Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
Gegenstände, die sie zu Hause hatten auftreiben können.
»Hm, mal sehen. Wie viel sollen denn die Schmetterlingshalskette und die Dose Ananas kosten?«, erkundigte sich Belinda und deutete auf die beiden Gegenstände.
»Machen Sie uns ein Angebot«, forderte Issy Belinda mit todernster Miene auf.
»80 Cent!«, rief Annie fast gleichzeitig. Issy ermahnte Annie, den Mund zu halten, straffte die Schultern und wartete auf Belindas Gebot.
Belinda lächelte. »Na gut. Sagen wir 50 Cent.«
»Pah! Sie träumen wohl! Ich verkaufe die beiden Sachen nicht unter acht Piepen.«
»Issy!«, rief Annie entsetzt. Sie hatte ganz offenbar Angst, die erste Kundin des Tages wieder zu verlieren.
»Ich gebe euch einen Dollar 50.«
»Fünf, und ich packe den Dosenöffner drauf.«
»Zwei Dollar, wenn ich den Dosenöffner gleich benutzen und wieder zurückgeben kann.«
»Drei fünfzig, und Sie können die passenden Ohrclips zur Halskette dazuhaben.«
Belinda unterdrückte ein Lachen. Sie streckte den Arm aus und besiegelte das Geschäft mit Issy per Handschlag. »Abgemacht.«
Belinda bezahlte den Mädchen die drei Dollar und 50 Cent, genoss den glücklichen Ausdruck auf Annies Gesicht, die ja deutlich mehr als die geforderten 80 Cent bekam, und Issy schien mit ihrem Verhandlungserfolg zufrieden zu sein. Belinda wartete, bis die beiden Mädchen die Dose Ananas für sie geöffnet und Kette und Ohrclips in eine kleine braune Tüte gepackt hatten. Erst dann griff sie in ihre Geldbörse, zog einen Zwanzigdollarschein heraus und legte ihn auf den Tisch. Die Augen der Mädchen wurden groß.
»Wofür soll das sein?«, erkundigte sich Issy mit atemlos leiser Stimme. Der geschäftsmäßige, toughe Ton war ihr plötzlich abhandengekommen.
»Das? Das ist euer Trinkgeld.«
Während Belinda auf dem Weg zur Autobahn eine süße Ananasscheibe nach der anderen aus der Dose fischte, fühlte sie sich so zufrieden wie selten in der letzten Zeit. Und als sie die Farm erreichte, war sie beinahe schon gut gelaunt. Angesichts der regelmäßigen, rhythmischen Bewegungen ihrer Babys hatte sie sich auf der Fahrt längst nicht mehr so allein gefühlt, die Ananasscheiben waren erfrischend gewesen, und der – rein zufällige – Umweg hatte sich als durchaus lohnend erwiesen. Sie hielt vor dem Farmhaus an und holte tief Luft, als ihre Mutter aus dem Haus trat, um sie zu begrüßen.
Jetzt gab es kein Zurück mehr .
Kaum war sie aus dem Wagen gestiegen, schnappte ihre Mutter hörbar nach Luft. »Oh, Belle … Liebling«, war alles, was sie herausbrachte.
Als Barbara ihre Tochter fest umarmte, konnte Belinda ihre Gefühle nicht mehr zurückhalten. Sie brach in Tränen aus. »Was soll ich nur machen?«, schluchzte sie an der Schulter der Mutter.
Barbara trat einen Schritt zurück. Sie schien sich schnell vom ersten Schreck erholt zu haben. »Als Erstes kommst du rein, setzt dich hin und trinkst eine Tasse frischen Pfefferminztee. Die Jungs können dein Gepäck und den Hund reinbringen. Sie sind sowieso schon furchtbar gespannt auf das neue Haustier.«
Belindas jüngere Brüder, Blake und Brad, rannten auf Belinda zu, blieben nur kurz stehen, um Hallo zu sagen, und veranstalteten dann ein Wettrennen zu Auto und Hund. Der ältere der Brüder, Brad, warf Belinda zwar noch kurz einen erstaunten Blick zu, wunderte sich offenbar über ihren dicken Bauch, ließ sich dadurch jedoch nicht von der Neugier auf den Hund ablenken. Dem erst vierjährigen Blake allerdings schien Belindas rundliche Figur erst gar nicht aufzufallen. Er war das »ungeplante« Kind der Heartfords, das sogenannte »Überraschungsbaby«.
Belinda und Barbara hatten Gelegenheit für ein ausgedehntes Gespräch – unter vier Augen –, während sie darauf warteten, dass Vater Brett nach Hause kam, der auf einer der abgelegeneren Weiden arbeitete. Belinda berichtete der Mutter, wie sie eine Woche nach Andys Begräbnis den Schwangerschaftstest gemacht und das Ergebnis zuerst ignoriert hatte, bis Stacey sie auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt hatte. Barbara war den Tränen nahe, als sie hörte, was Belinda durchgemacht hatte, beherrschte sich jedoch. »Sieht Stacey ähnlich«, hatte sie an einem bestimmten Punkt eingeworfen. »Sie hat schon immer auf dich aufgepasst. Schon als ihr beide noch Kinder gewesen seid. Als du eine braune Schlange fangen und sie als Haustier halten wolltest, war sie diejenige, die dich Gott sei Dank verpetzt hat.«
»Mum, was wird Dad nur sagen? Ich meine, wir
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