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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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niederschmetternd für dich sein.«
    »Absolut. Ich habe so lange gewartet und gebetet, dass er wieder aufwacht. Ich habe an seinem Bett gesessen, habe ihm vorgelesen und versucht, ihm Mut zuzusprechen, und jetzt ist er endlich bei Bewusstsein und erträgt nicht, dass ich da bin?«
    »Ich bin sicher, das ist nicht der Punkt, Sofia. Mag sein, dass er unter Schock steht und wütend und durcheinander ist, aber das hat nichts mit dir zu tun.«
    »Ich weiß. Genau das sage ich mir auch die ganze Zeit, aber es ist verdammt schwer. Ich bin nicht so hart im Nehmen wie du.«
    Ich lache halbherzig. »Ich bin so hart wie ein Gummibonbon, Schatz. Wie wär’s, wenn ich dir ein bisschen Unterstützung schicke?«
    »Kommst du her?« Hoffnung liegt in ihrer Stimme.
    Es schmerzt. »Ich kann nicht, Schatz, da wir im Moment so knapp bei Kasse sind. Ich kann die Bäckerei zurzeit nicht allein lassen, und außerdem ist da noch Katie.«
    »Ich weiß. Das verstehe ich auch. Trotzdem wünschte ich, du wärst hier. Das würde alles so viel einfacher machen.«
    »Wir wär’s mit einem Tanten-Paar stattdessen? Poppy und Nancy fliegen zu dir, wenn du willst. Sie sind schon ganz aufgeregt.«
    »Ich weiß, wie sehr du die beiden liebst, Mom«, sagt sie leise. »Aber sie sind ziemlich exzentrisch, und wir sind hier in einem Militärkrankenhaus … Ich weiß nicht recht.« Sie beginnt leise zu weinen, dann stößt sie einen Fluch aus. »Verdammt noch mal, ich sage mir ständig, dass ich nicht so herumheulen soll, aber ich kann nicht anders.«
    Einen Moment lang wäge ich meine Alternativen ab. Wäre es besser, die Bäckerei in der Obhut von jemand anderem zu lassen? Katie mit nach Texas zu nehmen, um mich um Sofia kümmern zu können?
    Nein. Ausgeschlossen. »Ich wäre so gern bei dir, Sofia. Ich hoffe, du weißt das.«
    »Natürlich. Und du weißt auch, wie sehr ich unsere beiden Tanten liebe. Trotzdem wünschte ich, du wärst hier.«
    Ich kann nur über mein Glück staunen, eine Tochter wie Sofia zu haben, die so großen Wert auf meine Gegenwart legt. Die mich braucht und mich um sich haben will. »Nancy ist Hebamme, vergiss das nicht«, sage ich, um einen unbeschwerten Tonfall bemüht. »Vielleicht wäre es nicht schlecht, jemanden mit medizinischen Kenntnissen um sich zu haben. Und Oscar liebt Poppy. Es könnte doch sein, dass ihm das hilft.«
    »Möglich.« Sie holt tief Luft. »Wann kommen sie?«
    »Sie müssen noch einige Dinge erledigen. In ein, zwei Wochen. Ich sage dir Bescheid.«
    »Okay. Tja, ich sollte dich wohl wieder an die Arbeit gehen lassen. Welche Brote backst du heute?«
    Ich zähle unsere heutigen Spezialitäten auf – Sonnenblumen-Haferbrot, Vollkorn-Hirsebrot und das knusprige Sauerteig-Rustika. Aber in Wahrheit geht es ihr nicht um die Brote, sondern darum, sich abzulenken und sich für kurze Zeit mit ganz normalen Alltagsdingen zu beschäftigen. »Oh, weißt du, was passiert ist? Ich habe einen Mann wiedergetroffen, den ich kennengelernt habe, als ich mit dir schwanger war.«
    »Das gibt’s doch nicht! Der Typ mit dem Pullover?«
    Ich werde rot. Ich habe völlig vergessen, dass ich ihr von Jonahs Pullover erzählt habe, den ich bis zum heutigen Tag in einer Truhe aufbewahre. Als Mädchen hat Sofia mit Begeisterung in den alten Erinnerungsstücken gestöbert und wollte unbedingt die jeweilige Geschichte dazu hören – meine Rollschuhe, das Sammelalbum, das ich im Sommerlager gebastelt habe, ein Buch mit Autogrammen und Fotos. Und der Pullover. Sie hat ihn sogar immer angezogen. »Ja. Ziemlich wilde Geschichte, was? Er hat Katies Hund eingefangen, als er aus dem Garten ausgebüxt ist, und ihn zurückgebracht.«
    »Und ist er immer noch so heiß wie früher?«
    Ich hätte nie mit Jonah anfangen dürfen. Es ist kindisch und komplett schwachsinnig, ihr jetzt schon von ihm zu erzählen, so als bestünde allen Ernstes die Chance, dass sich etwas daraus entwickelt.
    Meine Mutter hat völlig Recht. Ich sollte es inzwischen doch besser wissen.
    Aber ich rede hier mit meiner Tochter, die dringend etwas Ablenkung braucht. »O ja«, sage ich. »Allerdings spielt er in einer völlig anderen Liga als ich.« Ich lache, um zu überspielen, wie nahe mir unsere Begegnung geht, aber währenddessen muss ich die ganze Zeit an sein Haus, die Musik und seine ruhige, elegante Art denken.
    »Kein Mann spielt in einer anderen Liga als du, Mom. Eher umgekehrt.« Ich höre jemanden murmeln, dann Sofias leise Stimme, als sie etwas erwidert. »Ich

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