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Mit dir ins große Glueck

Mit dir ins große Glueck

Titel: Mit dir ins große Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Buchholz
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lauter Glück.
       Eine halbe Stunde später saßen sich die beiden in der Küche gegenüber und verspeisten genüsslich ihr Omelette. Den Nachmittag verbrachten sie im Garten, arbeiteten ein bisschen und spielten mit Trevor, der die Abwechslung begeistert hinnahm.
       Dabei merkten sie gar nicht, wie es Abend wurde und die Vögel in den Bäumen bereits ihr leises Nachtlied anstimmten." Die Dämmerung sank herab und streichelte sanft über die unzähligen Blüten, die sich im Garten befanden und forderte sie dazu auf, sich zu schließen.
       An der geöffneten Terrassentür stand schon eine ganze Zeitlang eine reglose Gestalt und starrte zu den dreien herüber. Es war Melanie, die heute einmal etwas früher von der Arbeit nach Hause gekommen war. Schon an der Haustür hatte sie das fröhliche Lachen und das aufgeregte Bellen vernommen, sich noch rasch umgezogen, um dann aus sicherer Entfernung das Treiben der drei zu beobachten.
       Ein leises Lächeln umspielte ihren schönen Mund, und in ihren Augen lag ein Leuchten, das beinahe überirdisch schön zu nennen war. Jetzt müsste die Zeit stehenbleiben, dachte Melanie, und langsam kehrte die Wehmut zurück. Die Hände in den tiefen Taschen ihrer Jacke vergraben, trat sie nach draußen, noch immer das ausgelassene Spiel beobachtend. "Hallo, ihr drei", sagte sie leise, und ihre Stimme schwankte ein wenig. "Störe ich?"
       Gerd fuhr herum. "Sie sind es, Melanie? Wir haben Sie gar nicht kommen hören. Himmel", er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn, "wir müssen ja noch das Abendessen zubereiten. Auf, Micky, es gibt etwas zu tun." Er lief auf Melanie zu und legte beide Hände an ihre Schultern. "Sie setzen sich ganz gemütlich ins Wohnzimmer, schalten sich den Fernsehapparat ein und lesen die Tageszeitung, die ich Ihnen bereitgelegt habe, während wir uns um das andere kümmern." Er zwinkerte der Neunjährigen zu.
       "Ich kann doch...", wandte die Frau schwach ein.
       "Kommt gar nicht in Frage, oder haben Sie vielleicht keinen Hunger?" Enttäuschung spiegelte sich im Gesicht des Mannes.
       "Ich habe den ganzen Tag noch nichts gegessen", bekannte die Frau leise, und ihr Lächeln vertiefte sich. "Also gut, ich bin einverstanden. Ich will nur noch rasch ins Arbeitszimmer gehen und ein dringendes Telefonat erledigen. Dann ist Feierabend."
       Obwohl Gerd mit dieser Entscheidung nicht ganz einverstanden war, stimmte er doch zu. Arm in Arm verließen die drei den Garten, und Trevor, der große zottelige Hund, folgte ihnen und wedelte mit dem Schwanz.
       Es dämmerte bereits, deshalb sah auch niemand die einsame Gestalt, die unter einem der alten Bäume Posten bezogen hatte. Jetzt trat der Mann hinter dem schützenden Stamm hervor und starrte ihnen hinterher. In seinem Gesicht arbeitete es. "Da hast du dich aber schnell getröstet, meine Süße. Ich werde schon dafür sorgen, dass es dir nicht zu wohl wird. Du sollst mir büßen für das, was du mir angetan hast."
       Er bückte sich und griff nach einer Flasche, die auf dem Boden stand. Mit einem leisen Schnalzen zog er den Korken heraus und setzte die Flasche an die Lippen. Es gluckerte leise, als er einige Schlucke zu sich nahm. Plötzlich begann er zu schwanken und legte haltsuchend eine Hand an den Baum, bis er seinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Dann setzte er sich in Bewegung. Wie ein Dieb in der Nacht schlich er durch den verwilderten Garten bis zu der großen Fensterfront des Wohnzimmers. Man hatte Licht angemacht, so dass es ihn keine Mühe kostete, nach innen zu sehen. Micky saß auf dem Boden und streichelte Travor, während der fremde Mann bereits Teller auftrug und wenig später das Essen brachte.
       "Eine glückliche Familie", knurrte der Dunkle vor sich hin und ballte die Hände zu Fäusten. Mit brennenden Augen starrte er nach drinnen, beobachtete, wie die drei sich gut zu unterhalten schienen und merkte nicht einmal, dass ihm vom langen Stehen die Beine weh taten.
       Dann wurde das Geschirr wieder abgetragen, Melanie saß allein im Wohnzimmer, dann kam Micky noch einmal herein, gab der Mutter ein Küsschen auf die Wange und verschwand. Diesen Zeitablauf kannte der Mann. Micky war jetzt zu Bett gegangen und hatte Trevor mitgenommen.
       Was würde weiter geschehen? Mit angehaltenem Atem beobachtete der Mann, dass der Fremde zurückkam und sich neben Melanie aufs Sofa setzte. Die beiden schienen sich ausgezeichnet zu unter-halten. Dann jedoch erhob sich der

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