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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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Pfütze, wie sie entsteht, weil man versehentlich den Gartensprenger angelassen hat. Sondern ein See, der sich über den Garten und den Bürgersteig erstreckt und über die uralte Gehsteigkante in den Gully schwappt. »Was, zum Teufel, ist denn hier los?«
    Sekunden später habe ich mein Telefon aus der Tasche gezogen und wähle die Nummer meines Mentors. Eine Stimme mit einem ausgeprägten Italo-Brooklyn-Akzent meldet sich. »Ramona«, sagt Cat. »Ist Sofia schon unterwegs?«
    »Ja, aber das ist nicht der Grund, weshalb ich anrufe. Ich habe ein Problem. Mein Garten ist überschwemmt. Offenbar ist ein Rohr geplatzt. Wen soll ich jetzt anrufen?«
    »Ich melde mich gleich wieder.«
    Ich lege auf und stemme die Hände in die Hüften. Eine Mischung aus Angst und tiefer Bestürzung überfällt mich. Ich kann mir im Augenblick keine größere Reparatur leisten, weil mir schlicht und einfach das Geld dafür fehlt.
    Leise fluchend umrunde ich den See, um zum Haus zu gelangen. Wie soll ich morgen früh den Laden aufmachen, wenn alles unter Wasser steht?
    Kurz darauf ruft Cat zurück. »Henry, mein Klempner, kommt gleich rüber, um sich das Ganze anzusehen. Ich habe hier noch ein kleines Problem im Restaurant, aber in einer Stunde bin ich bei dir.«
    »Es genügt schon, dass du für mich angerufen hast, Cat«, wiegle ich ab. Ich versuche, ihm gegenüber gewisse Grenzen zu wahren. »Das hat mir schon sehr geholfen. Aber jetzt komme ich allein klar.«
    »Ich habe keinen Zweifel daran, dass du es allein schaffst, tesoro mio . Aber du hattest heute einen schlimmen Tag. Es wird dir guttun, eine Schulter zum Anlehnen zu haben.«
    Ich spüre einen Schmerz hinter meinem linken Auge und bringe nicht die Energie auf, ihm zu widersprechen. »Gut. Ich bin hier.«
    Eine Viertelstunde später steht Henry vor der Tür und erklärt mir, das Problem sei ein geplatztes Wasserrohr von der Straße zum Haus. Ich hatte in der Vergangenheit schon häufiger Ärger mit den alten Rohren – sie bestehen aus Ton, und die Wurzeln der Bäume setzen ihnen jedes Frühjahr schwer zu –, aber geplatzt ist noch nie eines.
    Natürlich wird die Reparatur Tausende Dollar kosten, und natürlich bleibt mir nichts anderes übrig, als Ja zu sagen. Die Reparaturkosten werden meinen Kreditkartenrahmen endgültig ans Limit bringen, und als ich allein in der Dunkelheit stehe, beschleicht mich der Verdacht, dass mein Traum von meiner eigenen Bäckerei nun möglicherweise endgültig ausgeträumt ist. Dabei bin ich mit einer grundsoliden Geschäftsidee, einem Abschluss in Betriebswirtschaft und Marketing und einer vernünftigen Menge Eigenkapital an den Start gegangen, aber die Wirtschaftslage und die Kreditraten zwingen mich in die Knie.
    »Schaffen Sie es, heute Abend noch das ganze Wasser aus diesem Garten rauszupumpen?«, frage ich den Klempner.
    Er schüttelt den Kopf. »Tut mir leid. Aber wir kriegen das im Handumdrehen hin. Ich weiß, dass es auf den ersten Blick schlimm aussieht, aber wir müssen nur ein Loch graben, damit wir an das geplatzte Rohr herankommen und es austauschen können. Morgen Nachmittag ist alles so gut wie neu.«
    »Na gut. Danke.«
    Gerade als er zu seinem Laster geht, fährt ein blauer Geländewagen vor, aus dem ein großer, schlanker Mann mit silbrigem Haar aussteigt. Er bleibt kurz stehen und schüttelt Henry die Hand, und die beiden wechseln ein paar Worte in typischer Männersprache.
    Cat Spinuzzi geht auf die siebzig zu, auch wenn er beharrlich behauptet, er sei sechzig, und ist durchtrainiert genug, dass man es ihm abkauft. Statt wie viele andere Männer joggen zu gehen, absolviert er jede Woche eine Reihe knallharter Squashmatchs und macht täglich seine Sit-ups. Als er näher kommt, steigt mir der Duft seines Aftershaves in die Nase. »Er sagt, es sei nicht weiter schlimm. In zwei Tagen kannst du den Laden wieder aufmachen, kein Problem.«
    Ich nicke. Zwei Tage ohne Einnahmen, dafür aber diese riesige Reparaturrechnung, bringen mich dem endgültigen Aus gefährlich nahe.
    »Unterhalten wir uns«, sagt er und schiebt mich in Richtung Garten. »Mach mir einen Espresso, Ramona. Hast du zufällig welche von diesen leckeren kleinen Croissants da, die ich so gern mag?«
    »Das weißt du doch ganz genau. Komm rein.«
    Wir gehen nach oben in die Küche meiner Wohnung, wo er sich an den Tisch setzt. Er trägt Jeans und ein tadellos gebügeltes blaues Hemd, dazu einen Blazer aus Seiden-Leinengemisch und die sündhaft teuren italienischen

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