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Mit einem Pferd durch dick und dünn

Mit einem Pferd durch dick und dünn

Titel: Mit einem Pferd durch dick und dünn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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sind. Faß mal mit an.“ Bille packte einen zersplitterten Balken.
    „Nun sag schon, worum es sich dreht.“ Daniels Stimme klang versöhnlich.
    „Wir wollen mit unseren Pferden einen Haufen Geld machen.“
    „Gut!“ Daniels Gesicht leuchtete wie ein Sonnenaufgang im Juni.
    „Um den Kindergarten wieder aufzubauen.“
    Die Junisonne ging gleich wieder unter.
    „Sehr löblich und edel“, sagte Daniel.

    Als Bille an diesem Abend nach Hause kam, erwartete sie eine Überraschung.
    „Ein Brief vom technischen Hilfsdienst!“ sagte Bille erstaunt. „Was wollen die denn von mir?“ Ungläubig starrte sie auf das Schreiben, dem eine Urkunde angefügt war. „Sieh dir das an, Mutsch ! Eine offizielle Belobigung! Eine Anerkennung für hervorragendes Verhalten, selbstlosen Einsatz und unermüdliche Hilfeleistung bei der Hochwasserkatastrophe am 13. März dieses Jahres in Ostendorf. Na hast du Töne!“
    Bille rannte zum Telefon und rief Bettina an.
    „Hast du auch so einen tollen Brief bekommen?“ fragte Bettina, noch ehe Bille etwas sagen konnte.

    „Deshalb rufe ich doch an!“
    „Die Jungen sind ganz aus dem Häuschen, lind Daniel, der erst gar nicht so begeistert von unserem Kindergartenplan war, ist jetzt Feuer und Flamme! Nach dem Brief fühlt er sich mindestens drei Meter groß.“
    „Prima. Onkel Paul will gleich morgen mit den Bürgermeistern von Leesten und Neukirchen sprechen, damit wir die Genehmigung bekommen. Und dann müssen wir eine Menge Plakate malen, damit die Sache überall bekannt wird.“
    „Au ja. Vielleicht helfen uns ein paar aus unserer Klasse. Wir brauchen doch noch jemanden für die Spielzeugsammlung.“
    „Finden wir sicher, wenn wir ordentlich für unsere Idee
    werben. Tschüß du, ich muß Schluß machen, Mutsch wartet mit dem Abendbrot.“
    „ Tschüß — bis morgen.“

    Am nächsten Abend lag die Genehmigung für das Kinderreiten und die Spielzeugsammlung auf dem Tisch. Aufgrund der offiziellen Belobigung hatte Onkel Paul keine Mühe gehabt, die Erlaubnis zu bekommen.
    Bille, Bettina und die drei Jungen begannen mit den Vorarbeiten. Zunächst einmal suchten sie sich in der Schule Mitarbeiter.
    Und sie fanden mehr, als sie zu hoffen gewagt hatten. Eine Lawine der Begeisterung für die Aktion rollte auf sie zu. Herr Schaper, der Musiklehrer, erbot sich, mit dem Schulchor ein Konzert zu geben. Eine Arbeitsgruppe zum Reparieren des alten Spielzeugs schloß sich zusammen. Die Mädchen aus Daniels Klasse verkündeten, sie würden Plätzchen und Kuchen backen und an einem Stand verkaufen. Wieder andere wollten einen Getränkeverkauf organisieren. Und schließlich erboten sich noch einige, Stände mit Wurfspielen zu eröffnen.
    Bille und ihre Freunde entwarfen ein großes Plakat, das Onkel Paul vervielfältigen ließ und das überall in den umliegenden Orten aufgehängt wurde.
    „Das wird ja ein richtiges Volksfest“, sagte Bille glücklich, als alle sich auf dem Marktplatz von Neukirchen versammelt hatten.
    Schon vor der Eröffnung drängten sich Dutzende von Kindern auf dem Reitplatz, der sich auf der kleinen, von Sträuchern eingefaßten Anlage befand, die sonst als Kinderspielplatz diente. Der Bürgermeister hatte sich im Namen des Stadtrats bereit erklärt, die von den Pferdehufen zertrampelten Wege auf Kosten der Stadt wieder in Ordnung bringen zu lassen.
    Zottel, Bongo, Sternchen, Pünktchen und Asterix waren prächtig geschmückt. Bille und Bettina hatten ihnen bunte Schleifchen in die Mähnen geflochten und ihr Zaumzeug mit Papierblumen besteckt.
    Karlchen saß an der Kasse.
    Man sah seinem Gesicht an, daß dies der schönste Posten seines bisherigen Lebens war, vor allem, als er feststellte, wie schnell sich die Kasse füllte.
    Natürlich standen die Pferde im Mittelpunkt des Interesses, aber auch die anderen konnten sich über fehlenden Andrang nicht beklagen. Der Chor wurde mit anhaltendem Applaus belohnt, Plätzchen und Kuchen waren bald ausverkauft, und auf dem Getränkestand ging es ähnlich zu. Als Bille für die erschöpften Pferdeführer einen erfrischenden Trunk holen wollte, gab es nur noch Sprudel ohne Geschmack. Zum Glück halfen Mutsch und Onkel Paul mit einer Nachlieferung von Gebäck und Getränken aus.
    Zwischendurch hielten der Bürgermeister und der Direktor der Schule ihre Reden, lobten die Initiative der jungen Helfer und ermunterten die Bürger zu weiteren Spenden.
    Helga und Heike betreuten den Stand, an dem gebrauchtes Spielzeug entgegengenommen

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