Mit einem Kuss find alles an ...
in der Nacht auf. Normalerweise schlief sie von ganz allein wieder ein.
Doch Lucy packte die Gelegenheit beim Schopf und ließ sich von ihrer kleinen Tochter vor einer großen Dummheit bewahren.
Danke, dachte sie inbrünstig und stand entschieden auf.
„Wo willst du hin?“, wollte Massimo in scharfem Ton wissen.
Sie knöpfte sich die Bluse zu. „Ich bin zwar auf deinen Kuhhandel eingegangen, aber du kannst nicht verlangen, dass ich mein Baby einfach schreien lasse. Ich bin doch keine Rabenmutter!“
„Lucy …“
„Es macht ihr Angst, ganz allein in einem fremden Zimmer zu schlafen. Sie fühlt sich einsam und verlassen“, erklärte sie hastig. „Ich muss bei ihr bleiben. Wir sehen uns morgen früh.“ Sie lief ins Schlafzimmer und schloss die Tür.
Sie lehnte sich dagegen, holte tief Luft und spähte im Halbdunkel zur Wiege. Chloe war schon wieder eingeschlafen, aber das brauchte Massimo ja nicht zu wissen.
Hoffentlich lässt sie mich bis zum späten Vormittag schlafen, dachte Lucy inbrünstig. Danach brauchte sie Massimos überwältigenden Angriffen auf ihre Standhaftigkeit – und ihrem eigenen Verlangen – nur noch zwölf Stunden zu widerstehen.
Im Halbdunkel tastete sie in ihrem Koffer nach einem Pyjama, fand aber nur ein Oberteil. Sie schlüpfte hinein und stieg in das schmiedeeiserne Bett.
Zwölf Stunden?
Sie brauchte ein Wunder, um diesen quälend süßen Kampf der Geschlechter für sich zu entscheiden.
13. KAPITEL
Peng! Rums! Polter!
Lucys Augenlider flatterten. Sie rekelte sich auf der weichen Matratze und träumte weiter. Es war ein wundervoller Traum von einer glücklichen Familie in einem rosenbewachsenen Häuschen am Meer, voll fröhlich spielender Kinder – und einem attraktiven Prinz, der ihr nachts im Bett ein nie geahntes Entzücken bereitete.
Der Deal …
Sie riss die Augen auf und stellte fest, dass sie in dem behaglichen kleinen Schlafzimmer lag, in dem schmiedeeisernen Bett, unter einer handgearbeiteten Steppdecke. Auf dem Nachttisch stand eine Vase mit frisch geschnittenen Rosen.
Lucy setzte sich auf. Warmer Sonnenschein fiel auf den erlesenen Webteppich auf dem Holzboden. Es war später Vormittag.
„Wir haben es geschafft“, flüsterte sie. „Wir haben lange geschlafen. Chloe …“
Die Wiege war leer.
Peng! Rums! Polter!
Lucy sprang aus dem Bett. Nur mit dem Oberteil des Seidenpyjamas bekleidet, das ihr kaum bis über den Po reichte, riss sie die Tür auf und rannte aus dem Schlafzimmer.
Was sie in der Küche sah, ließ sie abrupt verharren.
Chloe saß auf dem Läufer vor dem Herd, hielt zwei hölzerne Kochlöffel in den rundlichen Händen und schlug mit Feuereifer und all ihrer Kraft auf einen Kupferkessel ein, der mit dem Boden nach oben zwischen ihren Beinchen stand. Mit blau verschmiertem Mund und Kinn blickte sie strahlend zu Lucy auf.
Und hinter der „Schlagzeugerin“ stand Massimo und bereitete das Frühstück zu. Sein Gesicht war mit Mehl bestäubt, und er wirkte hinreißend fehl am Platz in der Küche.
„Buon giorno, cara.“ Er stellte einen Teller mit frisch gebackenen Blaubeer-Scones auf den Tisch, zog Lucy an sich und küsste sie auf beide Wangen. „Möchtest du Kaffee?“
Sie nickte verwirrt.
„Setz dich. Sahne? Zucker?“
„Ja.“ Verwundert sank sie auf einen Stuhl. Sie hatte Massimo um die ersten zwölf Stunden ihres Deals betrogen. Wo blieb seine Rache? Warum warf er sie nicht auf der Stelle wie einen Sack Kartoffeln über die Schulter und schleppte sie in sein Schlafzimmer?
„Hast du gut geschlafen?“ Er brachte ihr eine Tasse Kaffee mit Sahne und Zucker. Ohne auch nur den geringsten Versuch, sie zu berühren, wandte er sich wieder ab und begann, einen Picknickkorb zu füllen.
„Ich … äh … ja“, murmelte sie und nahm einen Schluck zur Stärkung.
„Bene.“ Er legte eingewickelte Sandwichs und Besteck in den Korb. „Das Wetter scheint heute sehr gut zu sein. Ich dachte, wir brechen zu einem Picknick-Brunch auf, wenn du den Kaffee getrunken hast. Es dürfte ungewöhnlich warm für die Jahreszeit werden.“ Vielsagend musterte er ihre nackten Beine. „Heißer, als ich es seit langer Zeit erlebt habe.“
Ihr Körper prickelte unter seinem glühenden Blick. Schlagartig begriff sie, dass er sie während des Picknicks zu verführen gedachte.
Hastig plante sie ihre Verteidigung. Sie wollte sich ganz dick einpacken, Chloe ständig in der Nähe behalten und sie beim leisesten Wimmern oder Niesen unter dem Vorwand einer
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