Mit einer Prise Glück und Liebe
sitzen, nehme seine Hand und lege sie auf mein Herz. »Du und ich, all das macht mich so glücklich, dass ich Angst bekomme.«
Er küsst mich liebevoll auf die Stirn. »Vielleicht können wir ja einfach nur glücklich sein. Nicht alles steht unter einem schlechten Stern.«
Ich lache leise. »Das vergesse ich manchmal.«
Ich schmiege mich an ihn und zwinge mich, zu akzeptieren, dass ich glücklich bin. Kein Drama, keine Katastrophen, keine erbitterten Streitereien, sondern die perfekte Ergänzung zu mir, wie zwei Puzzleteilchen.
Ich habe keine Ahnung, wie spät es ist, als mich das Telefon aus dem Schlaf reißt. Ich fahre hoch und nehme es vom Nachttisch. »Hallo?«, krächze ich.
»Hast du geschlafen, Mom? Tut mir leid. Normalerweise bist du um diese Uhrzeit immer wach.«
»Das ist eine lange Geschichte. Warte, ich ziehe mir nur meinen Morgenmantel über, dann können wir reden.« Jonah ist ebenfalls aufgewacht. »Sofia« forme ich lautlos mit den Lippen und bedeute ihm, weiterzuschlafen. Mit einem Anflug von Verlegenheit – wenn auch nicht so schlimm, wie ich dachte – tappe ich nackt durchs Zimmer, nehme meinen Morgenrock und gehe in die Küche. »Tut mir leid, Schatz.« Meine Stimme ist immer noch rau. »Ich freue mich so, deine Stimme zu hören, Sofia.«
»Du hast vorhin geflüstert. Ist jemand bei dir? Etwa der Typ mit dem Pulli?«
»Sofia! Nein!«, stoße ich hervor, ehe mir bewusst wird, wie albern es ist, es zu leugnen. »Äh. Ja.«
»Mom!«, ruft sie aufgeregt. »Du bist so süß! Du musst mir alles über ihn erzählen.«
»Bald, versprochen. Aber nicht jetzt, okay?«
»Wieso bist du nicht in der Backstube? Es ist vier Uhr.«
»Ich musste für ein paar Tage schließen«, antworte ich und bemühe mich, unbeschwert zu klingen. »Probleme mit dem Boiler. Aber genug von mir. Erzähl mir, wie es dir geht. Was gibt es Neues? Wie geht es Oscar? Und was ist mit den Vorwehen?«
»Oh, Mom«, sagt sie. »Es ist so schwer.« Und dann tue ich das Einfachste, was man als Mutter tun kann: Ich höre zu, während sie mir ihr Herz ausschüttet. Sie hat Angst und fühlt sich einsam und ist voller Hoffnung und so verliebt in ihren Mann. Sie macht sich Sorgen um das Baby und darüber, die Geburt mutterseelenallein hinter sich bringen zu müssen.
Wenigstens habe ich in diesem Punkt gute Nachrichten: »Ich weiß ja, dass du Nancy und Poppy nicht um dich haben wolltest, aber wie wär’s, wenn Lily käme? Sie will unbedingt bei dir sein und dir die Hand halten.«
»Ich wünschte, du könntest herkommen.«
»Du hast ja keine Ahnung, wie oft ich darüber nachdenke, aber es geht einfach nicht.«
»Das ist mir klar. Absolut. Und es wäre toll, wenn Oma herkäme. Ich brauche jemanden um mich herum. Ich bin wirklich einsam.«
»Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte dir all das ersparen.«
Sie holt tief Luft, und ich sehe sie vor mir, wie sie die Schultern strafft. »Wie geht es Katie? Sie klingt so glücklich! So habe ich sie noch nie erlebt. Du bist eine tolle Mutter!«
»Oh, nicht ich bin diejenige, die sie am meisten ins Herz geschlossen hat, sondern meine Mutter. Ihre Liebe zu den Blumen verbindet die beiden. Ehrlich gesagt, ist sie ziemlich geknickt, weil Lily zu dir fliegt.«
»In diesem Fall muss sie bei Katie bleiben. Ich bin erwachsen, ich komme schon irgendwie klar.«
»Sogar Erwachsene brauchen manchmal Hilfe, Schatz. Ich bin ja für Katie da. Sie kommt schon zurecht.« Ich senke die Stimme. »Wir haben heute ihre erste Periode gefeiert. Ist das zu fassen?«
Sofia bricht in Tränen aus.
»Liebes, was ist denn?«
»Ich bin nur so froh, dass sie bei dir ist. Stell dir nur vor, Mom, sie würde immer noch in dieser Crackbude hausen. Ich bin so dankbar. Danke.«
»Sie ist ein tolles Mädchen, Sofia. Und sie war mir eine Riesenhilfe.« Merlin ist hereingekommen, setzt sich vor mich hin und legt mir eine Pfote auf den Fuß. »Ich glaube, ihr Hund muss raus. Er sitzt hier und starrt mich ganz eindringlich an.«
»Ich sollte sowieso Schluss machen. Ich muss ein bisschen schlafen. Ich bin völlig neben der Spur.«
Ich lache leise. »Schlaf hilft. Außerdem bist du in einem Zustand, in dem die Gefühle ohnehin ständig Achterbahn fahren, auch ohne all die Probleme, mit denen du dich im Augenblick herumschlägst.«
»Sag Oma, sie soll mich anrufen, wenn sie ihre Flugdaten hat. Ich kümmere mich hier um alles. Und sag ihr, dass ich ihr wahnsinnig dankbar bin, dass sie kommt.«
»Mache ich.« Ich
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