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Mit einem Bein im Modelbusiness

Mit einem Bein im Modelbusiness

Titel: Mit einem Bein im Modelbusiness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Mario und Amend Galla
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klärten mich auf.
    » J.M.M., deren heilige Pforten du gleich zum ersten Mal durchschreiten wirst, ist eine der besten Adressen der ganzen Stadt.«
    » Echt?«
    » Alter, für die Mädels ist die Agentur sogar die klare Nummer eins.«
    » Die Nummer eins in Mailand?«, wiederholte ich beeindruckt.
    Junge, Junge, das musste ich erst mal sacken lassen.
    Wir waren da.
    » Alles klar. Rein in die Höhle des Löwen!«
    Die Jungs lachten sich einen ab und gingen vor.
    Ich wurde von den riesigen Räumlichkeiten regelrecht erschlagen. Die Blumen in der Eingangshalle sahen aus, als hätte sie Coco Chanel persönlich drapiert. Selbst die Luft roch nach teurem Parfüm. Am Empfang begrüßte mich eine Frau, als hätte man ihr als Kind eingetrichtert, dass sie mit nur einem einzigen freundlichen Blick im Leben direkt in die Hölle wandern würde. Sie erinnerte mich irgendwie an diese fiese rothaarige Sekretärin aus dem Film Der Teufel trägt Prada, die im Büro gegenüber von Anne Hathaway sitzt. Ich stellte mich vor und wurde von ihr mehr oder weniger kommentarlos in einen Raum gebracht, in dem die Male Models betreut wurden . Dort saßen zwei Frauen hinter ihren Schreibtischen, die in der Sekunde, als ich durch die Tür kam, zu reden aufhörten und mich von oben bis unten musterten. Ich meine, mein Swag war echt fresh; aber als hätten sich die Ladys untereinander abgesprochen, zeigten auch sie mir nur die kalte Schulter. Ich konnte ihre Gedanken hören: » Was willst du denn hier? Wir sind eine Modelagentur. Du hast dich sicher verlaufen. Der Kindergarten ist auf der anderen Straßenseite.« Richtige Bitches!
    » Hi, ich bin Mario«, lächelte ich trotzdem und ging auf sie zu.
    Vier Augenbrauen bewegten sich gleichzeitig nach oben. Sie sagten kein Wort.
    Links von mir stand plötzlich eine Frau auf, die ich zuerst übersehen hatte. Sie ging mit offenen Armen auf mich zu.
    » Hi Mario, schön, dass du da bist«, begrüßte sie mich. » Mein Name ist Manuela.«
    Küsschen links, Küsschen rechts.
    Manuela war Engländerin, Mitte dreißig. Ich mochte sie auf Anhieb.
    » Geht es dir gut? Ist alles okay? Bist du gut in Mailand angekommen? Ist mit dem Apartment alles in Ordnung? Ja? Prima! Setz dich mal kurz dorthin und schnapp dir was zu lesen, Mario. Du bist gleich dran.«
    Dann verschwand sie wieder. Die anderen beiden taten weiter beschäftigt, aber wenigstens konnte sich eine zu einem lustlosen » Wir kümmern uns gleich um dich« durchringen. Ich kam mir vor wie beim Arzt, aber das war ich ja schon aus meiner Agentur in Hamburg gewohnt. Allerdings wurde ich dort immerhin gefragt, ob ich etwas trinken wollte oder sonst etwas benötigte. Hier war die geheuchelte Freundlichkeit anscheinend ausschließlich den Topmodels vorbehalten.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die anderen Jungs mit ihren Casting-Sheets versorgt wurden.
    » Hier sind eure Termine für heute. Beeilt euch …«
    José, Rick und zwei befreundete Models kamen zu mir herüber und verabschiedeten sich. » Bis heute Abend. Vielleicht sehen wir uns später auch irgendwo bei einem der Castings. Viel Glück, mein Lieber!«
    » Danke, Leute.«
    The Italian Style
    » So, Mario!«, rief eine der Damen zu mir rüber.
    Ich stand auf und setzte mich vor ihren Schreibtisch. Ihre Kollegin stand hinter ihr.
    » Hast du dein Buch dabei?«
    Ich zog es schnell aus meinem Rucksack heraus und legte es vor ihnen auf den Tisch.
    Sie begannen darin zu blättern. Erste Seite, zweite Seite, dritte Seite …
    Man muss wissen, dass jede Stadt ihren eigenen Code hat, da die wichtigen Märkte überall anders funktionieren. Du kannst in New York nicht mit den gleichen Bildern ankommen wie in Paris oder Tokio. Grob erklärt: In Deutschland kommen die kommerziellen Fotos ganz nach vorne in die Mappe. In Mailand stehen die Designer dagegen eher auf maskuline Fotos und in Paris wiederum auf den androgynen Stil.
    Die Frauen suchten sich im Schnelldurchgang ein paar Bilder aus und klatschten mein Buch wieder zu.
    » So! Das steckst du dir jetzt neu!«
    Wie bitte? In Deutschland hieß es immer: » Mario, gib mir dein Buch. Ich stecke die Fotos mal eben für dich.« Ich war total perplex. Wieso musste ich das denn selbst machen? Die Fußballprofis müssen ihre Schuhe nach dem Training doch auch nicht selbst putzen. War ich jetzt nur noch Kreisliga, oder wie? Nicht dass wir uns falsch verstehen: Ich war mir keineswegs zu schade, die Bilder meines Buches selbst zu sortieren – überhaupt nicht! Es

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