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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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einzigen Bandnamen mehr nennen können.
    »Hier«, sagte er und reichte mir ein Album. »Nimm es einfach mit nach Hause und hör es dir an. Vielleicht gefällt es dir ja.« Er drückte es an seine Brust. »Du wohnst doch hier in der Gegend, oder? Und bist nicht nur auf der Durchfahrt nach Texas?«
    »Ich bin den Sommer über bei meiner Tante«, antwortete ich und deutete aus einem Impuls heraus auf meinen Bauch.
    »Im Exil, ja?« Er zwinkerte, was es mir gestattete zu lächeln. Zum ersten Mal an diesem Tag fühlte ich mich wie ein normaler Mensch. Ich nickte verschwörerisch.
    »Dann nimm es mit und komm nächste Woche wieder vorbei, um mir zu erzählen, wie du es fandest.«
    Ich betrachtete das Cover. Stevie Ray Vaughn. »Ernsthaft?«
    »Klar.« Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen und zeigte um sich auf den leeren Laden. »Ich denke nicht, dass die anderen Kunden es vermissen werden.«
    »Ich muss aber vorher meine Tante fragen, wann wir wieder herkommen.«
    »Okay.« Das Telefon läutete, und er kehrte in den vorderen Teil des Ladens zurück. »Wie heißt deine Tante?«
    »Poppy Callahan.«
    »Ich kenne sie. Nette Frau.«
    »Stimmt.«
    Er hob den Hörer ab, während ich noch ein wenig weiterstöberte und mich fragte, was ich mir nun, da ich eine Platte von Stevie Ray Vaughn in der Hand hatte, noch kaufen könnte, ohne wie ein albernes Mädchen dazustehen. Ich ging die Bestände durch und betrachtete die Platten von The Cure und U2 und anderen Bands, von denen ich wusste, dass die Alternativen sie gern hörten, obwohl ich mir in Wahrheit am liebsten etwas von Madonna ausgesucht hätte. Aber vielleicht hält er dich dann für eine Idiotin , sagte mir meine innere Stimme.
    Ich musste wieder an meine Tante und ihren Befehl denken, mich nicht kleinkriegen zu lassen. Also nahm ich das Madonna-Album aus dem Regal und ging damit zur Kasse. Erst als ich davorstand, fiel der Groschen: Like a Virgin hieß Madonnas berühmter Song, was ich ja rein technisch gesehen nicht mehr war, aber darum ging es in dem Song ja ohnehin nicht.
    Der Typ telefonierte immer noch und machte sich irgendwelche Notizen auf einem Zettel. Ich dachte, er nehme eine Bestellung auf oder so. Er wiederholte eine Reihe von Namen und Preisen, hob eine Hand und machte eine kreisende Bewegung, um mir zu verstehen zu geben, dass sein Gesprächspartner kein Ende fand.
    Erst als er an die Kasse trat und den Betrag eingab, sah ich, dass seine linke Hand deformiert war. Nein, nicht deformiert, sondern eher durch einen Unfall verstümmelt. Die ersten beiden Finger waren lediglich Stummel, und auch vom Ring- und kleinen Finger fehlte ein Stück. Entsetzt starrte ich darauf, ehe mir bewusst wurde, dass ich dasselbe tat wie die Leute mit mir. Und dabei hatte er mich nicht angestarrt!
    »Ich habe sie mir letzten Sommer mit der Kreissäge abrasiert«, erklärte er sachlich.
    »Tut mir leid, ich wollte nicht hinstarren. Die Leute haben mir den ganzen Tag auf den Bauch geglotzt, deshalb weiß ich nur zu gut, wie das ist.« Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen.
    »Hey, mach dir deswegen keinen Kopf.« Er nahm das Album vom Tresen. »Wie heißt du überhaupt?«
    »Ramona.«
    Er lachte leise, ein volles, sattes Geräusch. »Ich bin Jonah. Das reimt sich.«
    Ich musste lachen. Und abermals fiel das Gefühl der Scham und der Demütigung von mir ab. Ich überlegte krampfhaft, wie ich das Gespräch in Gang halten könnte, aber mir fiel nichts ein.
    Er blickte auf das handgeschriebene Schild auf der Rückseite und notierte die Nummern auf einen Kassenblock, zwischen dessen Seiten ein Blaupapier lag. Mir fiel auf, dass er perfekt geschwungene Augenbrauen besaß, die seinem Gesicht etwas Elegantes verliehen. Im Hintergrund lief Musik, etwas Schwermütiges mit langsamen, schweren Trommelklängen. Er stand da, mit gesenktem Kopf, ganz in seine Arbeit vertieft.
    »Was ist dein Lieblingsalbum?«, fragte ich unvermittelt. »Bestimmt kennst du dich mit Musik gut aus, wenn du in einem Plattenladen arbeitest.«
    »Das tue ich allerdings«, bestätigte er. Mit einem Mal wirkte sein Gesicht traurig – so traurig, dass ich am liebsten in Tränen ausgebrochen wäre. »Diese Geschichte hebe ich mir fürs nächste Mal auf.« Hinter mir ertönte die Türglocke. »Da ist deine Tante.«
    »Hallo, Jonah«, rief sie. »Wie ich sehe, hast du meine Nichte kennengelernt.«
    »Wir haben uns über Musik unterhalten.«
    »Hast du meine Bestellung bekommen?«, fragte meine Tante. »Die

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