Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)
waren noch nicht verheiratet. Er kann manchmal ganz schön altmodisch sein. Meinst du, er ist böse auf mich?«
»Ach was! Er kann gar nicht böse sein. Dein Vater und ich haben immer gewusst, wie sehr ihr beiden euch geliebt habt. Du meine Güte, ihr seid verlobt gewesen – das genügt, wenn du mich fragst.« Barbara machte eine wegwerfende Handbewegung.
Belinda stellte sich Andy vor, der zufrieden sagte: »Habe ich dir doch gesagt.« Und natürlich hatte er recht. Ihre Eltern waren extrem verständnisvoll. Sie war verrückt gewesen, die Stunde der Wahrheit zu fürchten.
»Danke, Mum. Meine Babys kriegen die besten Großeltern der Welt.« Belinda trank einen Schluck Tee und genoss die grenzenlose Erleichterung, die sich in ihr breitmachte.
»Hm, Babys? Plural? Habe ich da was missverstanden?« Barbara schien einen Moment verwirrt und fügte lachend hinzu: »Da gibt’s doch wohl nicht noch ein ›Belle-Baby‹ irgendwo, von dem ich nichts weiß?«
Belinda verschluckte sich fast an ihrem Tee. »Oh Gott! Da habe ich ganz vergessen, dass du das nicht ahnen kannst. Ich bekomme Zwillinge!«
»Dieser verdammte Bastard!«
» MUM !!!«
»Entschuldige, Liebes. Ist mir nur so rausgerutscht. Das ist doch ein ziemlicher Schock.«
»Ich wusste gar nicht, dass du solche Ausdrücke auf Lager hast.« Belinda starrte die Mutter verwundert an.
»Kommt von der ›Rapmusik‹, die Brad seit Neuestem hört. Offenbar ändert sich der Musikgeschmack der Kinder drastisch, wenn sie ins Gymnasium kommen.«
»Kann gut sein. Wie war der Kraftausdruck überhaupt gemeint?«
»Ich wollte nicht schimpfen, Belle.« Barbaras Stimme wurde sanft. »Eigentlich bin ich nur wütend, weil du ganz allein mit dieser Situation fertigwerden musst. Aber dafür kann Andy ja nichts. Tut mir leid, dass ich ausfallend geworden bin.Aber Zwillinge , Belle! ZWILLINGE ! Ist dir klar, was das bedeutet?«
»Mittlerweile ja. Aber so ganz allein bin ich schließlich nicht. Ich habe euch, meine Freunde … Alle sind mir eine große Hilfe.«
»Das ist schon richtig. Trotzdem musst du die meiste Zeit allein zurechtkommen. Du lebst in der Stadt und wir auf der Farm, die wir nicht allein lassen können. Das war schon nach der Beerdigung mein Problem!« Sie fuhr sich schuldbewusst über die Stirn. »Meine Tochter verliert den Mann, den sie liebt, und ich kann nicht bei ihr bleiben.« Jetzt kamen ihr die Tränen. »Es tut mir so leid.« Sie zog Belinda erneut an sich und erstickte sie fast in ihrer Umarmung.
»Mum! Ist schon in Ordnung. Ich weiß doch, wie viel Arbeit auf der Farm auf euch wartet. Ich bin schließlich hier aufgewachsen. Schon vergessen?«
Barbara trocknete sich die Tränen. »Belle, mir ist gerade eine Idee gekommen. Du kannst doch wieder auf die Farm ziehen!« Ihre Stimme wurde schrill vor Aufregung. » JA ! Das ist die Lösung. Die Farm ist ideal! Hier kannst du deine Kinder mit unserer Hilfe großziehen.« Sie klatschte begeistert in die Hände und machte eine selbstzufriedene Miene.
Belinda blieb nichts anderes übrig, als der Mutter diesen Zahn zu ziehen. »Das ist unmöglich, Mum. Mein Leben spielt sich jetzt in der Stadt ab: Arbeit, Uni, Freunde. Das kann und will ich nicht aufgeben. Die Farm ist Vergangenheit für mich.«
»Ist dir denn nicht klar, dass du das Leben mit Freunden, die Uni … gar nicht aufrechterhalten kannst, wenn die Kinder erst einmal auf der Welt sind? Was willst du mit den Babys machen, wenn du Vorlesung hast oder deine Schwimmkurse geben musst?Wer soll sich dann um die Kleinen kümmern?Wie willst du sie ernähren? Ich wollte dich schon nach Andys Tod fragen, wie du die Miete aufbringen willst. Und jetzt musst du noch zwei zusätzliche Mäuler stopfen.«
»Das Studium ist kein Problem. Ich habe mein Diplom schon fast in der Tasche. Nach der Geburt der Zwillinge steht nur noch eine Prüfung aus. Da wird mir schon was einfallen. Die Arbeit im Schwimmbad muss ich natürlich eine Weile einschränken. Aber es gibt schließlich Kinderbetreuung. Und was die Finanzen betrifft … Zugegeben, meine Lage ist nicht gerade rosig.Aber ich habe Ersparnisse. Das Geld, das Tante Katie mir vermacht hat, habe ich nie angerührt. Allerdings muss ich mir wohl eine preiswertere Wohnung suchen. Aber das hat Zeit. ImAugenblick bin ich noch nicht so weit.« Sie wandte sich verlegen ab, war unsicher, wie ihre Mutter auf ihre sentimentalen Anwandlungen reagierte.
Barbara konnte ihre Enttäuschung über die Absage der Tochter nicht
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