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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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Doors?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich nächste Woche.«
    »Auch in Ordnung. Dann bringe ich dir ein Brot mit.«
    »Das wäre toll.«
    »Bist du so weit, Süße?«, fragte Poppy.
    Ich nickte. »Aber ich habe nicht das ganze Geld ausgegeben.«
    Sie legte den Arm um mich. »Das macht nichts. Lass uns nach Hause fahren und ein kleines Nickerchen machen, ja?«
    Auf dem Weg hinaus winkte ich Jonah zum Abschied zu. Er hob das Kinn, dann setzte er sich wieder an seinen Tisch.
    Als wir ein paar Tage später aus dem Garten hereinkamen, sagte Poppy zu mir: »Ich muss jetzt backen und könnte deine Hilfe gebrauchen.«
    »Ich wollte eigentlich lesen.« Ich verschlang gerade zum dritten Mal Mistrals Tochter , einen Roman, den ich nie leid wurde. Ich hatte gerade wieder von vorn angefangen und war bei dem Teil, in dem sie in Paris lebte und Künstlern Modell stand. Die Geschichte war so romantisch, dass ich am liebsten auf der Stelle nach Paris gefahren wäre und Absinth getrunken hätte, was auch immer das sein mochte.
    »Ich brauche dich aber. Heute Morgen backen wir, und danach kannst du lesen. Außerdem tut es dir nur gut.«
    »Wieso? Brot kann man doch auch beim Bäcker kaufen. Zwanzig verschiedene Sorten.«
    »Aber keines schmeckt so wie das aus dem Sauerteig-Starter deiner Großmutter.« Sie nahm eines der Glasgefäße mit dem schaumigen, stinkenden Zeug und stellte es auf den Tisch. »Er ist schon über hundert Jahre in Familienbesitz.«
    »Ich dachte, du benutzt ihren nicht.«
    »Doch, natürlich. Aber ich experimentiere auch mit meinem eigenen.«
    Ich drehte das Glasgefäß hin und her. »Wie lange hält so ein Teig?«
    »Ein Mutterteig wie dieser kann Jahrzehnte leben, vielleicht sogar Jahrhunderte. Der hier stammt aus Irland und kam bis nach Buffalo, in den Wilden Westen.«
    Meine Großmutter hatte mir immer wieder Einzelheiten der Lebensgeschichte unserer irischen Vorfahrin erzählt. Der Starter wurde von der Mutter an die Tochter weitergereicht, von Generation zu Generation. »Aber ich verstehe nicht, dass er nie kaputtgehen kann.«
    Poppy nahm eine großzügige Portion des schaumigen, blassgelb-weißlichen Starterteigs heraus und gab ihn in eine Schüssel. »Weil«, sagte sie, »wir ihn jede Woche auffrischen und so dafür sorgen, dass er gesund bleibt.« Sie drehte den Wasserhahn auf und hielt den Finger darunter. »Als Erstes geben wir handwarmes Wasser dazu.« Als das Wasser die richtige Temperatur erreicht hatte, gab sie mir ein Zeichen. »Los.«
    Ich hielt den Finger unter den Hahn. Das Wasser war exakt so warm wie meine Hand. Poppy füllte einen gläsernen Messbecher und rührte das Wasser in den Teig. Sofort begann er noch mehr zu schäumen.
    »Wie cool«, meinte ich. »Wie ein chemisches Experiment.«
    Poppy grinste. »Genau das ist es. Die Hefekulturen sind lebendig und haben Hunger.«
    »Funktioniert es nur mit einem alten Starterteig?«
    »Absolut nicht. Erinnerst du dich an den einen, den ich gerade dahatte, als du gekommen bist? Der ist ganz neu. Ich habe ihn frisch angesetzt.« Sie hob eine Tasse Mehl darunter, füllte die Masse in eine saubere Schüssel und deckte sie mit einem Leinentuch ab, das mit einem Einweckgummi befestigt wurde. »Der Teig muss atmen können«, erklärte sie. »Und er braucht ein bisschen Zeit zum Wachsen. Heute Abend stelle ich ihn in den Kühlschrank zurück.«
    Ich beugte mich vor und sog den scharfen Geruch in meine Lunge. »Und was soll ich tun?«
    »Ich lasse dich später mit dem Sauerteig arbeiten, aber jetzt backen wir erst einmal ein paar normale Hefebrote. Hat dir deine Mutter überhaupt nicht beigebracht, wie man backt?«
    »Meine Mutter? Machst du Witze?« Für meine Mutter war Kochen das Werk des Teufels, mit dem die Frauen an den Herd gefesselt werden sollten. Da mein Dad mehrere Restaurants besaß, brauchte sie nicht zu kochen, und freiwillig tat sie es auch nicht. Niemals. »Mir fällt kein einziges Gericht ein, das meine Mutter kochen kann.«
    »Oh, sie kann durchaus kochen, sie will es nur nicht. Also. Schritt eins: Die Hände gründlich mit Seife waschen und mit einem sauberen Handtuch abtrocknen.« Sie reichte mir eines. »Die dünnen, weißen Tücher sind für die Brote und die bunten aus Frottee für die Hände.«
    Ich folgte ihren Anweisungen und sah zu, wie Poppy die Zutaten auf der großen Kücheninsel aufstellte, die so alt war wie das Haus selbst – Tüten mit Roggen-, Vollkorn- und Weißmehl, Salz, Backpulver, Hefe, Öl, Butter und

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