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Mit einem Kuss find alles an ...

Mit einem Kuss find alles an ...

Titel: Mit einem Kuss find alles an ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIE LUCAS
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Auslöser waren.“
    „Lass uns hinausgehen und …“
    „Nein!“ Sie wich zurück, als er erneut nach ihr greifen wollte. „Hier und jetzt will ich die Wahrheit hören.“
    Er schaute sich in der Kapelle um. Seine Freunde, seine Geschäftspartner, die Leute aus der ganzen Welt, die er bewunderte und respektierte – allesamt beobachteten sie die Szene mit fasziniertem Entsetzen. Die Fotografen machten eifrig Schnappschüsse. Die bedeutsamste Vermählung der Saison entwickelte sich gerade zu einer schrillen Tragödie, die noch größeres Aufsehen in der Öffentlichkeit erregen und somit eine höhere Auflage garantieren würde.
    Massimo war fassungslos, fühlte sich völlig überfordert von dieser demütigenden, beschämenden Situation. Er wollte um sich schlagen, seine Verzweiflung hinausschreien, den alten Mann ohrfeigen.
    Er tat nichts dergleichen.
    Ihretwegen. Es war seine Chance. Seine einzige kostbare Chance, um die einzige Frau zu kämpfen, die er je geliebt hatte.
    Er ballte die Hände zu Fäusten und hob das Kinn. „Ich habe deinen Eltern nie etwas angetan“, sagte er mit fester Stimme. „Sie waren schon tot, als ich ihren Wagen am Fuß der Klippe fand. Dein Großvater hat mir das nie geglaubt, aber es ist die Wahrheit. Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit“, betonte er mit harter Stimme und eindringlichem Blick über ihren Kopf hinweg zu Ferrazzi. „Sie wollten mich zwingen, eine Tat zu gestehen, die ich nicht begangen habe, indem Ihre Männer mich zwei Tage lang immer wieder verprügelt haben. Lucias Eltern waren bereits tot!“
    Empört wirbelte Lucy zu dem alten Mann herum. „Du hast ihn verprügeln lassen? Er war doch noch ein Kind!“
    Ferrazzi beachtete sie gar nicht. Mit verächtlicher Miene knurrte er Massimo zu: „Mein einziger Fehler war, dich laufen zu lassen, sodass du heranwachsen und mir meine Firma wegnehmen konntest. Ich hätte dich in einen Sack stopfen und mit Steinen beschwert in den See werfen sollen!“
    Sie rang nach Atem und blickte zwischen den beiden Männern hin und her. „Ihr seid Ungeheuer, alle beide“, flüsterte sie erschüttert, „und ich will nichts mehr mit euch zu tun haben. Mit keinem von euch!“
    Massimo versperrte ihr den Weg vom Altar. „Bitte bleib.“
    „Warum?“
    „Du hast mich immer um die Wahrheit gebeten. Die Wahrheit ist …“, er holte tief Luft, „… dass ich dich liebe.“
    „Was? Du … Wie bitte?“
    „Ich liebe dich“, wiederholte er ruhig. „Ti amo.“
    „Gib zu, was du meiner Familie angetan hast“, flüsterte sie. „Ich will es aus deinem Mund hören.“
    Flüchtig schloss er die Augen. Dann sah er ihr unverwandt ins Gesicht und sagte ihr die Wahrheit. „Ich habe gesehen, wie der Wagen von der Klippe gestürzt ist. Ich habe das Bersten von Metall gehört, als er unten aufgeschlagen ist. Ich bin hinuntergerannt und habe ein Baby schreien hören. Kurz bevor das Auto explodiert ist, habe ich dich aus dem Innern herausgerissen.“
    „Du behauptest also … Du hast dein Leben riskiert, um mich zu retten?“
    Er wünschte, er könnte sich als so edelmütig darstellen. „Nein. Ich habe dich aus dem Wagen geborgen, weil ich darin meine Chance auf Rache gesehen habe. Weißt du noch, dass ich dir einmal von einer amerikanischen Touristin in der Pension meiner Tante erzählt habe? Da sie sich so verzweifelt ein Baby gewünscht hat, habe ich ihr eins gegeben.“
    „Deshalb wusstest du also, dass ich in Illinois war“, murmelte Lucy. Tränen glitzerten in ihren Augen. „All die Jahre wusstest du, dass ich lebe, und hast zugelassen, dass ich in Pflegeheime abgeschoben und vernachlässigt wurde, hast mich mir selbst überlassen – bis du einen egoistischen Verwendungszweck für mich gefunden hast.“
    „Nein, Lucy, nein!“ Vehement schüttelte er den Kopf. „Ich habe meinen Fehler schon vor langer Zeit eingesehen und jahrelang nach dir gesucht, obwohl ich meinem ärgsten Feind nicht wünsche, von einem Mann wie Ferrazzi aufgezogen zu werden. Aber die Amerikanerin war wie vom Erdboden verschwunden. Deine Ziehmutter hatte den Beruf und sogar den Namen gewech selt. Vorher hieß sie nämlich Corinna A. Scott. Deshalb konnte ich dich nicht finden. Bis ich in Wentworth‘ Vergangenheit nach etwas Anrüchigem geforscht habe, um es gegen ihn zu verwenden und ihn geschäftlich auszubooten. Dabei bin ich ganz zufällig auf dich gestoßen und habe aus einem seltsamen Gefühl heraus deine Herkunft recherchiert.“ Er streckte eine

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