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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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lege auf und bleibe noch eine Minute in der dunklen Küche sitzen, voller Sorge um meine Tochter, die so weit weg ist, ganz allein, und sich so sehr wünscht, ihre Mom wäre bei ihr. Kann ich es nicht doch irgendwie bewerkstelligen? Kann jemand anderer für mich hier die Stellung halten?
    Aber selbst wenn ich jemanden fände, ist es nicht richtig, Katie noch mehr Kummer zu bereiten. Sie mag wütend auf Lily sein, aber ein geregelter Tagesablauf ist ein wesentlicher Faktor für die Heilung – die Blumen, regelmäßige Mahlzeiten, ihr Hund, ihr Zimmer. Sie wächst und gedeiht wie eine Pflanze im richtigen Boden, und es ist meine Aufgabe, für den schützenden Zaun zu sorgen, damit ihr nichts passiert.
    Merlin hebt die Pfote und tippt leicht auf meinen Fuß. »Entschuldige«, sage ich. »Du musst raus. Das habe ich völlig vergessen.«
    Er bellt leise und macht eine Kopfbewegung, als wollte er mich auffordern, mitzukommen. Ich folge ihm die Treppe hinauf und frage mich, ob eine Katze so etwas jemals tun würde. Er führt mich in das Zimmer unterm Dach, wo Katie sich unter der Decke zusammengerollt hat. »Ist alles in Ordnung, Katie?«
    »Nein«, sagt sie. »Ich habe sehr schlimme Bauchkrämpfe und weiß nicht, was ich machen soll.«
    Ich streiche ihr über die Stirn. »Das tut mir leid. Es wird nicht immer so schlimm sein, aber wenn doch, sind eine Ibuprofen-Tablette und ein schönes heißes Bad genau das Richtige.«
    »Jetzt?«
    »Klar. Das hilft.«
    »Ich will aber nicht nach unten. Da ist ein Mann in deinem Zimmer.«
    Ihre Worte treffen mich mitten in die Magengrube, und für einen Moment frage ich mich, welche Konsequenzen ihre Entdeckung für uns alle hat. »Ja, das stimmt. Es tut mir leid, wenn dir das Angst macht. Ich dachte, du schläfst.«
    »Es ist mir egal.«
    »Es ist nur Jonah. Er schläft, außerdem ist die Tür zu. Nach einem heißen Bad würdest du dich gleich viel besser fühlen. Ich sorge auch dafür, dass er nicht herauskommt.«
    »Nein. Das ist total peinlich.«
    Ich überlege kurz, ihn wegzuschicken, aber auch das erscheint mir nicht richtig. »Ich kann dich nicht zwingen, aber helfen würde es dir definitiv. Bleib liegen. Ich hole dir eine Tablette.«
    Unvermittelt schlägt sie die Decke zurück und steht auf. »Ich nehme ein Bad«, knurrt sie, als würde sie mir damit einen Gefallen tun. »Ich fühle mich sowieso total dreckig.«
    »Sehr gut.« Ich kraule Merlins Kopf. »Und bedank dich bei deinem Hund. Er hat mich geholt.«
    Als ich in mein Schlafzimmer zurückkehre, ist die völlig erschöpfte Katie endlich eingeschlafen, und die Sonne schiebt sich langsam über den Horizont. Jonah liegt in meinem Bett, splitternackt, die Arme auf den Laken ausgebreitet. Ein Fuß ragt unter der Decke hervor. Milo hat sich an seine Seite gekuschelt, und als ich hereinkomme, streckt er sich genüsslich und beginnt lautstark zu schnurren.
    Ich bleibe neben dem Bett stehen und betrachte meinen schlafenden Geliebten im grauen Licht des Morgens – sein stoppeliges Kinn, das zerzauste dunkle Haar, seinen wunderschön geschwungenen Mund. Ich will ihm ein Brot backen, um dieses Gefühl in meinem Innern festzuhalten, etwas ganz Besonderes, nur für ihn; mit einem Hauch dessen, was über meine Seele hinwegzustreichen scheint, wenn ich ihn bewundernd betrachte – Mandeln vielleicht. Walnüsse. Und Honig, für die Kruste in der Farbe seines Haars.
    Es ist, als vibriere mein Körper vor Energie, als wäre er von Sonnenschein erfüllt.
    Ich presse meine Fingerspitzen auf den Mund. Ich bin verliebt. Und wie jede verliebte Frau lege ich mich neben ihn, ganz leise, um ihm beim Schlafen zuzusehen. Ich mustere sein Ohr, die helle Haut auf seiner Schulter. Sie ist makellos. Nicht einmal eine Sommersprosse.
    Er hat ein Auge geöffnet und sieht mich an. Aus meiner Position kann ich seine Krähenfüße erkennen, vereinzelte silbrige Stoppeln an seinem Kinn. Er blinzelt, schließt das Auge wieder und seufzt. Blindlings tastet er nach meiner Hand, zieht sie über die Decke zu sich und küsst meine Finger – einen, zwei, drei –, ehe er sie unter sein Kinn legt, als wäre es seine eigene Hand. Wir dösen noch eine Weile, aber ich kann nicht mehr schlafen. Ich bin hellwach. Ich stupse ihn an. »Ich hätte Lust, frühstücken zu gehen.«
    »Musst du jeden Tag so früh raus?«
    »Ja, ich betreibe eine Bäckerei. Das Brot backt sich nicht von allein.«
    Er seufzt. »Ich dachte, du wärst meine Seelenverwandte, aber das würde bedeuten,

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