sich Evelyn gegen Belindas Bett, streckte den Arm aus und streichelte über die zarte Haut der beiden kleinen Mädchen. »Ich kann es kaum fassen. Gestern hatte ich noch keine Ahnung von deiner Schwangerschaft, und jetzt … jetzt sind sie plötzlich da.«
»Tja. Nach allem, was Sie bei der Beerdigung zu mir gesagt haben, konnten Sie kaum einen Anruf mit den guten Nachrichten von mir erwarten, oder?«, konterte Belinda trotzig.
Evelyn allerdings konnte an diesem Tag nichts erschüttern. Sie drehte sich um und sah Belinda in die Augen. »Es tut mir aufrichtig leid. Was ich dir angetan habe, war gemein. Ich verstehe sehr gut, dass du mich nicht angerufen hast. Und ich hoffe, dass du mir verzeihen kannst. Ich hätte mich viel früher bei dir melden und mich entschuldigen müssen. Nicht erst gestern Abend.«
»Dann sind wir quitt?«, antwortete Belinda. Sie entspannte sich sichtlich. Dann füllten sich ihre Augen mit Tränen, und sie unterdrückte ein Schluchzen. »Trotzdem hatten Sie leider recht«, fügte sie mit erstickter Stimme hinzu. »Ich bin schuld an Andys Tod. Sogar Andy hat das gedacht.« Sie schlug die Hände vor das Gesicht. »Er hat mir das nicht verziehen. Noch kurz vor seinem Tod hat er mir die Schuld gegeben.«
Evelyn wandte sich verwirrt Stacey zu, die jedoch nur verständnislos mit den Schultern zuckte. Beide beugten sich über Belinda, um sie zu trösten. »Was soll das heißen? Er hat dir die Schuld gegeben? Wovon redest du?«, erkundigte sich Evelyn.
»Kurz bevor er gestorben ist, hat er mir eine SMS mit dem Wortlaut ›Du bist überfällig‹ geschickt. Ich wollte ihn vom Büro abholen und hatte mich verspätet. Wäre ich pünktlich gewesen, wäre er nicht in diesen Supermarkt gegangen. Er hat mir die Nachricht geschickt, um mir zu sagen, dass es meine Schuld ist, dass er sterben musste.« Belindas Tränen flossen immer reichlicher. »Und jetzt wird er seine kleinen Mädchen niemals sehen können«, schluchzte sie.
»Unsinn«, entgegnete Evelyn energisch. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Das sieht Andrew nicht ähnlich. War nicht sein Stil. So kann er das nicht gemeint haben. Ich kenne meinen Sohn. In den letzten Augenblicken seines Lebens dir die Schuld geben … Nein! Das ist absurd.«
»Hm. Die Frage ist, was er Belinda dann in seinen letzten Atemzügen damit sagen wollte?«, überlegte Stacey stirnrunzelnd.
»Mit Sicherheit etwas sehr Wichtiges«, erwiderte Evelyn nachdenklich.
»Natürlich, dass du schwanger warst«, sagte eine Stimme von der Tür her. Alle drei Frauen blickten überrascht auf. Auf der Schwelle stand James. Niemand hatte ihn bemerkt. »Hat die Nachricht wirklich ›Du bist überfällig‹ gelautet?«, fragte James.
Belinda nickte unglücklich.
»Tja, dann kann er damit nicht deine Verspätung gemeint haben. Er wollte dir nur sagen, dass deine Periode ›über-fällig‹ war. Eben, dass du schwanger warst.« James lächelte humorlos. »Mein Bruder, der ewige Geheimniskrämer. Mir ist auch erst auf dem Weg hierher aufgegangen, was die Nachricht bedeutet, die er mir über Facebook geschickt hatte. Ausgerechnet am Tag seines Todes habe ich auf meiner Pinnwand die Nachricht von Andy vorgefunden, dass ich wohl früher zurückkommen müsste als erwartet. Ich
Weitere Kostenlose Bücher