Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)
Fluten umspülten Campers nicht länger ertragen zu müssen.
Josh zündete sich eine Zigarette an und stieß den Rauch aus.
„Stimmt, Baby“, sagte er trocken. „Da hast du verdammt gute Arbeit geleistet. Wie hat du das nur fertiggebracht?“
Tiffany nahm die Hände wieder vom Gesicht und schaute Josh finster an. „Blöde Frage! Diese Ausweichstelle dort vorn, an der ich gestern anhalten wollte, ist tückischer als das tückisch ste Moor! Weich wie Pudding. Bevor ich mich versah, rutschte ich schon mit einer Ladung Schlamm und Steine in den Bach.“
„Nein, ein Kunststück war das sicher nicht“, räumte Josh ein, als sie ausgestiegen waren und er bis über die Knöchel in der Schlammbrühe versank. „Bleibt nur die Frage, wie wir deinen Camper da herausholen sollen. Mit dem Jeep ist da nichts zu machen.“
Das sah Tiffany selbst. Es schnitt ihr richtig ins Herz, ihren Camper dort liegen zu sehen.
„Was sollen wir bloß tun?", jammerte sie.
Josh zuckte mit den Schultern. „Im Moment können wir gar nichts tun. Das Beste wird sein, einen Traktor zu holen. Der ist stark genug, um den Camper rauszuziehen. Hoffentlich ist der Schaden nicht allzu groß.“
„Schaden? Als ob ich nicht schon genug Schaden hätte“, meinte Tiffany missmutig.
„Arme kleine Tiffany“, spottete Josh zärtlich und zog sie in die Arme. „Und das alles nur, weil du nicht erwarten konntest, mich wiederzusehen. Aber ich wusste, dass du kommen würdest. Hatte ich es nicht prophezeit?“
Tiffanys Körper versteifte sich. Mit einer heftigen Kopfbewe gung wich sie seinen Lippen aus, die sich ihren näherten, dann riss sie sich wütend von ihm los.
„Was soll dieser Quatsch?“, fauchte sie böse. „Du wirst dir doch nicht im Ernst einbilden, dass ich Tag und Nacht auf der Suche nach dir war, weil ich es vor Sehnsucht nicht mehr ausgehalten habe?“
„Nein?“ Sein überhebliches, erstauntes Lächeln sagte ihr, dass er genau das angenommen hatte. „Du willst also behaupten, dass du rein zufällig in meiner Hütte gelandet bist, die fast dreihundert Kilometer von Tucson versteckt in den Bergen liegt?“ Er streckte den Arm aus und fuhr mit seiner Hand unter die Haarfülle in ihren Nacken. „Ich denke eher, dass du mir nachgefahren bist, um wieder mit mir anzubändeln.“
Tiffany schüttelte seine Hand ab. Überdeutlich hatte sie wie der Joshs höhnische Worte im Ohr, die er ihr an den Kopf geworfen hatte, bevor er an jenem Abend in Tucson aus ihrem Camper gestürmt war. „Du wirst mich noch auf den Knien anfle hen, von mir geliebt zu werden“, hatte er ihr wütend hingeworfen. Und nun dachte er tatsächlich, dass sie deswegen gekommen war!
„Da hast du dich aber ganz gewaltig geirrt, mein Lieber!“, fuhr Tiffany ihn an. „Du bist wirklich ein ganz mieser, eingebildeter Macho! Aber den hast du ja schon von Anfang an herausge kehrt. Fast wäre ich noch auf dich hereingefallen!"
Eine ärgerliche Falte erschien auf seiner Stirn. „Man merkt, dass du deinen Unfall bestens überstanden hast“, knurrte er. „Offenbar bist du nur lieb und anschmiegsam, wenn es dir so schlecht geht wie gestern Nacht. Sobald es dir wieder besser geht, wirst du frech.“
„Frech? Ich? Bei allem, was du mir unterstellst?“, rief Tiffany empört und rückte wieder einen Schritt näher zu ihm heran. „Ich wehre mich nur gegen deine unverschämten Unterstellun gen! Ich habe mich schlicht und einfach bei diesem Unwetter verfahren, das ist alles. Du wusstest doch, dass ich nach Yuma wollte. Hätte ich geahnt, dass ich ausgerechnet dir in die Arme laufen würde, dann ... dann wäre ich lieber in diesem Bach hier ertrunken!“
Joshs Falten glätteten sich wieder. Um seine Mundwinkel zuckte es belustigt. „Sehr schmeichelhaft, Miss Taylor. Und diese Story soll ich dir also abkaufen?“
„Du kannst es auch bleiben lassen!“, zischte sie. „Mir ist schnurzegal, was du von mir denkst und was du glaubst oder nicht. Du bist das widerlichste Scheusal, das mir jemals begeg net ist!“
„Ach, tatsächlich?“ Er feixte. Blitzschnell wollte er Tiffany packen und sie wieder an sich ziehen, doch sie war schneller. Wütend versetzte sie ihm einen Stoß, der ihn rückwärts tau meln ließ. Josh verlor das Gleichgewicht, ruderte wie wild mit den Armen und versank dann plötzlich bis zur Taille im schlammigen Wasser.
Tiffany vergaß ihre Wut. Sie sah nur noch das urkomische Bild, das Josh abgab, und begann lauthals zu lachen. Auch Kokanee gebärdete
Weitere Kostenlose Bücher