Mit dir ins Unglück? Jederzeit! (SANDRINE) (German Edition)
hereingebrochen waren. Sie wollte sich nicht ernstlich in Josh Delgado verlie ben, weil ihrer Meinung nach nichts dabei herauskommen würde. Seine Bemerkung klang ihr wieder in den Ohren, dass sie ihm nachge fahren sei, weil sie mit ihm anbändeln wollte. Tiffany konnte sich vorstellen, dass Josh so etwas von manchen Frauen gewöhnt war. Aber ihr, Tiffany, würde er das Herz brechen, wenn sie nicht schleunigst wieder aus seinem Leben ver schwand.
Sie war so in ihre bedrückenden Gedanken versunken, dass sie gar nicht merkte, wie Josh den Jeep stoppte. Erst als sie seinen Arm auf ihrer Schulter spürte und seine Finger sanft mit ihren Haaren im Nacken spielten, zuckte sie zusammen.
„Ich hatte vergessen, wie es zu unserer Balgerei gekommen ist, Tiffany“, sagte er leise. „Es tut mir leid, dass ich diese dumme Bemerkung gemacht habe.“
Er hatte also ihre Gedanken erraten. Tiffany drehte den Kopf und betrachtete forschend sein bärtiges Gesicht, das ihr schon so unglaublich vertraut war. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sich ihre Blicke trafen und festhielten. Josh hatte Schlamm spritzer im Gesicht und im schwarzen welligen Haar, was Tif fany unwillkürlich ein kleines Lächeln entlockte. Er sah aus wie ein kleiner Junge, der gerade vom Toben im Freien hereinge kommen war.
Seine Hand wanderte zu ihrer Wange. Mit dem Daumen fuhr er zärtlich über ihre Lippen, dann küsste er sie.
„Sag etwas, Tiffany“, bat er rau. „Sag, dass du es mir nicht länger übelnimmst.“
Ein warmes Gefühl nahm von ihr Besitz und vertrieb die unangenehme Kälte.
„Sag mir lieber, dass du mir glaubst, dass ich dir nicht nachgefahren bin“, entgegnete sie, bevor sie ihn zurückküsste. „Diese Unterstellung hat mich ganz schön geärgert.“
„Es tut mir wirklich leid, Honey“, versicherte er treuherzig. „Natürlich war es idiotisch von mir, so etwas von dir anzunehmen. Ich bin wohl tatsächlich etwas eingebildet, wie du schon gesagt hast.“
Tiffany konnte ihm wirklich nicht mehr böse sein. Sie glaubte Josh seine Reue auch, doch andersherum wäre es ihr fast lieber gewesen. Wie sollte es bloß weitergehen, wenn sie ihr Herz derart an ihn verlor?
„Okay“, sagte sie leise. „Ich bin dir nicht mehr böse. Aber nun lass uns zur Hütte fahren, bevor ich mir tatsächlich noch eine Lungenentzündung hole.“
Nach einem letzten zärtlichen Kuss setzte Josh den Jeep wie der in Bewegung und lenkte ihn den kurvenreichen steinigen Weg zu seiner Hütte hinauf. Er wusste, dass er sich wie ein Esel benommen hatte, und das ärgerte ihn. Tiffany war anders als alle anderen Frauen, die schon mit den raffiniertesten Tricks versucht hatten, ihn in ihr Bett zu bekommen. Sie war die Einzige, die tiefere Gefühle in ihm weckte. Wenn er sie halten wollte – und dazu war Josh fest entschlossen – musste er sie anders behandeln als seine bisherigen Bettgespielinnen.
Still und nachdenklich saß Tiffany neben ihm und hing ihren Gedanken nach. Jetzt war es wohl zu spät zur Umkehr. Sie war bereits mitten drin in einer Affäre mit Josh Delgado, ihrem schärfsten Konkurrenten beim Canine Frisbee Contest und dem Mann, den sie bisher am unausstehlichsten, aber auch am attraktivsten von allen Männern gefunden hatte.
Und nun musste sie feststellen, dass er auch am unwiderstehlichsten und charmantesten war! Was sollte sie nur tun? Tiffany beschloss, ihre Vernunft diesmal hintenan zu stellen und ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Natürlich würde diese Affäre in einer Riesenenttäuschung enden, aber auch die kürzeste Romanze mit Josh Delgado würde die größte Enttäuschung wert sein.
Erst jetzt sah Tiffany, wie idyllisch Joshs Blockhaus in die Hügel eingebettet lag. Es hatte einen eigenwilligen, modernen Stil und war umgeben von einer Wildnis von blühenden Sträu chern.
„Ist das deine Ferienresidenz?“, erkundigte Tiffany sich.
Josh nickte. „Ja. Sofern man bei mir von Ferien überhaupt reden kann. Aber ich verbringe so manches Wochenende hier, oder zwischendurch mal ein, zwei Nächte.“
„Tiffany sah ihn lächelnd an. „Ich weiß so gar nichts von dir, nicht einmal, woher du kommst.“
Josh hob eine Augenbraue. „Nein? Dann hast du aber im Gegensatz zu mir nicht gut aufgepasst, als wir beim Frisbee Contest vorgestellt wurden.“
„Ach ja, richtig!“, fiel es Tiffany wieder ein. „Der Ansager erzählte etwas von der Santa Rosa Ranch. Aber wo liegt sie?“
„Achtzehn Meilen von hier, zwischen Paloma
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