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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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kriege das hin.«
    »Meinst du wirklich, dass du das kannst?« Sie sah flehend zu ihm auf.
    »Klar kann ich das. Ich biege das schon hin. Komm, gib mir die Schere. Ich mach das für dich. Ich liebe dich, okay?«
    »Ich liebe dich auch«, erwiderte sie, gab ihm die Schere und wischte sich mit einem Waschlappen die Tränen von den Wangen.
    Andy nahm die Schere, drehte Belinda mit dem Hinterkopf zu sich herum. »Okay, so schlimm ist es gar nicht. Ich schneide einfach dort weiter, wo du aufgehört hast. Kürze alles auf eine Länge. Ist das für dich okay?«
    »Klingt gut«, antwortete sie kleinlaut. Sie kam sich mittlerweile wie eine Idiotin vor.
    Andy begann ihr Haar in gerader Linie abzuschneiden und fragte dabei beiläufig: »Also raus mit der Sprache! Wie bist du auf die Schnapsidee gekommen, die Schere zu nehmen und dir die Haare abzuschneiden, Kleines?«
    »Keine Ahnung. Ich wollte mich für die Party rausputzen. Aber irgendwie schien nichts zu klappen. Und dann hab ich gedacht, dass es an meiner Frisur liegt. Ich wollte was verändern – zum Besseren.« Belinda seufzte tief. »Blöd von mir, was? Da hast du dir mit mir was Schönes aufgehalst! Du bereust es sicher schon.«
    »Keine Chance, Babe. Wir alle machen mal verrückte Sachen. Auf so was bin ich allerdings noch nicht gekommen! Aber ich bin ein Mann. Hab ja kaum genug Haare, um mir was abzuschneiden.«
    »Tut mir leid, dass ich dich aufhalte. Und sorry, dass ich dich erschreckt habe.«
    »Vergiss es! War einfach ein Ausraster. Hattest wohl Angst davor, heute im Mittelpunkt zu stehen und so weiter.«
    Belinda lachte und wischte sich über die Augen. »Weißt du, du bist der beste Freund – ups, ich meine natürlich, der beste Verlobte – der Welt. Es gibt nicht viele Kerle, die mit jemandem klarkommen, der so pflegeintensiv ist.«
    »Ja, ich weiß. Ich bin ein Heiliger. Aber die meiste Zeit bist du eigentlich ganz umgänglich. Die pflegeintensiven Phasen lassen sich deshalb ganz gut ertragen.«
    Andy hatte ihr Haar mittlerweile auf eine gleichmäßige Länge geschnitten. Sie wollte aufstehen, um sich im Spiegel zu betrachten, doch er packte sie am Handgelenk und zog sie auf den Badewannenrand zurück.
    »Nee, nee. Bin noch nicht ganz fertig. Da muss noch was passieren.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Hm, sieht ein bisschen … abgeratzt aus. Aber wenn ich es so mache wie deine Friseuse – du weißt schon, wenn sie die Schere vertikal hält und die Spitzen so abschneidet, dann verschwindet diese stumpfe Schnittkante vielleicht, und das Haar fällt besser.«
    Also schlimmer kann’s jedenfalls nicht werden .
    »Wie du meinst. Mann, Babe! Hatte ja keine Ahnung, dass du so gut aufpasst, wenn du beim Friseur auf mich wartest«, sinnierte Belinda, während sie stillhielt und wartete, dass Andy ihr Haar bearbeitete und mehr und mehr Schnittmaterial zu Boden segelte.
    »He, ich bin wirklich nicht schlecht!« Er drehte Belle zu sich herum und prüfte stirnrunzelnd sein Werk.
    »Vertraust du mir?«, wollte er wissen.
    »Natürlich – ich finde, du machst das phänomenal.«
    »Gut. Weil … nicht bewegen!«, befahl er und zog mit den Fingern eine Haarsträhne in ihr Gesicht und schnippelte wieder ein größeres Stück ab. Mit der Zeit entstand ein kurzer, fransiger Pony knapp über ihrer Augenpartie. Andy lehnte sich zurück, begutachtete sein Werk und grinste.
    »Du siehst fantastisch aus, Belle.«
    »Im Ernst?« Belinda sprang auf, sah in den Spiegel und stieß einen Schrei aus. »Mein Gott, das ist ja nicht zu glauben! Ich sehe … gut aus!« Andy hatte ihr eine flotte Kurzhaarfrisur verpasst, die fransig ihr Gesicht einrahmte und locker über die Ohren und in die Wangenpartie fiel. Sie trug plötzlich einen sexy Strubbellook, der blendend zu ihren feinen, fast feenhaften Gesichtszügen passte.
    Belinda schlang die Arme um Andy. »So eine Frisur hab ich mir schon immer gewünscht, ich hatte nur nie den Mut, sie mir kurz schneiden zu lassen!« Sie drehte sich hin und her, betrachtete ihr Spiegelbild von allen Seiten. »Du bist ein echtes Talent … auf diesem Gebiet!«
    »Da könntest du recht haben. Aber kein Wort zu den anderen. Wenn die Jungs hören, dass ich den Figaro gespielt habe, kriege ich das bis ans Ende meiner Tage aufs Butterbrot geschmiert.«
    Die Stimme der Mutter holte Belinda von ihrem Ausflug in die Vergangenheit in die Gegenwart zurück. »Belinda, in fünf Minuten gibt es Abendessen!« Sie war dankbar, die Erinnerungen abschütteln

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