Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
verdammt noch mal nicht gefasst.« Er hielt inne und sah seinen Bezwinger an. »Und wer zum Teufel bist du?«
»Bazza, mein Name ist Bazza. Und weißt du was, Kumpel? Du wirst’s überleben. Sie ist diejenige, die wir in die Klinik bringen müssen«, fügte er hinzu und musterte Belinda mit besorgter Miene.
»Also ich kann kein Auto fahren. Sie hat mir auf den Fuß getreten. Fühlt sich fast an, als sei er gebrochen.« Shanks griff in die Tasche und holte einen Schlüsselbund heraus. »Hier, fahr sie in die Klinik. Nimm meinen Subaru Rex. Ich bleibe hier und schenk mir einen Drink ein. Hoffentlich hast du einen Bourbon in deinem Schrank, Baby.« Shanks schlich zur Couch und setzte sich. »Viel Spaß, Jungs und Mädels.« Damit entließ er sie mit einer eindeutigen Handbewegung.
Bazza schüttelte den Kopf und wandte sich Belinda zu. »Also, wie ich die Dinge sehe, kommen die Wehen in immer kürzeren Abständen. Beeilen wir uns lieber. Kannst du dich anziehen?«
Belinda sah ihn bewundernd an. Sie kannte den Mann kaum. Trotzdem war er ihr mitten in der Nacht zu Hilfe gekommen und ohne Umschweife bereit, sie in die Klinik zu fahren.
»Hm … ja, natürlich«, antwortete sie und verschwand wie in Trance im Schlafzimmer. Das Adrenalin in ihren Adern begann abzuebben, und sie wusste selbst nicht mehr, weshalb sie nicht auf die Idee gekommen war, der Eindringling könne ein besorgter Freund sein.
»Soll ich jemanden für dich anrufen?«, rief Bazza hinter ihr her. »Ich meine, einen Freund oder so?« Seine Stimme klang plötzlich bemüht lässig.
»Ja, du hast recht. Wir sollten Stacey anrufen – sie wollte bei der Geburt dabei sein«, rief Belinda zurück und zog eine Hose und ein Top an.
»Nicht nötig«, fiel Shanks von der Couch aus ein. Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Schätze, sie ist schon in der Klinik. So wie ich sie kenne, ruft sie in zwei Minuten bei mir an und beschimpft mich, weil ich dich noch nicht dort abgeliefert habe.« Shanks zückte vorsichtig sein Handy, klappte es auf und stellte es ab. »Uuuund das Telefon macht keinen Piep mehr!«, erklärte er stolz.
Belinda kam angezogen aus dem Schlafzimmer, blieb jedoch abrupt auf der Schwelle stehen und griff nach dem Türrahmen, als die nächste Wehe einsetzte.
»Alles in Ordnung?« Bazza lief zu ihr und nahm automatisch ihre Hand. »Ich kenne das«, sagte er. »Drück meine Hand, so fest du kannst. Sieht so aus, als kämen die Wehen jetzt in Abständen von vier bis fünf Minuten.«
»Wie kommt es, dass du dich damit so gut auskennst?«, wollte Belinda wissen.
»Ich habe Schwestern. Und die haben schon eine Menge Babys bekommen. Bei einer Geburt war ich von Anfang an dabei, weil der Ehemann bei einer Konferenz an der Küste festsaß. Aber zum glücklichen Ende hat er es dann gerade noch geschafft. Vertraue mir. Ein Experte bin ich deshalb allerdings nicht. Aber das Händchenhalten hat am Anfang geholfen.« Er sah sie lächelnd an. »Okay, können wir gehen?«
»Glaube schon«, antwortete sie. »Meine Tasche steht gepackt neben der Wohnungstür.«
»Ja, das ist mir auch schon aufgefallen«, rief Shanks von der Couch herüber. »Blöderweise bin ich gleich drübergefallen und habe die Stehlampe umgerissen. Das war, bevor mich eine kleine, nackte und schwangere Frau mit einer Kerze niedergeschlagen hat. Aber macht euch keine Sorgen um mich, Leute. Ich bin okay.«
Bazza ignorierte ihn, hielt den Blick auf Belinda gerichtet und griff nach ihrer Reisetasche, als sie zur Tür eilten.
»Gebt mir wenigstens die Fernbedienung für die Glotze!«, rief Shanks ihnen nach. Belinda drückte Bazzas Hand fester, als die nächste Wehe sie durchzuckte. Bazza stützte sie.
»Tut mir leid, Shanks, aber wir müssen wirklich gehen!«, rief sie schuldbewusst, bevor die Tür ins Schloss fiel.
Bazza raste wie ein Rennfahrer durch die Stadt. Nach fünfzehn Minuten hatten sie die normalerweise fast eine halbe Stunde dauernde Fahrt hinter sich und die Klinik erreicht. Als sie in die Auffahrt zur Ambulanz einbogen, sagte Bazza ruhig: »Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von deinem Freund Shanks. Aber sein Auto ist ’ne Wucht. Fährt sich traumhaft.«
Bazza führte sie durch den Vordereingang, wo sie praktisch von Stacey überrannt wurden, die aufgeregt auf sie einredete. »Wurde auch Zeit! Ich warte hier schon eine Ewigkeit! Warum hat das so lange gedauert? Wo ist Aaron? Er geht nicht ans Telefon. Wie weit bist du? In welchen Abständen kommen die Wehen?«,
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