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Mit einem Fuß im Himmel

Mit einem Fuß im Himmel

Titel: Mit einem Fuß im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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schob ihn vor ihre Kollegin hin und tippte auf eine bestimmte Stelle. »Da lies!«
    »In den Abendstunden lassen Ihre Erfolgschancen nach«, las die Platinblonde halblaut, »wir würden Ihnen raten, früh ins Bett zu gehen und Ihre Kraft für einen neuen, ereignisreichen Tag zu sammeln!« Die Platinblonde lachte. »Die sind aber drollig!«
    »Die haben gut reden, was?! Man sollte dieses Mistblatt doch direkt verklagen!«
    »Wer denn!? Du etwa!? Du kaufst dir den Ausblick doch immer wieder!«
    »Na ja, so ist das eben! Es hofft der Mensch, solang er lebt...«
    »Bravo! Das hast du gut gesagt! Stammt das von dir? Daran mußt du dich halten!« erklärte die Platinblonde. »Laß mal sehen, was ich habe! Aha! >Ihre beruflichen Chancen stehen ausgesprochen günstig! Mit Liebenswürdigkeit und Charme werden Sie mehr erreichen, als Sie sich träumen lassen!< — Donnerwetter, das ist ja ein Knüller!«
    Die platinblonde Bardame strahlte plötzlich auf, ihr leeres berufsmäßiges Lächeln wurde plötzlich so erfüllt und verheißungsvoll, daß ein älterer, offensichtlich gutsituierter Herr, der sich gerade nach einem freien Tisch umsah, unwillkürlich davon angezogen wurde und zu ihr an die Bar trat.
    Wieder einmal hatten die Sterne schicksalhaft eingegriffen — oder war es vielmehr der Glaube gewesen, den jene beiden Damen ihrem Tageshoroskop entgegenbrachten? Jedenfalls brauchen wir ihr Schicksal nicht weiter zu verfolgen, um sicher zu sein, daß sie von nun an ebenso gläubige Anhängerinnen des Horoskops sein werden wie Gabriele, obwohl kaum anzunehmen ist, daß sie seine Anweisungen mit derselben Konsequenz befolgen werden.

    Gabriele und Till Torsten hatten einen kleinen Tisch in der Nähe der Tanzfläche gefunden, sie saßen bei einer Flasche Wein, aber weder die einschmeichelnde Tanzmusik noch der wwirklich gute Tropfen konnten Till Torstens Stimmung heben.
    Das Brautpaar hatte sich gestritten, seit Till Torsten Gabriele abgeholt hatte, sie stritten sich immer noch, und es war kein Ende dieses Streites abzusehen.
    »Um noch einmal darauf zurückzukommen…«, begann Till Torsten nach einer kleinen Pause, während er verbittert vor sich hin gestarrt, Gabriele aber sehnsüchtig zur Tanzfläche hinüber geschaut hatte.
    »Ich bitte dich!« rief sie. »Kannst du nicht endlich damit aufhören!? «
    »Du hast mich ja noch gar nicht richtig angehört!«
    »Ich hasse es, wenn man mir Szenen macht!«
    »Gaby, ich will dir doch nur erklären...«
    »Ich verzichte auf deine Erklärungen, daß du es weißt!«
    »Wie oft habe ich dich schon angefleht, dich nicht nach diesem blöden Horoskop zu richten!«
    »Wenn es so blöd ist, warum druckt es deine Zeitung dann überhaupt?!«
    »Weil die Leute so etwas gerne lesen, verstehst du? Aber keinem vernünftigen Menschen würde es im Traum einfallen, sich danach zu richten!«
    »Ich bin also kein vernünftiger Mensch?!«
    »Doch, Gaby, natürlich, nur diese Horoskope sind Blödsinn, glaub es mir doch!«
    »So?! Meinst du?! Dann will ich dir mal etwas sagen! Die Astrologie ist eine ernsthafte Wissenschaft, und ein solcher Laie wie du kann diese Dinge gar nicht beurteilen! Ich lehne es ab, mich weiter mit dir über dieses Thema zu unterhalten!«
    »Ich gebe ja zu, Gaby... nun hör mich doch an. Daß vielleicht ein Horoskop, das von einem gewissenhaften Astrologen für eine bestimmte Person ausgerechnet worden ist, unter genauer Berücksichtigung der Geburtsstunde und allem... also, ich gebe zu, daß es vielleicht möglich ist...«
    »Ich soll mir also ein richtiges Horoskop stellen lassen, Till? Oh, Liebling, das ist eine wundervolle Idee!«
    »Aber, Gaby, davon habe ich doch kein Wort gesagt!“
    »Nicht!? Hast du nicht eben gesagt...«
    »Du verstehst mich ganz und gar falsch, Gaby, glaub es mir! Das einzige, was ich sagen wollte ist, daß diese Tageshoroskope in den Zeitungen aufgelegter Mumpitz sind!«
    »Meinst du?!«i
    »Das meine ich nicht nur, das weiß ich!«
    »Dann ist es ja gut! Dann brauchen wir ja über dieses Thema kein Wort mehr zu verlieren!«
    »Nun, hör mal zu, Gaby… «
    »Aber ich will nicht zuhören, verstehst du, ich will nicht! Ich bin hierhergekommen, um mich zu amüsieren, und nicht, um langweilige Vorträge mitanzuhören!«
    »Ich muß dich warnen, Gaby! Es ist meine Pflicht, dich zu warnen! Dieser Horoskopfimmel wird dich noch eines Tages ins Unglück stürzen, glaub’ mir doch!«
    »Ach, du meinst wohl, es ist ein Unglück, daß ich diesem Fräulein

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