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Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Mit dir in meinem Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Moriarty
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Ist das zu fassen? Und das von ganz allein. Ich habe zu Bob gesagt: ›Wer kann dem kleinen Burschen widerstehen?‹ Ich kann gar nicht anders, als mit ihm in den Laden zu gehen, damit er sich eine kleine Belohnung aus Schokolade aussuchen kann. Aber Mummy sagen wir nichts davon, gell Herzchen?«, gurrte sie in Richtung des Jungen. Das Kind drehte sich um, sah Evelyn an, und sie hätte schwören können, dass er ihr dabei mit Verschwörermiene zuzwinkerte. So als wolle er damit andeuten: »Ich bin da auf eine Goldader gestoßen!«
    »Also, wie geht es Ihnen? Sie haben sich einen neuen Hosenanzug gekauft, wie ich sehe.« Marge hatte schließlich den Blick von ihrem Enkel abgewandt und betrachtete nun die unrechtmäßig erworbenen Kleidungsstücke an Evelyn mit einem Anflug von Neid.
    Jetzt nur nicht die Fassung verlieren! Sie muss nicht erfahren, was in deinem Privatleben los ist. Und es geht sie auch wirklich nichts an, was ich mir heute geleistet habe. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
    Ach was! Scheiß drauf!
    »Tja, Marge, gestern ist mein Sohn gestorben. Das heißt, er ist erschossen worden. Nein, nicht James. Andrew. Daher habe ich den Tag mit Videospielen verbracht, eine halbe Packung Zigaretten geraucht und diesen Hosenanzug bei Noni B geklaut. Aber jetzt bin ich auf dem Rückweg in den Laden, um mein Portemonnaie zu holen, das ich in der Umkleidekabine vergessen habe. Das habe ich erst gemerkt, als ich bei Percy’s Coffeeshop einen Latte macchiato bezahlen wollte – den ich dann übrigens ebenfalls nicht bezahlt habe. Also entschuldigen Sie mich. Ich muss mein Geld aus dem Laden holen, bevor diese dämlichen jungen Verkäuferinnen es finden und mich wegen Diebstahls anzeigen. Wäre ziemlich unangenehm, wo ich doch alle Hände voll damit zu tun habe, eine Beerdigung zu organisieren. Aber bevor wir uns verabschieden, Marge, möchte ich Ihnen doch raten, Ihren Enkel mal aus seinem Buggy zu werfen, damit er sich ein paar überschüssige Pfunde ablaufen kann. Den Weg zu Darrell Lea in diesem Einkaufszentrum zu finden ist nicht nur viel zu simpel für ein Kind, das in den Kindergarten gehört, sondern für den kleinen Fettwanst auch außerordentlich kontraproduktiv.«
    *
    »Mum? Hast du einen Moment Zeit?«
    »Was gibt’s denn, Liebling?«
    »Hm, ich muss dir was sagen.«
    »Okay. Raus mit der Sprache. Was ist los? Was hast du angestellt?«
    »Mum, ich habe überhaupt nichts angestellt. Eigentlich … hm, geht es um etwas, das ich vorhabe. Kannst du mal eine Sekunde aufhören zu bügeln und mir zuhören? Es ist irgendwie wichtig!«
    »Hast du den Ring schon gekauft, oder kann ich dir helfen, was Geschmackvolles auszusuchen?«
    *
    Sie hastete zurück zu Noni B und war sich Marges entgleister Gesichtszüge und weit aufgerissener Augen in ihrem Rücken peinlich bewusst. Du meine Güte, bin ich jetzt vielleicht zu weit gegangen? Aber Evelyn wurde von diesen Gedanken augenblicklich durch die Mutter mit ihren zweiTöchtern abgelenkt, die noch immer vor der Ladentheke standen. Die eine Tochter schluchzte auf reichlich unattraktive, haltlose Weise, während die andere ihrer Schwester böse Blicke zuwarf. Die Mutter wirkte außer sich vor Wut und versuchte, die beiden Verkäuferinnen davon zu überzeugen, dass es ganz unnötig wäre, die Hausdetektive zu holen, alles falscher Alarm wäre, den man sich sparen könne. Es handle sich um einen schrecklichen Irrtum. Ihre Tochter habe das Top nur versehentlich unter ihrer Jacke angelassen.
    Donnerwetter! So ein Zufall! Die Herrschaften waren also ebenso schuld wie sie, dass der Alarm losgegangen war. Das Tamtam neben der Kasse verschaffte Evelyn Gelegenheit, unbemerkt in die Umkleidekabine zu schlüpfen, ihre alten Klamotten (die noch immer auf dem Fußboden lagen) anzuziehen, ihr Portemonnaie aus der Tasche zu nehmen und zur Kasse zu gehen, um diesmal den Hosenanzug ganz offiziell zu bezahlen. Die Verkäuferin, die Evelyns Einkauf abwickelte, brachte es fertig, sie während des gesamten Vorgangs keines Blickes zu würdigen und stattdessen in regelmäßigen Abständen ein Auge wohlgefällig auf ihr Spiegelbild zu werfen.
    Das Securityteam tauchte im Verkaufsraum auf, als der Hosenanzug gerade in eine Einkaufstüte wanderte. Die Mutter der beiden Mädchen erging sich augenblicklich erneut in Erklärungen, während die zweite, kompetentere Verkäuferin die Hausdetektive anblaffte, weil sie sich mit ihrem Erscheinen so lange Zeit gelassen hatten. Die hysterisch

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