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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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Kind geliebt habe. »Du bist eine alte Seele, stimmt’s?«
    Er hebt eine Pfote und legt sie mir auf den Unterarm, dann beugt er sich vor und leckt mir ganz behutsam eine Träne von der Wange.
    »Mir ist absolut klar, wieso du dich in ihn verliebt hast«, sage ich zu Katie. »Er hat ein großes Herz, stimmt’s?«
    Sie nickt und tätschelt ihm den Kopf.
    »Ich schätze, wir müssen überlegen, wie wir ihn Milo vorstellen, damit die beiden sich kennenlernen können.«
    »Könnte ich ihm etwas zu fressen geben und dann mit ihm nach oben gehen? Ich bin supermüde.«
    »Natürlich. Gern.«
    »Ich wollte nicht lauschen, aber ich habe dich vorhin weinen gehört. Ist es … wegen meinem Vater?«, fragt sie, als wir etwas von dem Hundefutter, das wir gekauft haben, in einen Napf füllen.
    »Nein. Ich bin nur auf jemanden wütend, das ist alles.« Merlin beschnüffelt das Fressen kurz, ehe er alles auf einen Schlag hinunterschlingt. »Ich werde dir alles erzählen, was ich über deinen Vater erfahren habe, sobald ich etwas weiß, versprochen. Ist das in Ordnung für dich?«
    »Ja.«
    Ich beschreibe mit dem Finger ein Kreuz auf meiner Brust und halte die Hand hoch. »Versprochen. Ehrenwort.«
    Nachdem die beiden in Katies Zimmer verschwunden sind, kehre ich in die Backstube zurück, um mich um die Brote zu kümmern. Ich denke an Cat, an die abfälligen Bemerkungen meines Bruders, an den tiefen Riss in meiner Familie, an Dane und meine Schwester Stephanie.
    Dane ist mein Exmann, den ich wahrscheinlich nie wirklich geliebt habe. Er kam als Betriebsleiter für die gesamte Gallagher Group zu uns.
    Bis zu diesem Zeitpunkt agierten unsere einzelnen Restaurants gewissermaßen jedes für sich. Doch Dane schuf eine neue Struktur, die es uns gestattete, die Bestellungen, das Personal, die Lagerung der Waren, die Buchhaltung und derartige Dinge zentral zu verwalten. Er führte das Internet ein und schaffte die Voraussetzungen, die ein modernes Unternehmen für den Sprung ins 21. Jahrhundert brauchte. Der Mann war ein Geschenk des Himmels. Innerhalb von nur einem Jahr verzeichneten wir einen Gewinnzuwachs von dreiundzwanzig Prozent.
    Er konnte auch sehr gut mit meinem Vater und schaffte es, ihn aus seinem starrsinnigen Trott – »Die Dinge müssen genau so gemacht werden, wie ich es sage« – zu reißen. Mein Dad fühlt sich verpflichtet, alles dafür zu tun, dass die Gallagher Group gut läuft. Das glaubt er seinem Vater, der das erste Gallagher’s am Highway zum Pikes Peak eröffnete, schuldig zu sein. Das Restaurant hat sich zum wahren Touristenmekka entwickelt, läuft hervorragend und ist auf sämtlichen Postkarten zu sehen. Heute betreiben es meine Schwester Sarah und mein jüngerer Bruder Liam. Sie stellen ihre eigenen Kuchen und Eiscremes her und verkaufen Ansichtskarten und Bücher über den Pikes Peak. Das Restaurant selbst ist hell und freundlich, mit vielen Nischen und Tafeln auf den Tischen, auf denen die Geschichte der Gegend erzählt wird. Die Leute kehren in erster Linie dort ein, weil es der perfekte Stopp auf dem Rückweg vom Gipfel ist, wenn die Touristen müde und durstig sind und ihre Eindrücke von der atemberaubenden Fahrt sacken lassen wollen.
    Außerdem gehören das Erin Steakhouse, das mein Vater in den Sechzigern eröffnet und zu einem der beliebtesten Restaurants in der Stadt gemacht hat, und das Banshee, Ryans Pub, zu unserem Familienunternehmen.
    Ich war von Anfang an von unserem Geschäft begeistert, vor allem von unserem Steakhaus, das meine Schwester Stephanie heute gemeinsam mit meinem Vater leitet. Genau das hatte ich mir immer gewünscht – das Geschäft von der Pike auf zu lernen und mich in den Dienst der Familie zu stellen –, doch es war so demütigend für meinen Vater, miterleben zu müssen, wie ich mit fünfzehn ausgerechnet in diesem Restaurant schwanger wurde, dass er mich danach nicht mehr dort duldete.
    Also arbeitete ich während der Sommerferien in Gallagher’s Café an der Kasse. Ich genoss es, mich mit den Gästen zu unterhalten, und war stolz auf meinen Status als waschechte Einwohnerin von Colorado Springs, wenn die Leute begeistert von der Schönheit der Natur schwärmten. Ich liebte all das. Aber ich musste aufs College, und da sich Ausbildung, Sofia und ein Job, für den ich ein paar Meilen fahren musste, nicht unter einen Hut bringen ließen, arbeitete ich stundenweise von zu Hause aus. Bürokram, den meine Mutter hasste. Ich hingegen hatte ein Talent dafür – nicht, dass

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