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Mit dir ins große Glueck

Mit dir ins große Glueck

Titel: Mit dir ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Buchholz
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dem, was er erreicht hatte. Der erste Schritt war getan, und der zweite war bereits zum Greifen nahe. Es war ein Abenteuer, auf das er sich einließ, und doch hatte er das Gefühl, das Richtige zu tun.
     
    * * *
     
       "Kannst du eigentlich kochen, Micky? Ich habe das Gefühl, einen Wolf in meinen Eingeweiden zu haben, so laut knurrt mein Magen." Gerd wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. "Oder was hältst du davon, wenn wir zusammen etwas brutzeln. Bestimmt würde sich deine Mami freuen, wenn sie sich heute Abend an einen gedeckten Tisch setzen könnte."
       Das neunjährige Mädchen klatschte begeistert in die Hände. "Du bist super, Gerd, weißt du das?" lobte es überschwänglich. "Im Kühlschrank haben wir noch eine Menge Eier, und wie man eine Omelette zubereitet, habe ich in der Schule gelernt. Sollen wir gleich anfangen?"
       Gerd überlegte einen Augenblick, dann nickte er zustimmend mit dem Kopf. "Omelette ist meine Leibspeise, mit viel Marmelade und noch ein bisschen Kristallzucker obendrauf. Für deine Mami könnten wir ja heute Abend welche frisch zubereiten. Das geht schnell und schmeckt himmlisch. Er verzog genüsslich das Gesicht. Dann lehnte er die Hacke an den Baum, streckte Michaela die Hand hin, und wie zwei alte Freunde marschierten sie auf das Haus zu. "Putz dir die Schuhe ab", sagte Gerd und streifte die seinen von den Füßen. Nicht dass deine Mami nachher der Schlag trifft, wenn wir hier alles schmutzig gemacht haben."
       "Ach, Mami ist Kummer gewöhnt", tat das Mädchen leichthin ab. "Außerdem kommt doch einmal die Woche unsere Putzfrau. Aber du hast recht." Micky zog ebenfalls ihre Schuhe aus. Wenig später standen die beiden in der Küche und schlugen die Eier auf. Micky holte das Mehl aus dem Schrank und gab dem Mann Anweisung, wie er den Teig anzurühren hatte. Dann setzte sie sich auf einen der hohen Hocker und ließ die Beine baumeln. "Es ist schön, seit du hier bist", stellte das Mädchen fest. "Wirst du uns irgendwann einmal wieder verlassen?"
       Gerd furchte die Stirn. "Wie meinst du das? Zuerst lobst du mich und dann fragst du, als könntest du es gar nicht mehr erwarten, bis ich wieder weg bin."
       "Das hast du ganz falsch verstanden", versicherte die Neun-jährige sofort. "In den zwei Wochen, seit du bei uns bist, hat sich sogar meine Mutter verändert." Sie bemühte sich, ihre Stimme möglichst erwachsen klingen zu lassen. "Mami ist regelrecht aufgeblüht." Das hatte sie irgendwann einmal in einer Geschichte gelesen, und der Ausspruch hatte ihr so gut gefallen, dass sie ihn immer wieder anbrachte, wenn er ihr einfiel. "Ich glaube, sie mag dich."
       Gerd schmunzelte in sich hinein. "Ich mag deine Mami auch sehr gern", gab er zu und hätte am liebsten noch weitergeredet und Michaela gesagt, wie ihm ums Herz war. Insgeheim gestand er sich nämlich längst ein, dass er auf dem besten Wege war, sich in Melanie Saur zu verlieben. Ob diese Gefühle jedoch je eine Zukunft haben würden, das wusste er natürlich nicht. Deshalb versuchte er auch noch immer, sein Herz in die Schranken zu verweisen, die ihm zukamen.
       "Warum bleibst du dann nicht immer bei uns? Wir hätten dann viele Schwierigkeiten weniger. Wenn mein Vater kommt und sieht, dass ein anderer Mann im Hause ist, wird er sich bestimmt nie wieder blicken lassen", überlegte das Mädchen praktisch.
       "Und du weißt sicher, dass du deinen Vater nie wiedersehen willst?"
       "Er soll bleiben, wo der Pfeffer wächst", antwortete Michaela trocken. "Ich kann mich gar nicht erinnern, dass er sich jemals um mich gekümmert hat. Und wenn er kommt, dann ist Mami immer verzweifelt. Ich weiß, sie hat Angst vor ihm."
       "Und du auch?"
       "Und wie!" stimmte das Mädchen zu. "Mein Vater ist...", Micky überlegte einen Augenblick, "... er ist gemein und grob. Früher hat er uns sogar hin und wieder geschlagen, wenn er getrunken hatte. Und jetzt droht er uns immer."
       "Mit was?"
       "Ich weiß es nicht." Michaela zuckte die Schultern. "Ich habe nur gehört, wie die beiden sich gestritten haben und mein Vater rief, ehe er das Haus verließ: 'Das wirst du noch bereuen. Ich verspreche dir, das wirst du noch bereuen.'"
       "Arme Micky." Gerd strich dem Mädchen durch das dichte dunkel-blonde Haar. "Wenn ich nur wüsste, wie ich euch helfen soll."
       "Bleib einfach hier. Du bist viel stärker als mein Vater. Bestimmt traut er sich nicht, dich auch zu verhauen."
       "Bist du

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