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Mit einer Prise Glück und Liebe

Mit einer Prise Glück und Liebe

Titel: Mit einer Prise Glück und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B O'Neal
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an, als müsse sie erst um ihre Erlaubnis bitten. Meine Mutter nickt kaum merklich, woraufhin Katie vorsichtig einen Schritt vortritt. »Was ist das alles?«
    »Mach die Päckchen auf, dann siehst du es selbst.« Poppy zupft ein paar Hundehaare von ihrem Shirt. »Hätte ich gewusst, dass du einen Hund hast, hätte ich ihm auch etwas mitgebracht.«
    Katie öffnet die Geschenke, aus denen Outdoor-Kleidung, Schuhe, zweifarbige Gartenclogs und ein altes, aber gut erhaltenes Buch über Dahlienzucht zum Vorschein kommen. »Oh«, ruft Katie. »Wie schön. Hat Lily erzählt, dass wir Blumen gepflanzt haben? Und in zwei Wochen fahren wir zur Blumenausstellung.«
    »Welche Blumen magst du denn am liebsten?«, erkundigt sich Poppy und zieht das Mädchen neben sich auf den Stuhl. Ich werfe Nancy über ihre Köpfe hinweg einen Blick zu und grinse. Verwöhnen war schon immer ihre große Stärke.
    Danach essen wir gemeinsam zu Abend – sogar Katie ist begeistert von meinen Tacos, was mich sehr überrascht. Nach dem Essen gehen wir mit einer Kanne Kräutertee hinaus in den Garten. »Ich mache mir Sorgen um Sofia«, sage ich. »Es sind nur noch ein paar Wochen bis zur Geburt, und ich finde, jemand sollte bei ihr sein.«
    Meine Tanten und meine Mutter horchen auf. »Was hast du vor?«, fragt Poppy.
    »Ich werde fliegen«, sagt Lily. Aus dem Augenwinkel registriere ich einen Anflug von Bestürzung auf Katies Zügen, ehe sie sich schnell zu Milo hinunterbeugt, der mit aufgerichtetem Schwanz zwischen uns herumschleicht und sich an unseren Waden reibt.
    Ich werfe meiner Mutter einen Blick zu, doch sie scheint es nicht zu bemerken. »Ich finde, es wäre besser, wenn Poppy und Nancy hinfliegen. Sie reisen gern und könnten dort unten wandern gehen oder so. Und Nancy ist Hebamme.«
    »Im Ruhestand«, korrigiert Nancy.
    »Offiziell«, lacht Poppy und nimmt ihre Hand. »Ich bin dabei. Was ist mit dir?«
    »Klar. Wenn wir dadurch helfen können«, sagt Nancy und legt den Kopf schief. »Ist das okay für dich, Lily?«
    Meine Mutter sieht sie mit verkniffener Miene an. »Hebamme bin ich natürlich nicht, aber sie ist immerhin meine Enkelin.«
    »Mom«, sage ich und stehe auf. Etwas streift mein Gesicht. In der Annahme, dass es eine Spinnwebe ist, wische ich sie schaudernd weg. Doch dann spüre ich, dass es etwas Seidiges zu sein scheint, wie ein Schal. Für den Bruchteil einer Sekunde muss ich an meine Großmutter denken und glaube sogar, ihr Parfum zu riechen. Reines Wunschdenken. »Kann ich dich kurz sprechen?«
    Sie folgt mir, wenn auch alles andere als glücklich, und als wir die Küche betreten, bin ich so wütend auf sie, dass ich ihr am liebsten eine schallende Ohrfeige verpassen würde. »Ist dir jemals in den Sinn gekommen, dass da ein anderes Mädchen ist, das dich im Moment brauchen könnte?«, fauche ich sie mit mühsam beherrschter Stimme an.
    »Wovon sprichst du, Ramona? Ich sage doch nur, was ich …«
    Ich lege mir den Finger auf die Lippen. »Katie vergöttert dich. Sie küsst förmlich den Boden, auf dem du stehst, Mom. Sie braucht dich.«
    »Oh.« Sie sieht über die Schulter, und als sie sich mir wieder zuwendet, glitzern Tränen in ihren Augen. »Es tut mir wahnsinnig leid, Ramona. Ich habe nicht nachgedacht.«
    »Schon gut. Gehen wir wieder hinaus und bringen es in Ordnung.«
    Aber Katie ist bereits nach oben in ihr Zimmer gegangen. »Sie sagte, sie kommt gleich wieder«, meint Nancy.
    Was sie natürlich nicht tut, und während wir einen Plan für Nancys und Poppys Texas-Trip aushecken, geht meine Mutter zu ihr hinauf, um sie zu fragen, ob sie bei ihr übernachten will. Katie lehnt ab.
    Eine kleine Wunde, denke ich. Sie wird schnell wieder heilen.
    Gerade als ich das Weiß- und Weizenmehl in die große Knetmaschine gegeben habe und mich daranmache, den ersten Schwung Brote zu backen, läutet das Telefon. Sofia . Es ist kurz nach drei Uhr. Ich gehe mit dem Telefon hinaus in den Garten. »Hallo, Schatz. Wie geht es dir?«
    »Nicht gut, Mom. Oscar ist bei Bewusstsein, aber er will mich nicht hierhaben.«
    »Was meinst du damit?«
    »Er hat gesagt, ich soll nach Hause fliegen. Aber kein nettes Flieg nach Hause, Schatz, und kümmere dich um Katie oder Es ist mir lieber, weil du dort in Sicherheit bist oder so. Er will mich nicht mal ansehen.« Ihre Stimme überschlägt sich. »Er ist wahnsinnig wütend.«
    Ich habe keine Ahnung, was ich zu ihr sagen soll. Hör ihr zu , denke ich. Hör ihr einfach nur zu . »Das muss

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