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Mit einem Bein im Modelbusiness

Mit einem Bein im Modelbusiness

Titel: Mit einem Bein im Modelbusiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Mario und Amend Galla
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Gespräch ziemlich schnell beendet gewesen: » Was, du willst mit auf mein Casting? Verpiss dich, du Schlampe!«
    Natürlich gibt es auch unter den Jungs richtige Zicken und Diven, aber bei den meisten männlichen Models hat man eher das Gefühl, gemeinsam auf Klassenfahrt zu sein, Abenteuer zu bestehen und die Welt zu erobern.
    Der Lohn der Mühen
    Der erste Tag war der Hammer. Meine ersten echten Castings. In Mailand. Am Abend war ich zwar derbe erschöpft, weil ich ohne Pause mit Romeo durch die Stadt gehetzt bin, aber allein das Gefühl, endlich von der Couch runterzukommen, war unglaublich befreiend. Plötzlich gab es einen richtigen Model-Alltag, vollgepackt mit Terminen, was ich in der Form noch nie erlebt hatte. Mein Einsatz sollte sich auszahlen, denn gegen 20 Uhr klingelte mein Handy. Eine der zickigen Ladys aus der Agentur war dran, deren Stimme urplötzlich gar nicht mehr so unfreundlich klang. Und siehe da, sie hatte auf einmal sogar einen Namen. Was war geschehen?
    » Mario, du hast deine erste Option!«, sagte Carla zufrieden.
    » Wie geil!«, rief ich überglücklich ins Handy und gab Rick, der neben mir in der Küche stand, einen High five. » Bei wem denn?«
    Schnell ratterte ich all die Stationen runter, wo ich im Laufe des Tages überall gewesen war.
    » Für die Gentleman’s Opinions. Eddie war begeistert von dir«, sagte Carla ruhig.
    Ich hatte schon beim Casting ein gutes Gefühl. Eddie, der Inhaber des Magazins, war mir auf der Stelle supersympathisch. In dieser Branche herrschen allerdings andere Regeln als in der normalen Welt. Wenn man zu viele Komplimente hört, sollte man aufhorchen. Die Leute finden einen nämlich immer supersensationell, aber zwischen diesen blumigen Worten und einem tatsächlichen Booking liegen Welten. Carla wirkte im Gegensatz zu unserem ersten Treffen am Morgen völlig entspannt, und ich spürte schon eine ganz andere Atmosphäre zwischen uns. Ihr neuer Junge hatte am ersten Tag eine Option nach Hause gebracht, womit in der Agentur absolut niemand gerechnet hätte. Angeblich bekam sie pro Option eine Provision von 30 Euro. Davon konnte sie sich zwar keine neuen Manolos kaufen, und ein fixes Booking war es auch nicht, aber sie merkte, dass sich mein Rad langsam, aber sicher zu drehen begann.
    Am nächsten Tag wurde ich auf einmal ganz anders begrüßt. Die Mitarbeiter der Agentur stellten sich richtig vor, führten mich durch die Räumlichkeiten, erklärten mir, welche Funktion sie hatten und wie lange sie schon dort arbeiteten. Zu krass, die Leute waren wie ausgewechselt. Ich bekam sogar einen Milchkaffee serviert. Und der schmeckte auch noch. Es war toll.
    In den kommenden Tagen ging ich zu jedem verdammten Casting, das sich mir bot. Ich nahm alles mit, stellte mich bei unzähligen Kunden vor, putzte eine Klinke nach der anderen und hustelte mit den Jungs mehrmals am Tag quer durch die ganze Stadt. Zum Essen blieb kaum Zeit. Und wenn doch mal jemand einen Apfel oder ein Sandwich dabeihatte, wurde alles geviertelt und gerecht aufgeteilt. Wir hatten kaum Kohle in der Tasche, brannten aber darauf, groß rauszukommen und etwas zu reißen. The Game gab uns Mut: Hate it or love it, the underdog’s on top, and I’m gonna shine, homie, until my heart stop! Go ahead, envy me! I’m Rap’s MVP ! And I ain’t goin’ nowhere, so you can get to know me!
    Wir kannten jede Zeile des Songs auswendig, drehten den MP 3-Player auf und rappten laut mit. Dass uns die älteren Herrschaften in der Straßenbahn schief anguckten, machte uns gar nichts. Ich fühlte mich wie in einem Film.
    Nachdem ich fast täglich eine Option ergattern konnte, bekam ich schon zu Beginn der zweiten Woche meinen ersten bezahlten Job angeboten – ein Editorial in der Gentleman’s Opinions. Aus meiner ersten Option wurde tatsächlich ein Booking. Unglaublich! So konnte es weitergehen.
    Eddie, der Türöffner
    » Für die neue Ausgabe habe ich eigentlich schon alles geschossen«, begrüßte mich Eddie gut gelaunt, als ich zum Shooting in seiner Galerie erschien.
    Ich wusste nicht genau, wie ich darauf reagieren sollte, und stellte erst mal meine Tasche in die Ecke. Geile Location!
    » Du hast mich aber schon gebucht, oder?«, fragte ich ein klein wenig unsicher.
    » Ja, natürlich«, lachte er und bat mich, die Tasche mit nach hinten ins Studio zu nehmen. » Ich schenke dir einen Beauty-Shot und zwei Bilder im Anzug.«
    Wie meinte Eddie das, er schenkt mir …?, grübelte ich und ging ihm nach. Seit

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