Mit einem Kuss find alles an ...
Handschrift.
Ich habe die dreißig Millionen Dollar, die wir in unserem Ehevertrag vereinbart haben, auf dein Konto eingezahlt. Zu züglich dreihundert Millionen, die dem aktuellen Marktwert von Ferrazzi SpA entsprechen.
Danke, dass du mir deine Zeit geopfert hast und so gut zu mir warst. Ich habe dich nicht verdient. Aber ich werde dich nie vergessen. Meine Ehefrau. Meine Liebe. Meine Einzige.
Es war keine Unterschrift vorhanden. Lucy rang nach Atem und hielt das Blatt Papier krampfhaft fest. „Wo ist er?“
„Ich habe ihn zuerst nach Rom geflogen“, erwiderte Luigi. „Dort hat er Ferrazzi SpA an Ihren Großvater überschrieben. Danach wollte er …“
„Er hat das Unternehmen abgetreten?“, unterbrach sie fassungslos. „An meinen Großvater?“
Er nickte. „Ich habe die beiden in Rom zusammen gesehen. Signor Ferrazzi sah übrigens sehr gesund und munter aus. Dass er sterbenskrank sei, ist wohl nur ein Gerücht, das er selbst in die Welt gesetzt hat.“ Er schüttelte den Kopf. „Da kann ich nur froh sein, dass ich Pilot bin und nicht zur Modebranche gehöre.“
Ermanno schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „ Scusi, Principessa . Principe Massimo hat mich gebeten, Ihnen unverzüglich etwas zu geben, sobald ich Sie sehe. Er meint, dass es Ihnen weit wichtiger ist als das Geld.“ Er griff in die Tasche seines weiten Ledermantels und zog ein zerlumptes rosa Bündel heraus.
Chloe sah es, klatschte in die Hände und gluckste vor Freude.
Hippo .
Ein Kloß stieg Lucy in die Kehle.
Massimo hatte das vergessene Kuscheltier gefunden und unverzüglich nachgeschickt, um Chloe Kummer zu ersparen, weil er wusste, wie viel es ihr bedeutete.
Wie konnte ich ihm jemals unterstellen, dass er mein Leben ru iniert hat?
Das Gegenteil war der Fall. Er hatte sie vor einer unglücklichen Kindheit bewahrt. Er stand ihr in Krisensituationen bei und behandelte Chloe wie seine eigene Tochter. Er überhäufte sie beide mit Zuneigung und Geschenken, kochte für sie, kümmerte sich um sie. Er verzauberte Chloe, indem er ihr Geschichten vorlas, und er entführte Lucy in ungeahnte Höhen der Leidenschaft. Und zu guter Letzt, obwohl sie ihn verlassen hatte, verzichtete er auf das Ferrazzi-Imperium – auf die hart erkämpfte, zwanzig Jahre lang angestrebte Trophäe.
Warum tut er das?
Die einzige einleuchtende Antwort lautete: weil er mich wirklich liebt.
Und zum Dank hatte sie ihn gedemütigt. Ihm den Ring vor die Füße geworfen. Vor den Augen der ganzen Welt.
Wer war eigentlich das Ungeheuer in diesem Szenario?
Lucy sprang abrupt auf. „Wo ist er?“, wollte sie von Luigi wissen.
„Principe Massimo wünscht, dass niemand seinen Aufenthaltsort erfährt, Principessa .“
„Sie müssen es mir sagen!“ Entschieden baute sie sich in voller Größe vor ihm auf. „Heraus mit der Sprache! Sofort!“
Er schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid. Er hat mir ausdrücklich aufgetragen, es niemandem zu sagen.“
Am liebsten hätte sie die Information aus ihm herausgeschüttelt. Doch das hätte wohl nichts genützt. Es war nicht seine Schuld. Der Mann befolgte nur seine Order. Erschöpft und bekümmert senkte sie den Kopf, strich sich mit einer Hand über das Gesicht und fragte sich verzweifelt: Wie konnte ich bloß so dumm sein und Massimos Liebe wegwerfen?
Ihre Reue kam zu spät. Nun war er für sie verloren.
Erstaunlich wendig wirbelte Ermanno seine hundertfünfzig Kilo Lebendgewicht zu Luigi herum und drängte: „Nun sag es ihr schon!“
Mit einem Anflug von Hoffnung blickte sie auf.
„Ich kann nicht“, beharrte Luigi. „Die Paparazzi sind wie Aas geier. Wenn auch nur der kleinste Hinweis durchsickert, stürzen sie sich darauf und schlachten den Principe aus. Er will in Ruhe gelassen werden. Ich habe ihm hoch und heilig versprochen, kein Wort zu verraten.“
„Na gut, dann sag ihr eben kein Wort“, räumte Ermanno ein. Er ließ seine Fingerknöchel krachen. „Flieg sie einfach da hin, wo immer er sich gerade aufhält.“
„Na ja, ich …“ Luigi zögerte, schaute von Ermanno über Lucy zu Chloe und seufzte tief. „Also gut. Ich kann mich der wahren Liebe nicht in den Weg stellen.“
18. KAPITEL
Begehrtester Junggeselle der Welt in aller Öffentlichkeit abgewie sen …
Attraktiver Prinz unter Bezichtigung eines Jahrzehnte zurück liegenden Verbrechens von Braut verschmäht …
„Das geschieht ihm ganz recht“, sagt seine frühere Geliebte Esmé Landon, Countess of Bedingford, „er hat lange
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